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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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glaubt, er könne in seinen Träumen die Zukunft sehen, Ser Rodrik. Ich habe mit Bran über die Fehlbarkeit solcher Prophezeiungen gesprochen, aber um die Wahrheit zu sagen, an der Steinigen Küste gibt es Schwierigkeiten. Banditen in Langbooten plündern die Fischerdörfer. Sie schänden und brandschatzen. Leobald Tallhart hat seinen Neffen Benfred losgeschickt, um sich mit ihnen zu befassen, allerdings werden sie vermutlich beim ersten Anzeichen einer bewaffneten Streitmacht auf ihre Schiffe fliehen und das Weite suchen.«
    »Ja, und anderswo zuschlagen. Die Anderen sollen diese Feiglinge holen. Das würden sie niemals wagen, auch dieser Bastard von Bolton nicht, wenn unsere Hauptstreitmacht nicht viele Meilen weit im Süden läge.« Ser Rodrik blickte Bran an. »Was hat Euch der Junge noch erzählt?«

    »Er hat gesagt, Wasser würde unsere Mauern überfluten. Er hat Bierbauch gesehen, ertrunken, und Mikken und Septon Chayle auch.«
    Ser Rodrik runzelte die Stirn. »Nun, wenn ich gegen diese Banditen ausziehen muss, sollte ich Bierbauch dann wohl lieber nicht mitnehmen. Er hat doch mich nicht ertrinken sehen, oder? Nein? Gut.«
    Es ermutigte Bran, dies zu hören. Vielleicht ertrinken sie ja doch nicht, dachte er, wenn sie vom Meer fortbleiben.
    Meera meinte das Gleiche, als sie sich später am Abend in Brans Zimmer trafen, um zu dritt ein Spiel mit Steinen zu spielen, doch ihr Bruder schüttelte den Kopf. »Die Dinge, die ich im Traum gesehen habe, kann man nicht ändern.«
    Daraufhin wurde seine Schwester wütend. »Warum schicken uns die Götter eine Warnung, wenn wir uns vor der Gefahr nicht schützen und das, was auf uns zukommt, verändern können?«
    »Ich weiß es auch nicht«, antwortete Jojen traurig.
    »Wenn du Bierbauch wärest, würdest du vermutlich in den Brunnen springen, damit du es hinter dir hast! Er sollte kämpfen , und Bran ebenso.«
    »Ich?« Plötzlich hatte Bran Angst. »Warum sollte ich kämpfen? Werde ich auch ertrinken?«
    Meera blickte ihn schuldbewusst an. »Ich hätte das nicht sagen sollen …«
    Er ahnte, dass sie etwas vor ihm verbarg. »Hast du mich in einem Grünen Traum gesehen?«, fragte er Jojen nervös. »Bin ich auch ertrunken?«
    »Nicht ertrunken.« Jojen sprach, als würde ihn jedes Wort fürchterlich schmerzen. »Ich habe von dem Mann geträumt, der heute angekommen ist, von dem, den ihr Stinker nennt. Du und dein Bruder, ihr habt tot zu seinen Füßen gelegen, und er hat euch mit einem langen roten Messer die Haut vom Gesicht abgezogen.«
    Meera stand auf. »Wenn ich in den Kerker gehe, könnte
ich ihm das Herz mit einem Speer durchbohren. Wie sollte er dann noch Bran ermorden, wenn er tot wäre?«
    »Die Kerkermeister würden dich zurückhalten«, antwortete Jojen. »Die Wachen. Und wenn du ihnen erklärst, weshalb du seinen Tod willst, würden sie dir niemals glauben.«
    »Ich habe auch Wachen«, erinnerte Bran ihn. »Bierbauch und Pickeltym und Heukopf und die anderen.«
    Jojens moosfarbene Augen waren voller Mitleid. »Sie werden ihn nicht aufhalten können, Bran. Ich habe nicht geträumt, wieso, aber ich habe gesehen, wie die Geschichte ausgeht. Ich habe dich und Rickon in eurer Gruft gesehen, unten in der Dunkelheit, bei den toten Königen und ihren Steinwölfen.«
    Nein , dachte Bran. Nein . »Und wenn ich fortlaufe … nach Grauwasser oder zur Krähe, irgendwohin, wo mich niemand findet …«
    »Das würde keinen Unterschied machen. Der Traum war grün, Bran, und die Grünen Träume lügen nicht.«

TYRION
    Varys stand vor dem Kohlenbecken und wärmte sich die Hände. »Es scheint, als sei Renly auf furchtbare Weise inmitten seiner Armee ermordet worden. Man hat ihm die Kehle von Ohr zu Ohr aufgeschlitzt, die Klinge ist durch Stahl und Knochen gegangen wie durch weichen Käse.«
    »Von wessen Hand wurde sie geführt?«, wollte Cersei wissen.
    »Habt Ihr jemals darüber nachgedacht, dass zu viele Antworten das Gleiche aussagen wie gar keine? Meine Spione befinden sich leider nicht immer an so hohen Stellen, wie wir es uns wünschen würden. Wenn ein König stirbt, breiten sich Legenden aus wie Pilze im Dunkeln. Ein Stallbursche behauptet, Renly sei von einem Ritter seiner eigenen Regenbogengarde getötet worden. Eine Waschfrau sagt, Stannis habe sich mit seinem magischen Schwert durch die ganze Armee seines Bruders geschlichen. Mehrere Soldaten glauben, eine Frau habe die niederträchtige Tat begangen, aber sie können sich nicht darauf einigen, welche Frau. Eine

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