Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
Vom Netzwerk:
gesagt, wir würden nach Hause segeln.«
    »Und da steht es in seiner ganzen Erbärmlichkeit. Der Sitz meiner Väter. Leider hat er keinen Namen. Der Sitz eines Großen Lords sollte einen Namen haben, findet Ihr nicht auch? Winterfell, Hohenehr, Schnellwasser, das sind Burgen . Jetzt bin ich Lord von Harrenhal, das klingt auch sehr schön, aber was war ich vorher? Lord von Schafsmist und Herr der Trübfeste? Da fehlt das gewisse Etwas.« Er betrachtete sie unschuldig mit seinen grau-grünen Augen. »Ihr wirkt verstört. Habt Ihr geglaubt, wir würden nach Winterfell reisen, Liebste? Winterfell wurde erobert, niedergebrannt und geplündert. Alle, die Ihr gekannt und geliebt habt, sind tot. Die Nordmannen, die nicht den Eisenmännern zum Opfer gefallen sind, führen Krieg gegeneinander. Sogar die Mauer wird angegriffen. Winterfell war das Heim Eurer Kindheit, Sansa, doch jetzt seid Ihr kein Kind mehr. Ihr seid eine erwachsene Frau, und Ihr müsst Euch Euer eigenes Zuhause schaffen.
    »Aber nicht hier«, sagte sie angewidert. »Es sieht so …«
    »… klein und düster und schäbig aus? Das ist es auch und noch schlimmer. Die Finger sind ein schöner Ort, wenn man zufällig als Stein auf diese Welt gekommen ist. Aber fürchtet Euch nicht, wir bleiben höchstens zwei Wochen. Ich nehme an, Eure Tante ist bereits unterwegs, um sich zu uns zu gesellen.« Er lächelte. »Lady Lysa und ich werden uns vermählen.«
    »Vermählen?« Sansa war wie gelähmt. »Ihr und meine Tante?«
    »Der Lord von Harrenhal und die Lady von Hohenehr.«
    Ihr habt gesagt, Ihr liebt meine Mutter. Aber natürlich war Lady
Catelyn inzwischen tot, auch wenn sie Petyr insgeheim geliebt und ihm einst ihre Jungfernschaft geschenkt hatte, also spielte das jetzt keine Rolle mehr.
    »So still, Mylady?«, fragte Petyr. »Ich war sicher, Ihr würdet mir Euren Segen geben wollen. Es geschieht sehr selten, dass ein Erbe von Steinen und Schafsdung eine Tochter von Hoster Tully und die Witwe von Jon Arryn ehelicht.«
    »Ich … ich werde für Euch beten, dass Euch viele gemeinsame Jahre vergönnt sind, Ihr viele Kinder bekommt und miteinander stets glücklich seid.« Seit Jahren hatte Sansa die Schwester ihrer Mutter nicht mehr gesehen. Schon um meiner Mutter willen wird sie mich freundlich behandeln. In ihren Adern fließt das gleiche Blut wie in meinen. Und das Tal von Arryn war wunderschön, so hieß es jedenfalls in den Liedern. Vielleicht war es gar nicht so schlimm, eine Weile hierzubleiben.
    Lothor und der alte Oswell ruderten sie ans Ufer. Sansa hockte am Bug, hatte sich in ihren Mantel gehüllt und der scharfen Brise wegen die Kapuze aufgesetzt. Sie fragte sich, was sie wohl erwartete. Aus dem Turm kamen ihnen Dienstboten entgegen, ein dünnes altes Weib und eine fette Frau mittleren Alters, zwei weißhaarige Greise und ein zwei- oder dreijähriges Mädchen mit einem Gerstenkorn am Auge. Als sie Lord Petyr erkannten, knieten sie auf den Felsen nieder. »Mein Haushalt«, stellte er vor. »Das Kind kenne ich nicht. Vermutlich eines von Kellas Bastarden. Sie bringt alle paar Jahre einen zur Welt.«
    Die beiden alten Männer wateten bis zu den Schenkeln ins Wasser und hoben sie aus dem Boot, damit ihre Kleider nicht nass wurden. Oswell und Lothor stiefelten platschend zum Strand, und dasselbe tat auch Kleinfinger selbst. Er drückte der alten Frau einen Kuss auf die Wange und grinste die jüngere an. »Wer hat denn dieses gezeugt, Kella?«
    Die dicke Frau lachte. »So genau weiß ich es auch nicht, M’lord. Ich kann immer so schlecht Nein sagen.«

    »Und die Burschen der Gegend sind bestimmt dankbar dafür. «
    »Schön, dass Ihr wieder zu Hause seid, Mylord«, sagte einer der Greise. Er musste mindestens achtzig sein, nichtsdestotrotz trug er ein nietenbesetztes Wams und ein Langschwert am Gürtel. »Wie lange werdet Ihr uns beehren?«
    »So kurz wie möglich, Bryn, mach dir keine Sorgen. Ist der Turm zur Zeit bewohnbar, was würdest du sagen?«
    »Hätten wir von Eurer Ankunft gewusst, wären frische Binsen gestreut, M’lord«, antwortete das alte Weib. »Wir haben ein Dungfeuer angezündet.«
    »Nie fühle ich mich mehr zu Hause , als wenn ich den Geruch von brennendem Mist rieche.« Petyr wandte sich an Sansa. »Grisel war meine Amme, und jetzt ist sie Haushälterin der Burg. Umfred ist mein Haushofmeister, und Bryn – habe ich dich nicht letztes Mal zum Hauptmann der Wache ernannt?«
    »In der Tat, Mylord. Ihr habt auch gesagt, bald würdet Ihr

Weitere Kostenlose Bücher