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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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warteten, hielten sie ihre Lanzen aufrecht, sodass Catelyn durch einen Wald hoher, kahler Bäume ritt, der seiner Blätter und seines Lebens beraubt war. Wo Sturmkap stand, sah sie nur tiefere Finsternis, eine Wand aus Schwärze, die kein Stern erhellte; doch dort, wo Lord Stannis sein Lager aufgeschlagen hatte, bemerkte sie Fackeln, die sich hin und her bewegten.
    Die Kerzen in Renlys Pavillon ließen die schimmernden Seidenwände glühen und verwandelten das große Zelt in eine magische Burg aus smaragdgrünem Licht. Zwei Männer der Regenbogengarde hielten Wache vor dem Eingang. Das grüne Licht verlieh den Purpurpflaumen auf Ser Parmens Mantel einen eigentümlichen Farbton und den Sonnenblumen, die jeden Zentimeter von Ser Emmons emaillierter gelber Rüstung bedeckten, ein kränkliches Aussehen. Die langen seidigen Federbüsche hingen von ihren Helmen, und ihre Regenbogenumhänge hatten sie um die Schultern geworfen.
    Im Inneren traf Catelyn Brienne an, die ihren König für
die Schlacht rüstete, während dieser sich mit den Lords Tarly und Esch über Taktik und Schlachtaufstellung unterhielt. Es war angenehm warm hier, da in einem Dutzend kleiner eiserner Becken Kohlen glühten. »Ich muss mit Euch sprechen, Euer Gnaden«, sagte sie und gewährte ihm dies eine Mal den Titel eines Königs, alles, solange er ihr nur Gehör schenkte.
    »Einen Augenblick, Lady Catelyn«, erwiderte Renly. Brienne verband gerade Rücken- und Brustpanzer über seinem gesteppten Wams miteinander. Des Königs Rüstung war dunkelgrün wie das Laub in einem Sommerwald, so dunkel, dass sie das Licht der Kerzen verschluckte. Golden glitzerten Intarsien und Schnallen wie ferne Feuer in diesem Wald und flackerten jedes Mal, wenn er sich bewegte. »Bitte fahrt fort, Lord Mathis.«
    »Euer Gnaden«, sagte Mathis Esch und warf Catelyn einen Seitenblick zu, »wie ich gerade sagte, ist unsere Streitmacht bereit. Warum sollen wir bis Tagesanbruch warten? Lasst zum Vormarsch blasen!«
    »Um mir hinterher nachsagen zu lassen, ich hätte durch Verrat gewonnen, durch einen unritterlichen Angriff? Die Dämmerung war die gewählte Stunde.«
    »Von Stannis gewählt«, wandte Randyll Tarly ein. »Er will, dass wir gegen die aufgehende Sonne angreifen. Wir werden halb blind sein.«
    »Nur bis zum ersten Zusammenprall«, entgegnete Renly zuversichtlich. »Ser Loras wird die Reihen aufbrechen, und danach wird das reinste Chaos herrschen.« Brienne zog grüne Lederriemen straff und schloss goldene Schnallen. »Wenn mein Bruder fällt, sorgt dafür, dass seine Leiche nicht geschändet wird. Er ist von meinem Blut, deshalb wünsche ich seinen Kopf nicht auf einem Speer zu sehen.«
    »Und wenn er sich ergibt?«, fragte Lord Tarly.
    »Ergibt?« Lord Esch lachte. »Als Maes Tyrell Sturmkap belagerte, hat Stannis lieber Ratten gefressen, als ihm die Tore zu öffnen.«

    »Daran erinnere ich mich noch.« Renly hob das Kinn, damit Brienne die Halsberge befestigen konnte. »Kurz vor dem Ende haben Ser Gawen Wyld und drei seiner Ritter versucht, sich durch ein Seitentor hinauszuschleichen, um sich zu ergeben. Stannis hat sie erwischt und hat befohlen, sie mit Katapulten von der Mauer hinausschießen zu lassen. Ich sehe noch Gawens Gesicht vor mir, als sie ihn fesselten. Er war unser Waffenmeister.«
    Lord Esch war verwirrt. »Da wurden keine Männer von den Mauern geschleudert. Daran könnte ich mich erinnern. «
    »Maester Cressen hat Stannis erklärt, dass wir möglicherweise gezwungen sein würden, unsere Toten zu essen, und es liege kein Gewinn darin, gutes Fleisch zu verschwenden.« Renly strich sich das Haar zurück. Brienne band es mit einem Samtband zusammen und zog ihm die gepolsterte Kappe über die Ohren, die das Gewicht des Helms dämpfen sollte. »Dank des Zwiebelritters mussten wir niemals Leichen essen, aber es war eine knappe Angelegenheit. Zu knapp für Ser Gawen, der in seiner Zelle gestorben ist.«
    »Euer Gnaden.« Catelyn hatte geduldig gewartet, doch die Zeit verstrich. »Ihr habt mir eine Unterredung versprochen. «
    Renly nickte. »Trefft die letzten Vorbereitungen für die Schlacht, Mylords … ach, und falls Barristan Selmy bei meinem Bruder ist, so soll er verschont werden.«
    »Von Ser Barristan hat man nichts mehr gehört, seit Joffrey ihn verbannt hat«, wandte Lord Esch ein.
    »Ich kenne diesen alten Mann. Er braucht einen König, den er beschützen kann. Das ist sein ganzer Lebensinhalt. Allerdings hat er sich nie bei mir gemeldet, und

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