Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
Stark nicht anlasten kann. Der Junge Wolf bleibt im Felde ungeschlagen. «
»Was wissen wir über Starks Pläne und die Bewegungen seiner Truppen?«, fragte Mathis Esch wie immer offen und geradeheraus.
»Er ist mit seiner Beute nach Schnellwasser zurückgekehrt und hat die Burgen aufgegeben, die er im Westen eingenommen hat«, verkündete Lord Tywin. »Unser Vetter Ser Dawen ordnet die Überreste des Heeres seines verstorbenen Vaters in Lennishort. Wenn er fertig ist, wird er sich am Goldzahn mit Ser Forley Prester vereinigen. Sobald der Stark-Junge nach Norden aufbricht, werden Ser Forley und Ser Dawen nach Schnellwasser vorstoßen.«
»Seid Ihr sicher, dass Lord Stark nach Norden ziehen wird?«, fragte Lord Esch. »Obwohl die Eisenmänner in Maidengraben sitzen?«
Maes Tyrell ergriff das Wort. »Gibt es etwas Sinnloseres als einen König ohne Königreich? Nein, es ist doch klar, der Junge muss die Flusslande verlassen, seine Streitmacht mit Roose Boltons vereinen und mit seiner ganzen Streitmacht gegen Maidengraben vorgehen. Das würde ich jedenfalls tun.«
Bei den letzten Worten musste sich Tyrion auf die Zunge beißen. Robb Stark hatte in einem einzigen Jahr mehr Schlachten gewonnen als der Lord von Rosengarten in zwanzig. Tyrells Ruf gründete sich allein auf einen bedeutungslosen Sieg über Robert Baratheon bei Aschfurt, in einer Schlacht, die Lord Tarlys Vorhut bereits gewonnen hatte, bevor die Hauptstreitmacht überhaupt eintraf. Die Belagerung von Sturmkap, bei der Maes Tyrell dann tatsächlich den Befehl hatte, hatte sich ergebnislos über ein Jahr hingezogen, und nachdem die Schlacht am Trident gefochten war, hatte der Lord von Rosengarten seine Banner demütig vor Eddard Stark gesenkt.
»Ich sollte Robb Stark einen ernsten Brief schicken«, sagte Kleinfinger. »Wie ich höre, hält dieser Bolton Ziegen in meiner hohen Halle, das ist wirklich nicht hinnehmbar.«
Ser Kevan Lennister räusperte sich. »Was die Starks betrifft... Balon Graufreud, der sich jetzt König der Inseln und des Nordens nennt, hat uns in einem Brief Bedingungen für ein Bündnis angeboten.«
»Er sollte uns seinen Treueeid anbieten«, empörte sich Cersei. »Mit welchem Recht nennt er sich König?«
»Mit dem Recht des Eroberers«, antwortete Lord Tywin. »König Balon hat die Eng im Würgegriff. Robb Starks Erben sind tot, Winterfell ist gefallen, und die Eisenmänner halten Maidengraben, Tiefwald Motte und den größten Teil der Steinigen Küste. König Balons Langschiffe herrschen auf dem
Meer der Abenddämmerung, und von dort aus stellen sie für Lennishort, die Schöne Insel und sogar Rosengarten eine Bedrohung dar, sollten wir ihn provozieren.«
»Und wenn wir sein Angebot annehmen?«, hakte Lord Mathis Esch nach. »Welche Bedingungen schlägt er vor?«
»Dass wir seinen Königstitel anerkennen und ihm alles Land nördlich der Eng überlassen.«
Lord Rothweyn lachte. »Was gibt es nördlich der Eng, das sich irgendein Mann bei klarem Verstande wünschen würde? Wenn Graufreud Schwerter und Segel gegen Steine und Schnee tauscht, dann sage ich, wir sollten annehmen und uns glücklich schätzen.«
»Richtig«, stimmte Maes Tyrell zu, »ich würde es ebenso machen. Soll König Balon die Nordmänner bezwingen, während wir uns mit Stannis beschäftigen.«
Lord Tywins Gesicht ließ nicht im Geringsten auf seine Gedanken schließen. »Wir müssten uns auch noch mit Lysa Arryn befassen. Jon Arryns Witwe, Hoster Tullys Tochter, Catelyn Starks Schwester ... deren Gemahl zur Zeit seines Todes mit Stannis Baratheon konspiriert hat.«
»Oh«, meinte Maes Tyrell fröhlich, »Frauen steht der Sinn nicht nach Krieg. Lassen wir sie in Ruhe, würde ich sagen, dann wird sie uns wahrscheinlich keinen Ärger machen.«
»Dem stimme ich zu«, sagte Rothweyn. »Lady Lysa hat bisher in den Kämpfen keine Partei ergriffen, und sie hat auch keinen offenen Verrat begangen.«
Tyrion rührte sich. »Sie hat mich in eine Zelle geworfen und vor ein Gericht gestellt, das über mein Leben oder meinen Tod entscheiden sollte«, wandte er mit einer gewissen Verbitterung ein. »Außerdem ist sie nicht nach Königsmund gekommen, um Joff die Treue zu schwören, wie es ihr befohlen wurde. Mylords, gebt mir genug Männer, und ich werde die Angelegenheit mit Lysa Arryn klären.« Er konnte sich nichts vorstellen, was ihm mehr Vergnügen bereiten würde, außer vielleicht, Cersei zu erwürgen. Manchmal träumte
er noch von den Himmelszellen von Hohenehr
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