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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Seite des Saals, wo man die hohen Türen geschlossen und verriegelt hatte. »Wenn die Äxte jene Tür einschlagen, wirst du dich noch über seine Anwesenheit freuen.«
    Ich würde mich mehr über den Bluthund freuen, dachte Sansa. So grob er auch war, glaubte sie trotzdem, dass Sandor Clegane niemals zulassen würde, dass ihr ein Leid geschah. »Werden Eure Wachen uns nicht beschützen?«
    »Und wer beschützt uns vor meinen Wachen?« Die Königin warf Osfryd einen Seitenblick zu. »Treue Söldner sind so selten wie jungfräuliche Huren. Sollte die Schlacht verloren gehen, werden sich meine Wachen gegenseitig auf die scharlachroten Röcke treten, während sie eiligst versuchen, sie sich vom Leibe zu reißen. Sie werden stehlen, was sie tragen können, und fliehen, und die Dienstboten und Waschweiber und Stallburschen mit ihnen, weil sie alle ihre wertlose Haut retten wollen. Hast du überhaupt eine Ahnung, was passiert, wenn eine Stadt geplündert wird, Sansa? Nein, woher denn auch, nicht? Was du vom Leben weißt, hast du von den Sängern gelernt, und an guten Liedern über Plünderungen herrscht großer Mangel.«
    »Wahre Ritter vergreifen sich nicht an Frauen und Kindern. « Die Worte bekamen einen hohlen Klang in ihren Ohren, noch während Sansa sie aussprach.
    »Wahre Ritter.« Die Königin fand das offensichtlich ungemein
amüsant. »Zweifellos hast du Recht. Warum isst du also nicht wie ein braves Mädchen deine Suppe und wartest auf Symeon Sternaugen und Prinz Aemon den Drachenritter, bis sie kommen, um dich zu retten, Liebstes. Bestimmt wirst du nicht mehr lange auf sie warten müssen.«

DAVOS
    Die Schwarzwasser-Bucht war rau und aufgewühlt, überall sah man weiße Wellenkämme. Die Schwarze Betha ritt auf der Flut heran, ihre Segel knatterten und knallten bei jedem noch so leisen Drehen des Windes. Die Gespenst und die Lady Marya segelten neben ihr, kaum zwanzig Meter entfernt. Seine Söhne verstanden ihr Handwerk. Das erfüllte Davos mit Stolz.
    Über das Meer hinweg dröhnten Schlachthörner, ein tiefes, kehliges Stöhnen wie von einer Riesenschlange, das auf jedem Schiff wiederholt wurde. »Holt die Segel ein«, befahl Davos. »Legt den Mast um. Die Ruderer auf ihre Plätze.« Sein Sohn Matthos gab die Befehle weiter. Auf dem Deck der Schwarzen Betha herrschte ein ungewöhnliches Durcheinander, während die Mannschaft ihre Arbeit tat und sich zwischen den Soldaten hindurchdrängeln musste, die immer im Weg standen, ganz gleich, wo sie Platz gefunden hatten. Ser Imry hatte entschieden, dass sie nur mit den Ruderern in den Fluss einfahren würden, damit sie die Segel nicht den Skorpionen und Feuerspuckern auf den Mauern von Königsmund aussetzen mussten.
    Davos erblickte die Zorn im Südosten. Ihre Segel glänzten golden, während sie eingeholt wurden, und der gekrönte Hirsch der Baratheons leuchtete auf der Leinwand. Von ihrem Deck aus hatte Stannis Baratheon vor sechzehn Jahren den Angriff auf Drachenstein befehligt; diesmal jedoch hatte er sich entschieden, bei seiner Armee zu bleiben und die Zorn und damit den Befehl über seine Flotte in die Hände
seines Schwagers Ser Imry zu legen, der zusammen mit Lord Alester und den anderen Florents bei Sturmkap zu Stannis übergelaufen war.
    Davos kannte die Zorn ebenso gut wie sein eigenes Schiff. Über ihren dreihundert Rudern befand sich ein Zwischendeck, das nur für Skorpione gedacht war, und auf dem Oberdeck standen an Heck und Bug Katapulte, die ganze Fässer mit brennendem Pech verschießen konnten. Es war ein prächtiges Schiff und sehr schnell dazu, obwohl Ser Imry es vom Bug bis zum Heck mit gepanzerten Rittern und Bewaffneten vollgestopft hatte, was zu Lasten der Geschwindigkeit ging.
    Die Schlachthörner ertönten abermals, und wieder kamen Befehle von der Zorn. Davos spürte, wie seine fehlenden Fingerspitzen kribbelten. »Die Ruder raus«, schrie er. »Bildet eine Reihe.« Hundert Ruder tauchten ins Wasser, als die Trommel zu dröhnen begann. Ihr Klang erinnerte an einen langsamen Herzschlag, und die hundert Ruder bewegten sich bei jedem Schlag wie von einem einzigen Mann gezogen.
    Hölzerne Flügel waren auch der Zorn und der Lady Marya gewachsen. Die drei Galeeren behielten ihre Geschwindigkeit bei, während die Ruder das Wasser aufwühlten. »Langsamer«, rief Davos. Lord Velaryons Stolz von Driftmark mit dem silbernen Rumpf hatte sich auf der Backbordseite der Zorn in Position gebracht, und die Lautes Lachen kam rasch heran, wohingegen die

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