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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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wohlauf?«
    »Besser als vorher.«
    »Mangelt es Euch an irgendetwas?«
    »Mein König. Mein Sohn. Sie fehlen mir.« Er stellte die Schüssel zur Seite und erhob sich. »Seid Ihr gekommen, um mich zu verbrennen?«
    Ihre seltsam roten Augen studierten ihn durch das Gitter. »Dies ist ein übler Ort, nicht wahr? Ein dunkler, schmutziger Ort. Hier scheint die gute Sonne nicht und auch nicht der helle Mond.« Sie hob eine Hand und deutete auf die Fackel in der Wandhalterung. »Dies allein steht zwischen Euch und der Dunkelheit, Zwiebelritter. Dieses kleine Feuer, diese Gabe von R’hllor. Soll ich sie löschen?«
    »Nein.« Er trat an die Stangen. »Bitte.« Das, so glaubte er, könnte er nicht ertragen, ganz allein in völliger Schwärze zu sein, mit den Ratten als einziger Gesellschaft.
    Die Lippen der Roten Frau verzogen sich zu einem Lächeln. »Also habt Ihr Eure Liebe zum Feuer endlich doch entdeckt, scheint mir.«
    »Ich brauche die Fackel.« Seine Hände öffneten und schlossen sich . Anbetteln werde ich sie nicht. Niemals.
    »Ich bin wie diese Fackel, Ser Davos. Wir beide sind Werkzeuge R’hllors ... Wir wurden geschaffen für einen einzigen Zweck, um die Dunkelheit fernzuhalten. Glaubt Ihr das?«

    »Nein.« Vielleicht hätte er lügen und ihr erzählen sollen, was sie hören wollte, doch Davos war zu sehr daran gewöhnt, die Wahrheit zu sagen. »Ihr seid die Mutter der Dunkelheit. Das habe ich unter Sturmkap gesehen, als ihr vor meinen Augen geboren habt.«
    »Fürchtet sich der tapfere Ser Zwiebel so sehr vor einem vorbeiziehenden Schatten? Dann fasst Mut. Schatten leben nur, wenn sie im und durch das Licht geboren werden, und des Königs Feuer brennt so schwach, dass ich es nicht wage, ihm weitere Kraft zu entziehen und einen weiteren Sohn zu gebären. Es könnte ihn töten.« Melisandre kam näher. »Mit einem anderen Mann allerdings ... einem Mann, dessen Flammen noch heiß und hoch lodern ... Wenn Ihr Eurem König wirklich dienen wollt, so kommt eine Nacht in meine Kammer. Ich könnte Euch Lust bereiten, wie Ihr sie nie zuvor erlebt habt, und mit Eurem Lebensfeuer könnte ich ... «
    »... einen Schrecken zeugen.« Davos wich vor ihr zurück. »Ich will nichts von Euch, Mylady. Oder von Eurem Gott. Mögen die Sieben mich beschützen.«
    Melisandre seufzte. »Sie haben auch Gunter Sonnglas nicht beschützt. Er hat jeden Tag dreimal gebetet und trug sieben siebenzackige Sterne auf seinem Schild, aber als R’hllor seine Hand ausstreckte, verwandelten sich seine Gebete in Schreie, und er brannte. Weshalb also an diesen falschen Göttern hängen? «
    »Ich habe sie mein ganzes Leben lang verehrt.«
    »Euer ganzes Leben lang, Davos Seewert? Genauso gut könntet Ihr sagen: Gestern war es so.« Traurig schüttelte sie den Kopf. »Ihr habt nie gefürchtet, Königen gegenüber die Wahrheit auszusprechen, warum also belügt Ihr Euch selbst? Öffnet die Augen, Ser Ritter.«
    »Was wollt Ihr mich denn sehen machen?«
    »Die Art, wie die Welt beschaffen ist. Die Wahrheit ist überall um Euch herum und leicht zu erkennen. Die Nacht ist finster und voller Schrecken, der Tag hell und wunderschön und
voller Hoffnung. Eines ist schwarz, das andere weiß. Es gibt Eis und es gibt Feuer. Hass und Liebe. Bitter und Süß. Mann und Frau. Schmerz und Vergnügen. Winter und Sommer. Böse und Gut.« Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Tod und Leben. Überall Gegensätze. Überall der Krieg.«
    »Der Krieg?«, fragte Davos.
    »Der Krieg«, bestätigte sie. »Es gibt zwei, Zwiebelritter. Nicht sieben, nicht einen, nicht hundert oder tausend. Zwei! Glaubt Ihr wirklich, ich wäre durch die halbe Welt gereist, um einem weiteren eitlen König auf einen weiteren leeren Thron zu hieven? Dieser Krieg wütet seit Anbeginn der Zeit, und ehe er vorüber ist, müssen alle Menschen wählen, auf welcher Seite sie stehen. Auf der einen befindet sich R’hllor, der Herr des Lichts, das Herz des Feuers, der Gott von Flamme und Schatten. Ihm gegenüber steht der Große Andere, dessen Name nicht ausgesprochen werden darf, der Herr der Finsternis, die Seele des Eises, der Gott von Nacht und Schrecken. Für uns zählt nicht die Entscheidung zwischen Baratheon und Lennister, zwischen Graufreud und Stark. Wir wählen entweder den Tod oder das Leben.« Sie ergriff die Gitterstäbe mit ihren schlanken weißen Händen. Der Rubin an ihrem Hals schien pulsierend zu leuchten. »Sagt mir also, Ser Davos Seewert, und sprecht die Wahrheit ... brennt Euer Herz

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