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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Eine Blutspur zog sich durch das feuchte Laub zu ihm. Sommer stand vor ihm, und im ersten Moment dachte Bran, der Mann sei tot, doch als Meera seinen Hals berührte, stöhnte der Maester. »Hodor?«, fragte Hodor traurig. »Hodor?«
    Sachte drehten sie den Maester auf den Rücken. Er hatte graue Augen und graues Haar, und früher war auch seine Robe grau gewesen, inzwischen war sie allerdings dort, wo das Blut hineingesickert war, schwarz. »Bran«, sagte er leise, als er ihn auf Hodors Rücken sitzen sah. »Und auch Rickon.« Er lächelte. »Die Götter sind gut. Ich wusste es …«
    »Was wusstet Ihr?«, fragte Bran unsicher.
    »Die Beine, ich habe es geahnt … die Kleider haben gepasst, aber die Muskeln der Beine … armer Junge.« Er hustete, und Blut trat ihm über die Lippen. »Ihr seid … im Wald verschwunden … wie denn?«
    »Wir sind gar nicht weggegangen«, erzählte Bran. »Nun ja, nur bis zum Waldrand, dann sind wir umgekehrt. Ich habe die Wölfe losgeschickt, damit sie eine Spur legen, und wir haben uns in Vaters Grab versteckt.«
    »In der Gruft.« Luwin lachte leise, und blutiger Schaum bildete sich vor seinem Mund. Als der Maester versuchte, sich zu bewegen, keuchte er heftig vor Schmerz.
    Tränen traten Bran in die Augen. Wenn jemand verletzt war, brachte man ihn zum Maester, doch was tat man, wenn der Maester verletzt war?
    »Wir müssen eine Bahre bauen, damit wir ihn tragen können«, sagte Osha.
    »Das wäre sinnlos«, erwiderte Luwin. »Ich sterbe, Weib.«
    »Das dürft Ihr nicht«, widersprach Rickon zornig. »Nein, Ihr dürft nicht.« Neben ihm fletschte Struppi die Zähne und knurrte.
    Der Maester lächelte. »Still, Kind, ich bin viel älter als Ihr. Ich darf … sterben, wann ich will.«

    »Hodor, runter«, befahl Bran. Hodor kniete neben dem Maester nieder.
    »Hör zu«, wandte sich Luwin an Osha. »Die Prinzen … Robbs Erben. Nicht … nicht zusammen … verstehst du?«
    Die Wildlingsfrau stützte sich auf ihren Speer. »Ja. Sicherer, wenn sie getrennt sind. Aber wohin sollen wir sie bringen? Ich dachte an die Cerwyns …«
    Maester Luwin schüttelte den Kopf, und es war deutlich zu erkennen, wie viel Anstrengung ihn das kostete. »Cerwyns Junge ist tot. Ser Rodrik, Leobald Tallhart, Lady Hornwald … alle ermordet. Tiefwald ist gefallen, Maidengraben auch, und bald auch Torrhenschanze. Eisenmänner an der Steinigen Küste. Und im Osten der Bastard von Bolton.«
    »Wohin also?«, fragte Osha.
    »Weißwasserhafen … die Umbers … ich weiß nicht … überall Krieg … jeder kämpft gegen seinen Nachbarn, und der Winter naht … solche Torheit, solch finsterer Wahnsinn …« Maester Luwin streckte die Hand aus, ergriff Brans Unterarm, und seine Finger packten mit der Kraft der Verzweiflung zu. »Ihr müsst jetzt stark sein. Stark. «
    »Das werde ich«, antwortete Bran, obwohl es ihm schwerfiel. Ser Rodrik und Maester Luwin getötet, alle, alle ermordet …
    »Gut«, sagte der Maester. »Guter Junge. Ganz Eures Vaters Sohn, Bran. Jetzt geht. «
    Osha blickte zum Wehrholzbaum hinauf, zu dem roten Gesicht, das in den hellen Stamm geschnitzt war. »Und Euch überlassen wir den Göttern?«
    »Ich bitte nur …« Der Maester schluckte. »… um … um etwas Wasser, und … einen zweiten Gefallen. Wenn du vielleicht …«
    »Ja.« Sie wandte sich an Meera. »Nimm die Jungen mit.«
    Jojen und Meera führten Rickon zwischen sich aus dem Götterhain. Hodor folgte ihnen. Niedrige Äste schlugen Bran ins Gesicht, und die Blätter wischten ihm die Tränen fort. Osha gesellte sich kurze Zeit später im Hof zu ihnen. Über
Maester Luwin sagte sie nichts. »Hodor muss bei Bran bleiben, um ihn zu tragen«, sagte die Wildlingsfrau barsch. »Ich nehme Rickon mit.«
    »Wir bleiben bei Bran«, meinte Jojen Reet.
    »Ja, das habe ich mir schon gedacht.« Osha nickte. »Ich denke, ich werd’s mal mit dem Osttor versuchen und ein Stück dem Königsweg folgen.«
    »Dann gehen wir durchs Jägertor«, schlug Meera vor.
    »Hodor«, sagte Hodor.
    Zunächst machten sie jedoch bei der Küche Halt. Osha fand einige Laibe Brot, die noch essbar waren, und sogar ein kaltes gebratenes Huhn, das sie in zwei Hälften teilte. Meera entdeckte einen Topf Honig und einen großen Sack Äpfel. Draußen verabschiedeten sie sich voneinander. Rickon schluchzte und klammerte sich an Hodors Bein, bis Osha ihm einen Klaps mit ihrem Speer versetzte. Dann folgte er ihr sofort. Struppel schlich hinter den beiden her. Das Letzte, was

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