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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Gnaden hat gefragt, ob es einen Weg hinein gibt, und den habe ich ihr geschildert … aber Ben Pflum wird bestimmt nicht wieder in diese Kanäle steigen, nicht für alles Gold in den Sieben Königslanden. Wenn andere es probieren wollen, bitte sehr.«
    Aggo, Jhogo und Grauer Wurm wollten gleichzeitig sprechen, doch Dany hob die Hand und bat um Ruhe. »Diese Kanäle erscheinen mir wenig Erfolg versprechend.« Grauer Wurm würde seine Unbefleckten in die Abwässer führen, wenn sie es ihm befahl, das wusste sie, und ihre Blutreiter würden ebenfalls in die Gedärme der Stadt steigen. Aber weder die einen noch die anderen eigneten sich für diese Aufgabe. Die Dothraki waren Reiter, und die Stärke der Unbefleckten lag in ihrer Disziplin auf dem Schlachtfeld. Darf ich Männer zum Sterben in
die Dunkelheit schicken, obwohl nur eine so geringe Hoffnung besteht? »Ich muss darüber nachdenken. Kehrt zu Euren Pflichten zurück.«
    Ihre Hauptmänner verneigten sich und ließen sie mit ihren Zofen und Drachen allein. Doch als der Braune Ben hinausging, breitete Viserion die weißen Schwingen aus und flatterte träge auf seinen Kopf. Einer der Flügel schlug dem Söldner ins Gesicht. Der weiße Drache landete ungeschickt mit einem Fuß auf dem Kopf und einem auf der Schulter des Mannes, schrie und flog wieder auf. »Er mag Euch, Ben«, stellte Dany fest.
    »Und daran tut er gut.« Der Braune Ben lachte. »Auch in meinen Adern fließt ein Tropfen Drachenblut, wisst Ihr.«
    »In Euren Adern?« Dany war verblüfft. Pflum war ein Geschöpf der freien Kompanien, ein umgänglicher Mischling. Er hatte ein breites, braunes Gesicht mit einer gebrochenen Nase, struppiges graues Haar, und seine Dothraki-Mutter hatte ihm große dunkle Mandelaugen vererbt. Er behauptete, Vorfahren in Braavos, auf den Sommerinseln, in Ibben, Qohor, bei den Dothraki, in Dorne und Westeros zu haben, doch vom Blut der Targaryen hörte sie jetzt zum ersten Mal. Sie blickte ihn forschend an und fragte: »Wie ist das möglich?«
    »Nun«, antwortete der Braune Ben, »es gab mal einen alten Pflum in den Königreichen der Abenddämmerung, der eine Drachenprinzessin geehelicht hat. Meine Großmutter hat mir die Geschichte erzählt. Er lebte zu König Aegons Zeiten.«
    »Zu Zeiten welches Königs Aegon?«, hakte Dany nach. »In Westeros haben fünf Aegons geherrscht.« Der Sohn ihres Bruders wäre der sechste geworden, doch die Männer des Usurpators hatten ihm den Schädel an einer Mauer zertrümmert.
    »Fünf gab es? Nun, das bringt mich in Verlegenheit. Die Zahl kann ich Euch nicht nennen, meine Königin. Dieser alte Pflum war allerdings ein Lord, und zu seiner Zeit muss er ein berühmter Kerl gewesen sein, über den das ganze Land geredet hat. Die Sache war die, bitte Euer Gnaden um Verzeihung, er hatte einen Schwanz, der zwei Meter lang war.«

    Die drei Glöckchen in Danys Zopf klingelten, als sie lachte. »Ich glaube, Ihr meint Zoll.«
    »Meter«, wiederholte der Braune Ben entschieden. »Wären es Zoll gewesen, wer hätte schon darüber reden wollen, Euer Gnaden?«
    Dany kicherte wie ein kleines Mädchen. »Hat Eure Großmutter behauptet, dieses Wunder mit eigenen Augen gesehen zu haben?«
    »Nein, das hat das alte Weib nie gesagt. Sie war zur Hälfte Ibbeneserin und zur anderen Qohorik und ist nie in Westeros gewesen, also muss mein Großvater es ihr erzählt haben. Ein Dothraki hat ihn umgebracht, bevor ich geboren wurde.«
    »Und woher stammte das Wissen Eures Großvaters?«
    »Vermutlich eines dieser Ammenmärchen, schätze ich.« Der Braune Ben zuckte die Achseln. »Das ist alles, was ich über Aegon Ohnezahl oder die mächtige Männlichkeit des alten Lord Pflum weiß, fürchte ich. Am besten schaue ich jetzt nach meinen Zweitgeborenen.«
    »Tut das«, stimmte Dany zu.
    Nachdem der Braune Ben gegangen war, lehnte sie sich in ihre Kissen zurück. »Wenn du groß genug wärst«, sagte sie zu Drogon und kraulte ihn zwischen den Hörnern, »würde ich auf deinem Rücken über die Mauern fliegen und dich diese Harpyie zu Schlacke schmelzen lassen.« Allerdings würde es noch Jahre dauern, bis ihre Drachen groß genug wären, um auf ihnen zu reiten. Und wenn es so weit ist, wer soll sie dann reiten? Der Drache hat drei Köpfe, aber ich habe nur einen. Sie dachte an Daario. Wenn es je einen Mann gab, der eine Frau mit den Augen schänden konnte …
    Gewiss trug sie genauso viel Schuld daran. Ständig ertappte sich Dany dabei, wie sie dem Tyroshi verstohlene

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