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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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säen, wie es nur einer mit deinem Namen kann. Ihr nehmt den größeren Teil der Männer und marschiert nach Torrhenschanze. Helman Tallhart ist mit seinen besten Männern nach Süden gezogen, und Benfred ist hier mit den Söhnen dieser Männer gefallen. Bleibt also nur noch sein Onkel Leobald mit einigen wenigen Männern.« Hätte ich Benfred verhören können, wüsste ich genau, wie wenige. »Mach kein Geheimnis aus deinem Vormarsch. Lass all die tapferen Lieder, die dir so sehr gefallen, singen. Sie sollen die Tore ihrer Burg schließen.«
    »Ist dieses Torrhenschanze eine starke Festung?«
    »Ziemlich stark. Die Mauern sind aus Stein, zehn Meter
hoch, an jeder Ecke steht ein Turm und im Inneren ein eckiger Bergfried.«
    »Steinmauern brennen nicht. Wie sollen wir die Burg einnehmen? Wir haben nicht genug Männer, um auch nur eine kleine Feste zu stürmen.«
    »Ihr werdet vor den Mauern lagern und Katapulte und Belagerungsmaschinen bauen.«
    »Das entspricht nicht dem Alten Weg. Hast du das vergessen? Eisenmänner kämpfen mit Schwertern und Äxten und nicht, indem sie Steine durch die Luft schleudern. Wenn man einen Feind aushungert, bedeutet das keine Ehre.«
    »Leobald wird das nicht wissen. Wenn er Eure Belagerungstürme sieht, wird sein Altweiberblut erstarren, und er wird laut um Hilfe rufen. Eure Bogenschützen dürfen die Raben nicht abschießen, Onkel. Der Kastellan auf Winterfell ist ein tapferer Mann, aber im Alter ist sein Verstand ebenso unbeweglich geworden wie seine Knochen. Wenn er erfährt, dass einer der Vasallen seines Königs von dem fürchterlichen Dagmer Spaltkinn bedroht wird, ruft er seine Streitmacht zusammen und reitet Tallhart zu Hilfe. Das ist seine Pflicht. Ser Rodrik liebt nichts mehr als seine Pflicht.«
    »Jede Truppe, die er ruft, wird größer sein als meine«, entgegnete Dagmer, »und diese alten Ritter sind ausgesprochen listig, sonst hätten sie ihr erstes graues Haar nicht erlebt. Du schickst uns in eine Schlacht, die zu gewinnen wir nicht hoffen dürfen, Theon. Torrhenschanze wird niemals fallen.«
    Theon lächelte. »Es ist auch nicht Torrhenschanze, das ich einnehmen will.«

ARYA
    Lärm und Aufregung herrschten in der Burg. Männer standen auf den Ladeflächen von Wagen und luden Weinfässer, Getreidesäcke und Bündel neuer Pfeile auf. Schmiede richteten Schwerter aus, hämmerten Beulen aus Brustpanzern und beschlugen Schlachtrösser und Packtiere. Kettenhemden wurden in Sandfässer gesteckt und über den unebenen Boden des Fließsteinhofs gerollt, um das Metall blank zu scheuern. Wies’ Frauen mussten zwanzig Umhänge flicken und hundert weitere waschen. Die Edlen und die Gemeinen versammelten sich in der Septe zum gemeinsamen Gebet. Vor den Mauern wurden Zelte und Pavillons abgebrochen. Knappen löschten die Lagerfeuer mit Wasser, während Soldaten ihre Wetzsteine hervorholten und ihre Klingen zum letzten Mal schärften. Der Lärm schwoll an wie eine Flut: Pferde schnaubten und wieherten, Lords brüllten Befehle, Soldaten fluchten, die Lagerhuren zankten sich.
    Lord Tywin Lennister machte sich endlich zum Marsch bereit.
    Ser Addam Marbrand war der erste Hauptmann, der aufbrach, einen Tag vor den anderen. Er machte ein Schauspiel daraus, wie er auf seinem roten Streitross, dessen Mähne die gleiche Farbe wie Ser Addams schulterlanges Haar hatte, zum Tor hinausritt. Das Pferd trug eine bronzefarbene Schabracke, die zum Umhang des Reiters passte und mit dem brennenden Baum bestickt war. Ein paar der Burgfrauen schluchzten, als er davonritt. Wies behauptete, er sei
ein großartiger Reiter und Schwertkämpfer, Lord Tywins wagemutigster Kommandant.
    Hoffentlich stirbt er, dachte Arya, während sie seinen Auszug und die zweireihige Kolonne hinter ihm beobachtete. Hoffentlich sterben sie alle. Sie würden gegen Robb kämpfen, das wusste sie. Aus den Gesprächen, die sie bei ihrer Arbeit belauschte, hatte sie auch von Robbs großem Sieg im Westen erfahren. Er habe Lennishort niedergebrannt, behaupteten manche, oder jedenfalls habe er das vorgehabt. Er habe Casterlystein eingenommen und alle Bewohner niedergemetzelt, oder er belagere den Goldzahn … jedenfalls war irgendetwas passiert, so viel war sicher.
    Wies ließ sie von früh bis spät Botengänge erledigen. Ein paar Mal kam sie auf diese Weise sogar aus der Burg heraus, in den Schlamm und das Durcheinander des Lagers. Ich könnte fliehen, dachte sie, während ein Wagen an ihr vorbeirumpelte. Ich könnte hinten auf die

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