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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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kann ich es öffnen, wenn es nicht da ist.«
    »Mit den Händen findest du das Auge nie, Bran. Du musst es mit dem Herzen suchen.« Jojen musterte Brans Gesicht mit seinen seltsam grünen Augen. »Oder hast du Angst?«
    »Maester Luwin sagt, in Träumen gibt es nichts, das ein Mann fürchten muss.«
    »Doch«, entgegnete Jojen.
    »Was denn?«
    »Die Vergangenheit. Die Zukunft. Die Wahrheit.«
    Sie ließen ihn verwirrter zurück als je zuvor. Nachdem sie gegangen waren, versuchte Bran das dritte Auge zu öffnen, doch er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. Wie sehr er auch die Stirn runzelte und daran herumstocherte, er entdeckte keinen Unterschied. In den folgenden Tagen wollte er die anderen vor dem warnen, was Jojen gesehen hatte, doch es verlief ganz anders, als er sich das vorstellte. Mikken dachte, er mache Scherze. »Das Meer, wirklich? Ich wollte schon immer mal zum Meer. Aber ich bin noch nie hingekommen. Und jetzt kommt es zu mir, ja? Die Götter sind gütig, so viel Mühe für einen armen Schmied.«
    »Die Götter werden mich zu sich rufen, wann sie es für richtig halten«, sagte Septon Chayle leise, »obwohl ich es für unwahrscheinlich halte, dass ich ertrinke, Bran. Ich bin am Ufer der Weißklinge aufgewachsen, wie du weißt, und deshalb ein guter Schwimmer.«
    Bierbauch war der Einzige, der seiner Warnung Beachtung
schenkte. Er ging sogar selbst zu Jojen, und hinterher badete er nicht mehr und weigerte sich, in die Nähe des Brunnens zu gehen. Schließlich stank er so sehr, dass ihn sechs andere Wachen packten, in einen Zuber steckten und ihn grob abschrubbten, während er schrie, sie würden ihn ertränken, wie der Froschjunge gesagt hatte. Danach warf er Bran und Jojen stets böse Blicke zu, wenn er sie irgendwo in der Burg sah, und murmelte dazu leise in seinen Bart.
    Ein paar Tage nach Bierbauchs Waschung kehrte Ser Rodrik mit seinem Gefangenen nach Winterfell zurück, einem dicklichen jungen Mann mit dicken feuchten Lippen und langem Haar, der schlimmer roch als ein Abtritt. »Stinker heißt er«, erklärte Heukopf, als Bran fragte, wer das sei. »Seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Er hat dem Bastard von Bolton gedient und ihm beim Mord an Lady Hornwald geholfen, wird überall erzählt.«
    Der Bastard selbst war tot, erfuhr Bran an diesem Abend beim Essen. Ser Rodriks Männer hatten ihn auf dem Land der Hornwalds erwischt, als er gerade etwas Schreckliches anstellte (Bran war sich nicht ganz sicher, was, aber offensichtlich war es etwas gewesen, das man ohne Kleider machte) und ihn mit Pfeilen erschossen, als er davonreiten wollte. Für Lady Hornwald hingegen war jede Hilfe zu spät gekommen. Nach ihrer Heirat hatte der Bastard sie in einen Turm gesperrt und ihr jegliche Nahrung verweigert. Bran hörte Männer berichten, Ser Rodrik hätte sie hinter der Tür ihres Gefängnisses mit blutigem Mund und abgenagten Fingern gefunden.
    »Dieses Ungeheuer hat uns ein hübsches Problem hinterlassen«, sagte der alte Ritter zu Maester Luwin. »Ob es uns nun gefällt oder nicht, Lady Hornwald war seine Frau. Er hat sich vor einem Septon und einem Herzbaum das Gelübde von ihr geben lassen und sich in der gleichen Nacht vor Zeugen zu ihr ins Bett gelegt. Sie hat ein Testament unterzeichnet und mit ihrem Siegel versehen, in dem sie ihn zum Erben erklärt.«

    »Gelübde unter vorgehaltenem Schwert sind nicht gültig«, wandte der Maester ein.
    »Roose Bolton wird da nicht zustimmen. Nicht, wenn es um Land geht.« Ser Rodrik wirkte unglücklich. »Am liebsten würde ich seinem Dienstmann ebenfalls den Kopf abschlagen, er ist nicht besser als sein Herr. Aber ich fürchte, bis Robb aus dem Krieg zurückkehrt, muss ich ihn am Leben lassen. Er ist der einzige Zeuge der schlimmsten Verbrechen dieses Bastards. Vielleicht wird Lord Bolton seinen Anspruch fallen lassen, nachdem er die Geschichte gehört hat. Inzwischen jedoch bringen sich in den Hornwald’schen Wäldern die Ritter von Manderly und die Männer von Grauenstein gegenseitig um, und mir fehlt es an Stärke, sie daran zu hindern.« Der alte Ritter drehte sich um und warf Bran einen ernsten Blick zu. »Und was habt Ihr getrieben, während ich fort war, Mylord Prinz? Habt unseren Wachen befohlen, sich nicht zu waschen? Sollen sie vielleicht riechen wie dieser Stinker?«
    »Das Meer kommt zu uns«, erwiderte Bran. »Jojen hat es in einem Grünen Traum gesehen. Bierbauch wird ertrinken.«
    Maester Luwin zupfte an seiner Kette. »Der Reetjunge

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