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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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ließ seine Schwester toben. Sein Kopf dröhnte. Er glaubte Rauch zu riechen, doch vermutlich war das eine Sinnestäuschung. Zwei Felsenkrähen begleiteten ihn zum Turm der Hand. »Sucht Timett, Sohn des Timett.«
    »Felsenkrähen laufen Brandmännern nicht hinterher«, entgegnete einer der Wildlinge hochmütig.
    Einen Augenblick lang hatte Tyrion vergessen, mit wem er es zu tun hatte. »Dann sucht Shagga.«
    »Shagga schläft.«
    Es kostete ihn große Mühe, nicht loszubrüllen. »Weckt Ihn.«
    »Shagga, Sohn des Dolf, zu wecken, ist nicht leicht«, beschwerte sich der Mann. »Sein Zorn ist entsetzlich.« Knurrend ging er davon.
    Gähnend und sich kratzend traf der Stammesmann schließlich ein. »Die halbe Stadt probt den Aufstand, die andere Hälfte brennt, und Shagga schnarcht«, sagte Tyrion.
    »Shagga mag Euer brackiges Wasser hier nicht, deshalb muss er Euer schwaches Bier und Euren sauren Wein trinken, und danach tut ihm der Kopf weh.«
    »Shae befindet sich in einem Anwesen am Eisentor. Du wirst dorthin gehen und sie beschützen, was immer auch geschieht.«
    Der riesige Mann lächelte, und seine Zähne leuchteten wie eine gelbe Gletscherspalte inmitten des Bartes. »Shagga wird sie hierherholen.«
    »Du passt nur auf, dass ihr nichts zustößt. Sag ihr, ich würde kommen, sobald ich kann. Heute Nacht noch, falls möglich, aber bestimmt morgen.«
    Doch am Abend herrschte immer noch Aufruhr in der Stadt, obwohl Bronn berichtete, die Brände seien gelöscht, und den größten Teil des Pöbels habe man auseinandergetrieben. So sehr sich Tyrion auch nach dem Trost von Shaes
Umarmung sehnte, musste er trotzdem einsehen, dass er heute Nacht nirgendwohin gehen würde.
    Ser Jaslyn Amwasser berichtete über den Aufruhr und die Verluste, während Tyrion im dämmerigen Solar einen kalten Kapaun mit braunem Brot zum Abendessen verspeiste. Das Zwielicht ging allmählich in Dunkelheit über, doch als die Diener eintraten und Kerzen sowie ein Feuer im Kamin anzünden wollten, brüllte Tyrion sie an und schickte sie hinaus. Seine Stimmung war ebenso düster wie das Zimmer, und Amwasser hatte nichts zu sagen, was ihn hätte aufheitern können.
    Auf der Liste der Opfer stand der Hohe Septon ganz oben; man hatte ihn in Stücke gerissen, während er seine Götter um Hilfe anrief. Hungernde mögen keine Priester, die zu fett zum Gehen sind, dachte Tyrion.
    Ser Prestons Leiche hatte man zunächst übersehen; die Goldröcke hatten nach einem Ritter in weißer Rüstung gesucht, und er war so grausam zerstückelt und verstümmelt worden, dass er von Kopf bis Fuß rotbraun war.
    Ser Aron Santagar hatte man in der Gosse gefunden, und sein Kopf war nur noch roter Brei im zerbrochenen Helm gewesen.
    Lady Tandas Tochter hatte ihre Unbeflecktheit einer halben Hundertschaft brüllender Kerle hinter einer Gerberwerkstatt opfern müssen. Die Goldröcke entdeckten sie, als sie nackt durch die Sauenbauchsgasse taumelte.
    Tyrek wurde noch immer vermisst, ebenso die Kristallkrone des Hohen Septons. Neun Goldröcke hatten ihr Leben lassen müssen, drei Dutzend waren verwundet. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, die Opfer unter dem Pöbel zu zählen.
    »Ich will, dass man Tyrek findet, tot oder lebendig«, sagte Tyrion kurzangebunden, nachdem Amwasser geendet hatte. »Er ist noch ein halber Junge, der Sohn meines verstorbenen Onkels Tygett. Sein Vater war immer gut zu mir.«

    »Wir werden ihn schon finden. Und die Krone des Septons auch.«
    »Von mir aus können sich die Anderen mit der Krone des Septons vergnügen!«
    »Als Ihr mich zum Hauptmann der Wache ernannt habt, habt Ihr verlangt, ich solle Euch stets offen die Wahrheit sagen. «
    »Irgendwie beschleicht mich so ein Gefühl, dass mir das, was Ihr mir mitteilen wollt, nicht gefallen wird«, erwiderte Tyrion düster.
    »Heute haben wir die Stadt gehalten, Mylord, aber für morgen kann ich Euch nichts versprechen. Der Kessel ist kurz vorm Überkochen. So viele Diebe und Mörder sind auf den Straßen unterwegs, dass kein Haus vor ihnen sicher ist, die blutige Ruhr breitet sich in den Suppenküchen am Pisswassergraben aus, und man bekommt weder für Kupfer noch für Silber etwas zu essen. Hörte man vorher nur leise Flüche in dunklen Gassen, so wird inzwischen in den Gildenhallen und auf den Märkten offen über Verrat gesprochen. «
    »Braucht Ihr mehr Männer?«
    »Ich vertraue schon der halben Truppe nicht, die ich jetzt habe. Slynt hat die Größe der Wache verdreifacht, aber es ist

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