Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
geschworen, ihn zu beschützen. Ser Emmon Cuy, Ser Robar Rois, Ser Parmen Kranich, sie alle hatten es ebenfalls geschworen. Wie konnte ihm irgendjemand in seinem eigenen Zelt etwas antun, während sie bei ihm war und die anderen vor dem Eingang standen? Solange sie nicht an dem Komplott beteiligt waren.«

    »Fünf von Euch waren beim Hochzeitsfest«, hielt Jaime dagegen. »Wie konnte Joffrey da sterben? Solange Ihr nicht an dem Komplott beteiligt wart?«
    Ser Loras richtete sich steif auf. »Es gab nichts, was wir hätten tun können.«
    »Genau das Gleiche behauptet das Mädel. Sie trauert ebenso um Renly wie Ihr. Eines sage ich Euch, um Aerys habe ich niemals getrauert. Brienne ist hässlich und ein sturer Dickschädel. Dabei fehlt es ihr jedoch an Verstand, um zu lügen, und sie ist über alle Maßen treu. Sie hat einen Eid geleistet, mich nach Königsmund zu bringen, und hier sitze ich. Eine Hand habe ich dabei eingebüßt … Nun, aber daran trage ich ebenso Schuld wie sie. Wenn ich bedenke, was sie alles zu meinem Schutz unternommen hat, habe ich keinen Zweifel, dass sie ihr Leben für Renly gegeben hätte, wenn dort ein Feind gewesen wäre, gegen den sie hätte kämpfen können. Aber gegen einen Schatten? « Jaime schüttelte den Kopf. »Zieht Euer Schwert, Ser Loras. Zeigt mir, wie Ihr gegen einen Schatten antretet. Das würde ich zu gern sehen.«
    Ser Loras machte keine Anstalten, sich zu erheben. »Sie ist geflohen«, sagte er. »Sie und Catelyn Stark haben ihn in seinem Blut liegen lassen und sind davongelaufen. Warum, wenn das alles nicht ihr Werk war?« Er starrte vor sich auf den Tisch. »Renly hatte mir die Vorhut überlassen. Sonst hätte ich ihm geholfen, seine Rüstung anzulegen. Er hat mir diese Aufgabe häufig anvertraut. Wir hatten … wir hatten in jener Nacht gemeinsam gebetet. Ich habe ihn bei ihr zurückgelassen. Ser Parmen und Ser Emmon haben das Zelt bewacht, und Ser Robar Rois war auch da. Ser Emmon hat geschworen, Brienne habe … Obwohl …«
    »Ja?«, hakte Jaime nach, weil er einen Zweifel spürte.
    »Die Halsberge war durchtrennt. Ein sauberer Schnitt durch eine stählerne Halsberge. Renlys Rüstung war aus dem besten und feinsten Stahl geschmiedet. Wie hat sie das geschafft? Ich habe es selbst versucht, es ist unmöglich. Für eine Frau
ist sie ungeheuer stark, aber selbst der Reitende Berg hätte eine schwere Axt gebraucht. Und warum ihm erst die Rüstung anlegen und ihm dann die Kehle durchschneiden?« Er blickte Jaime verwirrt an. »Wenn sie es allerdings nicht war, wie konnte es ein Schatten sein?«
    »Fragt sie.« Jaime fasste einen Entschluss. »Geht in ihre Zelle. Stellt Ihr Eure Fragen und hört Euch ihre Antworten an. Seid Ihr dann immer noch davon überzeugt, dass sie Lord Renly ermordet hat, werde ich dafür sorgen, dass sie sich für ihre Tat verantworten muss. Die Entscheidung liegt bei Euch. Klagt sie an oder lasst sie frei. Ich bitte Euch lediglich, gerecht über sie zu urteilen, bei Eurer Ehre als Ritter.«
    Ser Loras erhob sich. »Das werde ich tun. Bei meiner Ehre.«
    »Dann wären wir fertig.«
    Der junge Mann ging zur Tür und drehte sich dort noch einmal um. »Renly fand sie lächerlich. Eine Frau in der Rüstung eines Mannes, die vorgibt, ein Ritter zu sein.«
    »Hätte er sie je in rosa Seide und myrischer Spitze gesehen, hätte er sich nicht beschwert.«
    »Ich habe ihn gefragt, warum er sie in seiner Nähe behielt, wenn er sie so grotesk fand. Er hat gesagt, all seine anderen Ritter würden etwas von ihm wollen, Burgen oder Ehrentitel oder Reichtümer, aber Brienne wollte nur für ihn sterben. Als ich ihn dann in seinem Blut liegen sah, während sie geflohen war und die anderen drei unverletzt waren … Falls sie unschuldig ist, dann wären Robar und Emmon …« Offensichtlich fiel es ihm schwer, die Worte auszusprechen.
    Über diesen Aspekt hatte Jaime nicht nachgedacht. »Ich hätte dasselbe getan, Ser.« Die Lüge ging ihm leicht über die Lippen, doch Ser Loras schien ihm dankbar dafür zu sein.
    Nachdem er gegangen war, saß der Lord Kommandant allein in dem Weißen Raum und grübelte. Der Ritter der Blumen war vor Schmerz um Renly so wahnsinnig gewesen, dass er zwei seiner Geschworenen Brüder erschlagen hatte, doch der
Gedanke, das Gleiche mit den Fünfen zu tun, die dabei versagt hatten, Joffrey zu beschützen, war Jaime nicht in den Sinn gekommen. Er war mein Sohn, mein geheimer Sohn … Was bin ich für ein Mann, wenn ich die Hand, die mir

Weitere Kostenlose Bücher