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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Schattenkind gebären konnte. Du bist nicht frei von Schuld, nein. Du bist unter ihrem Banner geritten, und es wehte auch an deinem Mast. Du hast zugeschaut, wie die Sieben auf Drachenstein brannten, und hast nichts getan. Sie hat die Gerechtigkeit des Vater dem Feuer übergeben, die Gnade der Mutter, die Weisheit des Alten Weibs. Schmied und Fremder, Jungfrau und Krieger, sie hat alle zum Ruhm ihres grausamen Gottes den Flammen überlassen, und du hast daneben gestanden und den Mund gehalten. Sogar als sie den alten Maester Cressen umgebracht hat, sogar da hast du keine Hand gerührt.
    Das Segel war hundert Meter entfernt und glitt rasch durch die Bucht. In wenigen Augenblicken wäre es vorüber und würde wieder kleiner werden.
    Ser Davos Seewert begann, seinen Felsen zu erklimmen.
    Mit zitternden Händen zog er sich nach oben, ihm war schwindelig vom Fieber. Zweimal rutschten seine verstümmelten Finger vom feuchten Stein ab, und er wäre beinahe gestürzt, doch irgendwie gelang es ihm, die Spitze zu erklimmen. Wenn er fiel, war er so gut wie tot, aber er musste leben. Wenigstens noch eine kleine Weile. Da gab es noch etwas, das er zu erledigen hatte.
    Die Spitze des Felsens war zu klein, um sicher darauf zu stehen, schwach, wie er war, daher hockte er sich hin und winkte mit den abgemagerten Armen. » Schiff !«, schrie er in den Wind. »Schiff, hier, hier! « Von dort oben konnte er den schlanken gestreiften Rumpf, die bronzene Galionsfigur, die aufgeblähten Segel besser sehen. Der Name war auf den Rumpf geschrieben, nur hatte Davos niemals Lesen gelernt. » Schiff «, rief er erneut, » Hilfe, HILFE! «

    Ein Seemann auf der Back bemerkte ihn und zeigte zu ihm hinüber. Davos sah, dass weitere Seeleute an die Reling traten und zu ihm hinüberschauten. Kurze Zeit später holte die Galeere die Segel ein, die Ruder glitten heraus, und das Schiff schwenkte herum in Richtung auf seine Zuflucht. Es war zu groß, um sehr dicht an den Felsen heranzugelangen, daher ließ man in dreißig Metern Entfernung ein Boot zu Wasser. Davos klammerte sich an seinen Stein und sah zu, wie es auf ihn zukroch. Vier Männer ruderten, derweil ein fünfter am Bug saß. »Du da«, rief der fünfte, als sie die Insel fast erreicht hatten, »du auf dem Felsen. Wer bist du?«
    Ein Schmuggler, der über sich selbst hinausgewachsen ist, dachte Davos, ein Narr, der seinen König zu sehr geliebt und darüber seine Götter vergessen hat. »Ich ... « Seine Kehle war knochentrocken, und er hatte das Sprechen verlernt. Die Worte fühlten sich eigentümlich auf seiner Zunge an und klangen noch fremder in seinen Ohren. »Ich habe an der Schlacht teilgenommen. Ich war ... ein Kapitän ... ein Ritter, ich war ein Ritter.«
    »Aye, Ser«, sagte der Mann, »und welchem König habt Ihr gedient?«
    Die Galeere konnte auch Joffrey gehören, erkannte er plötzlich. Wenn er jetzt den falschen Namen sagte, würde man ihn seinem Schicksal überlassen. Aber nein, der Rumpf war gestreift. Das Schiff war aus Lys und gehörte Salladhor Saan. Die Mutter hatte es hergeschickt, die Mutter in all ihrer Gnade. Sie hatte eine Aufgabe für ihn. Stannis lebt , wusste er plötzlich. Ich habe noch immer einen König. Und Söhne, ich habe noch andere Söhne und ein treues, liebendes Weib. Wie hatte er das nur vergessen können? Die Mutter hatte wahrlich Gnade gezeigt.
    »Stannis«, rief er dem Lyseni zu. »Bei den guten Göttern, ich diene König Stannis.«
    »Aye«, erwiderte der Mann im Boot, »wir ebenso.«

SANSA
    Die Einladung wirkte harmlos genug, doch jedes Mal, wenn Sansa sie las, wurde ihr flau im Magen. Sie wird jetzt Königin, sie ist schön und reich, und alle lieben sie, warum also sollte sie mit der Tochter eines Verräters speisen wollen? Es könnte Neugier sein, vermutete sie; vielleicht wollte Margaery Tyrell die Rivalin abschätzen, an deren Stelle sie nun treten würde. Wird sie böse auf mich sein? Glaubt sie, ich wünsche ihr Schlechtes ...?
    Von den Burgmauern aus hatte Sansa beobachtet, wie Margaery Tyrell und ihr Gefolge Aegons Hohen Hügel hinaufzogen. Joffrey hatte seine neue zukünftige Braut am Königstor erwartet, um sie zu begrüßen, und Seite an Seite waren sie durch die jubelnde Menge geritten, wobei Joff in seiner vergoldeten Rüstung glänzte und das Tyrell-Mädchen in prächtigem Grün leuchtete und einen Mantel aus blühenden Herbstblumen über den Schultern trug. Sie war sechzehn, ihr Haar war so braun wie ihre Augen, und sie war von

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