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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Schreckschraube gerade erst die Ruder ausbrachte und die Seepferdchen noch mit dem Mast kämpfte. Davos blickte nach achtern. Ja, dort, weit im Süden, das konnte nur die Schwertfisch sein, die wie immer hinterhertrödelte. Zweihundert Ruder wurden von ihr ins Wasser getaucht und trieben die größte Ramme der ganzen Flotte an, obwohl Davos an den Fähigkeiten ihres Kapitäns zweifelte.
    Die Soldaten riefen sich übers Wasser Ermutigungen zu. Seit Sturmkap waren sie hauptsächlich Ballast gewesen, und
jetzt warteten sie ungeduldig und siegesgewiss darauf, dem Feind entgegenzutreten. In dieser Hinsicht stimmten sie mit ihrem Admiral überein, dem Lord Hoch-Kapitän Ser Imry Florent.
    Vor drei Tagen hatte er seine Kapitäne zum Kriegsrat an Bord der Zorn geholt, als die Flotte an der Mündung des Wendwassers vor Anker lag, um sie mit seinen Plänen vertraut zu machen. Davos und seinen Söhnen war ein Platz in der zweiten Schlachtreihe zugewiesen worden, weit draußen auf dem gefährlichen Steuerbordflügel. »Ein Ehrenplatz«, hatte Allard verkündet und war sehr zufrieden damit, dass er seinen Mut beweisen konnte. »Ein gefährlicher Platz«, hatte sein Vater erwidert. Seine Söhne hatten ihn nur mitleidig angeblickt, sogar der junge Maric. Der Zwiebelritter ist ein altes Weib geworden , hörte er ihre Gedanken geradezu, und im Herzen ist er noch immer ein Schmuggler.
    Nun, das stimmte durchaus, und er würde sich dafür nicht entschuldigen. Seewert hatte sicherlich einen herrschaftlichen Klang, doch tief im Innersten war er noch immer Davos aus Flohloch, der in seine Stadt auf den drei hohen Hügeln heimkehrte. Er wusste über Schiffe und Segel und Küsten so viel wie jeder andere in den Sieben Königslanden, und er hatte oft genug verzweifelte Zweikämpfe mit dem Schwert auf feuchten Decks ausgetragen. In diese Art von Schlacht jedoch zog er wie eine Jungfrau, nervös und ängstlich. Schmuggler lassen keine Schlachthörner erschallen und hissen keine Banner. Wenn sie Gefahr wittern, setzen sie die Segel und fliehen vor dem Wind.
    Wäre er Admiral gewesen, hätte er vermutlich alles anders gemacht. Zum Beispiel hätte er ein paar der schnellsten Schiffe flussaufwärts vorausgesandt, um herauszufinden, was sie dort erwartete, anstatt blindlings vorzupreschen. Als er dies Ser Imry vorgeschlagen hatte, hatte ihm der Lord Hoch-Kapitän höflich gedankt, sein Blick hingegen war gar nicht freundlich gewesen. Wer ist dieser Feigling von niederer
Geburt?, schienen seine Augen zu fragen. Ist das der Kerl, der sich seinen Ritterschlag mit einer Zwiebel erkauft hat?
    Bei einer vierfachen Übermacht gegenüber den Schiffen des Knabenkönigs sah Ser Imry keinerlei Veranlassung zur Vorsicht oder zu Täuschungsmanövern. Er hatte die Flotte in zehn Schlachtreihen aufgeteilt, von denen jede aus zwanzig Schiffen bestand. Die ersten beiden Reihen würden den Fluss hinauffahren und Joffreys kleine Flotte, »die Spielzeuge des Knaben«, wie Ser Imry sie zur Heiterkeit seiner Kapitäne bezeichnete, versenken. Die darauffolgenden Schiffe würden anlanden, vor den Stadtmauern Bogenschützen und Speerwerfer absetzen und sich erst dann in den Kampf auf dem Fluss einmischen. Die kleineren und langsameren Schiffe der hinteren Reihen würden als Fähren für den Hauptteil von Stannis’ Heer am Südufer dienen und von Salladhor Saan und seinen Lyseni beschützt werden, die draußen in der Bucht für den Fall Wache hielten, dass die Lennisters entlang der Küste noch weitere Schiffe verborgen hatten, um ihnen in den Rücken zu fallen.
    Der Gerechtigkeit halber musste Davos eingestehen, dass es Gründe für Ser Imrys Eile gab. Die Winde auf der Reise von Sturmkap hierher waren ihnen nicht günstig gewesen. Sie hatten zwei Koggen an die Felsen der Sturmbucht verloren, gleich an dem Tag, an dem sie in See stachen, ein schlechter Start also. Eine der Galeeren aus Myr war in der Straße von Tarth untergegangen, und als sie in die Gurgel einfuhren, hatte sie ein Sturm überrascht und die Flotte über die gesamte Meerenge verstreut. Außer zwölf Schiffen hatten sich schließlich alle hinter der schützenden Halbinsel von Massies Haken in den ruhigeren Gewässern der Schwarzwasser-Bucht neu formiert, trotzdem hatten sie wertvolle Zeit verloren.
    Stannis musste den Fluss bereits vor Tagen erreicht haben. Der Königsweg führte von Sturmkap geradewegs nach Königsmund und war wesentlich kürzer als die Route übers
Meer, und das Heer war zum größten

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