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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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aufgequollene Leiche.
Der Mast, das Segel und der Tote verschwanden mit der folgenden Flut und ließen Davos allein auf seinem Felsen inmitten der Speere des Königs der Meerjungfrauen allein.
    In seinen langen Jahren als Schmuggler waren ihm die Gewässer um Königsmund sehr vertraut geworden, und er wusste, dass seine Zuflucht eines jener Fleckchen auf den Karten an einer Stelle war, von der sich ehrliche Seeleute fernhielten... wenngleich Davos in seinen Schmugglertagen ein-oder zweimal hierhergeflohen war, um sich unsichtbar zu machen. Wenn sie meine Leiche hier finden, falls das je geschieht, benennen sie diesen Felsen vielleicht nach mir, dachte er. Zwiebelfelsen wird er heißen und mein Grabstein und mein vermächtnis sein. Mehr verdiente er nicht. Der Vaters beschützt seine Kinder , hatten die Septone gelehrt, doch Davos hatte seine Jungen ins Feuer geführt. Dael würde seiner Frau niemals das Mädchen schenken, für das sie gebetet hatten, und Allards Mädchen in Altsass und das Mädchen in Königsmund und das in Braavos, sie alle würden schon bald weinen. Matthos würde niemals Kapitän auf einem eigenen Schiff werden, wie er es sich erträumt hatte. Und Maric würde niemals zum Ritter geschlagen werden.
    Wie kann ich weiterleben, wenn sie tot sind? So viele tapfere Ritter und mächtige Lords sind gefallen, bessere Männer als ich und Hochgeborene dazu. Kriech in deine Höhle, Davos. Uerkriech dich dort und kauere dich zusammen, dann fährt das Schiff vorüber, und niemand wird dich mehr belästigen. Schlafe auf deinem steinernen Kissen, lass dir die Augen von den Möwen auspicken, während die Krebse dein Fleisch fressen. Du hast dich an ihnen gelabt, also bist du ihnen das schuldig. versteck dich, Schmuggler. versteck dich, sei still und stirb.
    Das Segel war fast an ihm vorbei. Einige Augenblicke noch, und es wäre vorüber, und er könnte in Frieden sterben.
    Er fasste sich an den Hals und griff nach dem kleinen Lederbeutel, den er stets dort trug. Darin befanden sich die Knochen der vier Finger, die sein König ihm verkürzt hatte,
und zwar an dem gleichen Tag, an dem er ihn zum Ritter geschlagen hatte. Mein Glück . Mit den gekürzten Fingern suchte er auf seiner Brust, fand jedoch nichts. Der Beutel war zusammen mit den Fingerknochen verschwunden. Stannis hatte nie begreifen können, warum er die Knochen aufbewahrte. »Um mich an die Gerechtigkeit meines Königs zu erinnern«, flüsterte er durch die aufgeplatzten Lippen. Doch jetzt waren sie fort. Das Feuer hat mir mein Glück und meine Söhne geraubt. In seinen Träumen brannte der Fluss immer noch, und Dämonen tanzten mit flammenden Peitschen auf dem Wasser, während Männer unter ihren Hieben verkohlten und verbrannten. »Mutter, hab Gnade«, betete Davos. »Rette mich, liebe Mutter, rette uns alle. Mein Glück ist dahin, und so auch meine Söhne.« Er weinte jetzt, die salzigen Tränen rannen über seine Wangen. »Das Feuer hat sich alles geholt... das Feuer ... «
    Vielleicht war es nur ein Windstoß, der über den Fels strich, oder das Plätschern des Meeres, doch plötzlich hörte Davos Seewert ihre Antwort. »Ihr habt das Feuer gerufen«, flüsterte sie mit einer Stimme, die so zart war wie das Rauschen der Welle in einer Muschel, traurig und leise. »Ihr habt uns verbrannt... verbrannt ... verbrrrranntttttt.«
    » Sie war es!«, rief Davos. »Mutter, verdamme uns nicht. Sie war es, die euch verbrannt hat, die Rote Frau, Melisandre, sie!« Er konnte sie vor sich sehen: das herzförmige Gesicht, die roten Augen, das lange kupferfarbene Haar, die roten Gewänder, die sich beim Gehen in einem Wirbel aus Seide und Satin wie Flammen bewegten. Sie war aus Asshai im Osten gekommen, nach Drachenstein, und hatte Selyse und die Männer der Königin für ihren fremden Gott gewonnen, und dann auch den König, Stannis Baratheon selbst. Er hatte sogar das flammende Herz auf sein Banner gesetzt, das flammende Herz von R’hllor, dem Herrn des Lichts und dem Gott von Flamme und Schatten. Auf Melisandres Drängen hin hatte er die Sieben aus ihrer Septe auf Drachenstein holen und
sie vor den Toren der Burg dem Feuer übergeben lassen, und später hatte er auch den Götterhain von Sturmkap niederbrennen lassen, sogar den Herzbaum, einen riesigen weißen Wehrholzbaum mit ernstem Gesicht.
    »Das war ihr Werk«, wiederholte Davos schwächer. Ihr Werk, und auch deins, Zwiebelritter. Du hast sie in der Dunkelheit der Nacht nach Sturmkap gerudert, damit sie ihr

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