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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Pastete geschrien. Und zwar mindestens hundert Mal.«
    »Was mich interessiert, ist, was du gerufen hast. Ich habe Heiße Pastete gesagt, er solle sich mal die Ohren waschen, du hättest Fahrt zur Hölle! gerufen. Wenn er dich danach fragt, antwortest du am besten das Gleiche.«
    »Gut«, erwiderte sie, obwohl sie Fahrt zur Hölle! für einen blöden Schlachtruf hielt. Dennoch wagte sie es nicht, Heiße Pastete zu erzählen, wer sie wirklich war. Vielleicht sollte ich Jaqen Heiße Pastetes Namen zuflüstern.

    »Ich hole Lucan«, sagte Gendry.
    Lucan grunzte, während er das Schreiben las (obwohl Arya eher glaubte, dass er gar nicht lesen konnte), und holte ein schweres Langschwert. »Das hier ist zu gut für dieses Rindvieh, und richte ihm aus, dass ich das gesagt habe«, trug er ihr auf und reichte ihr die Waffe.
    »Das mache ich«, log sie. Wenn sie das wirklich täte, würde Wies sie dafür grün und blau prügeln. Sollte Lucan seine Beleidigungen doch selbst loswerden.
    Das Langschwert war wesentlich schwerer als Nadel, doch Arya gefiel es. Mit dem Gewicht in den Händen fühlte sie sich stärker. Ich bin zwar vielleicht keine Wassertänzerin, aber eine Maus bin ich auch nicht. Eine Maus könnte mit einem solchen Schwert nicht umgehen, ich jedoch schon. Das Tor stand offen, Soldaten kamen und gingen, Wagen rollten leer herein und ächzten und schwankten beim Hinausfahren unter ihrer Last. Sie dachte daran, in die Stallungen zu gehen und zu behaupten, Ser Lyonel wolle ein neues Pferd. Sie hatte das Papier, und die Stallburschen konnten bestimmt nicht besser lesen als Lucan. Mit dem Schwert und dem Pferd könnte ich einfach hinausreiten. Wenn die Wachen mich anhalten, würde ich ihnen das Papier zeigen und behaupten, ich soll die Sachen zu Ser Lyonel bringen. Sie hatte keine Ahnung, wie dieser Ser Lyonel aussah oder wo sie ihn finden könnte. Falls man sie ausfragte, würde das herauskommen, und dann würde Wies … Während sie auf ihrer Unterlippe herumkaute und nicht darüber nachzudenken versuchte, wie es wohl war, wenn einem die Füße abgeschnitten wurden, ging eine Gruppe Bogenschützen in Lederwams und Eisenhelmen vorbei. Die Bögen hatten sie über die Schultern geschlungen. Arya hörte Fetzen ihres Gesprächs.
    »… Riesen, sag ich dir, er hat Riesen , die sechs Meter groß sind und von jenseits der Mauer kommen. Die folgen ihm wie Hunde …«
    »… nicht natürlich, die sind so schnell über sie hergefallen, bei Nacht. Er ist mehr Wolf als Mensch, wie alle Starks …«

    »… scheiß auf deine Wölfe und Riesen, der Junge würde sich in die Hose machen, wenn er wüsste, dass wir kommen. Er war nicht einmal Manns genug, nach Harrenhal zu marschieren. Stattdessen ist er in die andere Richtung gezogen, oder nicht? Jetzt würde er abhauen, wenn er wüsste, was gut für ihn ist.«
    »Das sagst du jetzt, aber möglicherweise weiß der Junge etwas, das wir nicht wissen, vielleicht sollten wir lieber selbst abhauen …«
    Ja, dachte Arya. Ja, ihr seid es, die besser davonlaufen sollten, ihr und Lord Tywin und der Reitende Berg und Ser Addam und Ser Amory und dieser dumme Ser Lyonel, wer immer das ist, ihr alle solltet lieber davonlaufen, oder mein Bruder wird euch töten, er ist ein Stark, er ist mehr Wolf als Mensch, und ich ebenso.
    »Wiesel.« Wies’ Stimme knallte wie eine Peitsche. Sie sah gar nicht, aus welcher Richtung er kam, plötzlich stand er einfach vor ihr. »Gib her. Du hast lange genug gebraucht.« Er riss ihr das Schwert aus der Hand und versetzte ihr einen Schlag mit dem Handrücken. »Nächstes Mal machst du ein bisschen schneller.«
    Einen Augenblick lang war sie wieder ein Wolf gewesen, doch Wies’ Ohrfeige machte alles zunichte und hinterließ nur den Geschmack ihres eigenen Blutes in ihrem Mund. Sie hatte sich auf die Zunge gebissen. Dafür hasste sie ihn.
    »Willst du noch eine?«, wollte Wies wissen. »Kannst du haben. Solche unverschämten Blicke will ich von dir nicht sehen. Geh runter ins Brauhaus und sag Gerstenkorn, ich hätte zwei Dutzend Fässer für ihn, aber er soll seine Burschen schnell schicken, sonst finde ich jemanden, der sie dringender braucht.« Arya rannte davon, doch nicht schnell genug für Wies. » Lauf schneller , wenn du heute Abend etwas zu essen haben willst«, schrie er und hatte schon vergessen, dass er ihr ein Stück knusprigen Kapauns versprochen hatte. »Und verirr dich nicht wieder, sonst schlag ich dich windelweich, das schwöre ich.«

    Das wirst du

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