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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hatte Blut in den Adern und nicht nur kaltes Wasser. Eher so wie ich.«

    »Brandon war Euch in keiner Weise ähnlich.«
    »Wenn Ihr das sagt. Ihr wart ihm versprochen.«
    »Er war auf dem Weg nach Schnellwasser, als …« Eigenartig, wie sich ihr der Hals nach all den Jahren noch immer zuschnürte, wenn sie davon sprach. »… als er von Lyanna hörte und stattdessen nach Königsmund zog. Das war voreilig. « Sie erinnerte sich daran, wie ihr Vater getobt hatte, nachdem die Nachricht auf Schnellwasser eingetroffen war. Dieser galante Narr hatte er Brandon genannt.
    Jaime schenkte sich den letzten halben Becher Wein ein. »Er ist mit ein paar Gefährten in den Roten Bergfried geritten und hat Prinz Rhaegar aufgefordert, herauszukommen und zu sterben. Aber Rhaegar war gar nicht da. Aerys hat seine Garde geschickt, um sie alle gefangen zu nehmen, weil sie den Mord an seinem Sohn geplant hatten. Die anderen waren ebenfalls Söhne von Lords, scheint mir.«
    »Etan Glauer war Brandons Knappe«, sagte Catelyn. »Er war der Einzige, der überlebt hat. Die anderen waren Jeffor Mallister, Kyl Rois und Elbert Arryn, Jon Arryns Neffe und Erbe.« Seltsamerweise erinnerte sie sich nach so vielen Jahren noch an die Namen. »Aerys hat sie des Hochverrats angeklagt und ihre Väter an den Hof gerufen, die sie gegen diesen Vorwurf verteidigen sollten. Die Söhne hielt er als Geiseln fest. Als die Väter eintrafen, ließ er sie alle ohne Gerichtsverfahren ermorden. Väter und Söhne.«
    »Es gab Gerichtsverfahren. Wenn man es so nennen darf. Lord Rickard verlangte ein Gottesurteil durch einen Kampf, und der König gewährte ihm die Bitte. Stark rüstete sich für den Kampf und dachte, er würde ein Duell mit einem Mitglied der Königsgarde ausfechten. Mit mir, vielleicht. Stattdessen brachten sie ihn in den Thronsaal und hängten ihn an die Sparren, während zwei von Aerys’ Pyromantikern ein hübsches Feuerchen unter ihm entfachten. Der König erklärte ihm, dass Feuer der Recke sei, der für das Haus Targaryen streite. Demnach brauche Lord Rickard nur eins zu
tun, um seine Unschuld zu beweisen: Er dürfe nicht brennen.
    Während das Feuer brannte, wurde Brandon hereingeführt. Die Hände hatte man ihm auf den Rücken gefesselt, und um seinen Hals hatte man ihm ein nasses Lederband gelegt, das mit einem Gerät verbunden war, das der König aus Tyrosh mitgebracht hatte. Seine Beine waren frei, und sein Langschwert legte man ihm kurz außerhalb seiner Reichweite vor die Füße.
    Die Pyromantiker rösteten Lord Rickard langsam und hielten das Feuer sorgsam bei gleichmäßiger Hitze. Zuerst ging der Mantel in Flammen auf, dann der Überwurf, und bald trug er nur noch Metall und Asche. In Kürze würde er zu kochen beginnen, versprach Aerys ihm … es sei denn, sein Sohn könne ihn befreien. Brandon versuchte es verzweifelt, doch je mehr er sich anstrengte, desto enger zog sich das Band um seinen Hals. Am Ende hat er sich selbst erwürgt.
    Was Lord Rickard betrifft, so wurde kurz vor dem Ende sein Brustharnisch kirschrot, und das Gold schmolz ihm von den Sporen und tropfte hinunter ins Feuer. Ich habe am Fuße des Eisernen Throns gestanden, in meiner weißen Rüstung und meinem weißen Mantel, und habe versucht, nur an Cersei zu denken. Später nahm mich Gerold Hohenturm selbst zur Seite und sagte: ›Ihr habt einen Eid geschworen, den König zu beschützen, nicht, ein Urteil über ihn zu fällen. ‹ So war der Weiße Bulle, treu bis zum Ende und ein besserer Mann als ich, zugegeben.«
    »Aerys …« Catelyn stieg die bittere Galle auf. Die Geschichte klang so widerlich, dass sie vermutlich der Wahrheit entsprach. »Aerys war wahnsinnig, das wusste das ganze Reich, aber wenn Ihr mich jetzt glauben machen wollt, Ihr hättet ihn erschlagen, um Brandon Stark zu rächen …«
    »So etwas habe ich niemals behauptet. Die Starks haben mir nichts bedeutet. Ich will sagen, es ist schon höchst eigentümlich, dass ich von einem für einen Gefallen geliebt wurde,
den ich ihm nie getan habe, und gleichzeitig von so vielen für meine beste Tat geschmäht wurde. Bei Roberts Krönung hat man mich neben Großmaester Pycelle und Varys dem Eunuchen zu Füßen des Königs knien lassen, damit er uns unsere Vergehen verzeihen konnte, bevor er uns in seine Dienste nahm. Euer Ned hätte die Hand küssen sollen, die Aerys erschlagen hat, aber er verhöhnte lieber den Hintern, den er auf Roberts Thron vorfand. Ich glaube, Ned Stark hat Robert mehr geliebt als

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