Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)
beachten. Davos würde ihn vermutlich niemals vergessen. »Mein Sohn Maric war Rudermeister Eures Neffen.« Er erinnerte sich an den letzten Anblick der Zorn, eingehüllt in Seefeuer. »Gibt es Nachrichten, ob jemand überlebt hat?«
»Die Zorn ist verbrannt und mit Mann und Maus gesunken«, antwortete Seine Lordschaft. »Euer Sohn und mein Neffe sind mit zahllosen anderen guten Männern verloren gegangen. Der Krieg selbst ging an jenem Tag verloren, Ser.«
Dieser Mann ist geschlagen. Davos erinnerte sich an Melisandres Gerede über Glut in der Asche, die einen neuen Brand entfachen konnte. Wen wundert es, dass er hier endet. »Seine Gnaden werden sich niemals ergeben, Mylord.«
»Torheit, reine Torheit.« Lord Alester setzte sich wieder auf den Boden, als wäre die Anstrengung, einen Augenblick zu stehen, zu viel für ihn. »Stannis Baratheon wird niemals auf dem Eisernen Thron sitzen. Ist es Verrat, die Wahrheit auszusprechen? Eine bittere Wahrheit, aber nichtsdestotrotz die Wahrheit. Seine Flotte ist gesunken, außer den Schiffen aus Lys, und Salladhor Saan wird beim Auftauchen des ersten Lennister-Segels die Flucht ergreifen. Die meisten Lords, die Stannis unterstützt haben, sind gefallen oder zu Joffrey übergelaufen... «
»Sogar die Lords der Meerenge? Die Lords, die Drachenstein die Treue geschworen haben?«
Lord Alester winkte schwach ab. »Lord Celtigar ist in Gefangenschaft geraten und hat das Knie gebeugt. Monford Velaryon ist auf seinem Schiff gestorben, Sonnglas hat die Rote Frau verbrannt, und Lord Bar Emmon ist fünfzehn, fett und schwach. Da habt Ihr Eure Lords der Meerenge. Nur die Stärke des Hauses Florent bleibt Stannis, gegen die Macht von Rosengarten, Sonnspeer und Casterlystein, und jetzt auch noch gegen die meisten Sturmlords. Die größte Hoffnung, die er noch hegen darf, ist der Versuch, durch friedliche Verhandlungen so viel wie möglich zu retten. Lediglich das wollte ich in die Wege leiten. Bei den guten Göttern, wie können sie das Hochverrat nennen?«
Davos stand da und runzelte die Stirn. »Mylord, was habt Ihr getan?«
»Ich habe keinen Verrat begangen. Keinen Verrat. Ich liebe Seine Gnaden ebenso sehr wie jeder andere Mann. Meine eigene Nichte ist seine Königin, und ich habe ihm die Treue gehalten, während weisere Männer das Weite gesucht haben. Ich bin seine Hand, die Hand des Königs, wie kann ich da ein Verräter sein? Unsere Leben wollte ich retten, mehr nicht, und unsere ... Ehre ... ja.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Einen Brief habe ich geschrieben. Salladhor Saan schwor, er habe einen Mann, der ihn nach Königsmund zu Lord Tywin bringen könnte. Seine Lordschaft ist ein ... ein Mann der Vernunft, und meine Bedingungen ... die Bedingungen waren angemessen ... mehr als angemessen.«
»Welche Bedingungen habt Ihr gestellt, Mylord?«
»Hier ist es schmutzig«, beschwerte sich Lord Alester unvermittelt. »Und dieser Geruch ... was ist das für ein Geruch? «
»Der Kübel«, antwortete Davos und zeigte darauf. »Wir haben keinen Abtritt. Welche Bedingungen?«
Voller Entsetzen starrte Seine Lordschaft auf den Kübel. »Lord Stannis werde seinen Anspruch auf den Eisernen Thron und alle Äußerungen über Joffreys uneheliche Geburt
zurücknehmen, unter der Bedingung, dass er wieder in den Königsfrieden aufgenommen und als Lord von Drachenstein und Sturmkap bestätigt werde. Ich schwor, das Gleiche zu tun, falls man mir Burg Klarwasser und unsere Ländereien zurückgeben würde. Ich dachte ... Lord Tywin würde auf mein Angebot eingehen. Schließlich muss er sich noch mit den Starks herumplagen, und außerdem mit den Eisenmännern. Dazu habe ich ihm angeboten, die Abmachung durch die Heirat von Sharin und Joffreys Bruder Tommen zu bekräftigen. « Er schüttelte den Kopf. »Die Bedingungen ... bessere werden wir niemals herausschlagen können. Das werdet gewiss sogar Ihr einsehen, oder?«
»Ja, sogar ich«, sagte Davos. Solange Stannis keinen Sohn zeugte, bedeutete eine solche Heirat, dass Drachenstein und Sturmkap eines Tages an Tommen übergehen würden, was Lord Tywin ohne Zweifel gefallen würde. Inzwischen hätten die Lennisters Sharin als Geisel, um jede weitere Rebellion von Stannis’ Seite zu verhindern. »Und was meinte Seine Gnaden, als Ihr ihm diese Bedingungen vorgeschlagen habt?«
»Er befindet sich stets in Begleitung dieser Roten Frau, und ... er ist nicht bei klarem Verstand, fürchte ich. Dieses Gerede von Drachen aus Stein ...
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