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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Grania müde.
    »Ich kann meine Gefühle nicht verleugnen. Offenbar lassen sich die Geschichten unserer Familien nicht entwirren.«
    »Wenn es unabänderlich ist, kann ich es ja einfach akzeptieren.« Grania stand auf. »Ich hole Aurora zum Tee rein.«
    Als Grania und Aurora später nach Dunworley House zurückkehrten, war alles ruhig.
    »Sieht fast so aus, als hätte sich dein Vater gleich schlafen gelegt«, stellte Grania fest, als sie Aurora in ihr Zimmer begleitete. »Wir wecken ihn lieber nicht auf. Es war eine lange Reise.«
    Aurora ließ sich ohne Widerrede ins Bett bringen.
    »Gute Nacht, Liebes.« Grania küsste sie auf die Stirn. »Träum was Schönes.«
    »Grania, glaubst du, mit Daddy ist alles in Ordnung?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Er sieht schlecht aus, stimmt’s?«
    »Wahrscheinlich ist er müde.«
    In jener Nacht schlief Grania nicht gut. Alexanders Anwesenheit im Haus machte sie nervös. Sein Zimmer befand sich am anderen Ende des Flurs, nicht weit von dem Lilys entfernt. Grania fragte sich, ob sie immer schon getrennte Zimmer gehabt hatten. Das von Lily war nach wie vor verschlossen, das hatte Grania überprüft.
    Alexander erschien nicht zum Frühstück, und Grania und Aurora verbrachten den Vormittag wie immer. Grania formte den Ton nach Auroras Gesicht, während diese mit gerunzelter Stirn, den Daumen im Mund, an ihren Rechenaufgaben saß. Gegen Mittag begann Grania sich ernsthaft Sorgen um Alexander zu machen. Kurz bevor sie mit Aurora zu deren Ballettstunde in Clonakilty aufbrechen wollte, erschien Alexander mit einem matten Lächeln in der Küche. »Habt ihr was vor?«
    »Ja, Daddy, ich gehe in die Ballettstunde.«
    »Ach.«
    »Sie haben doch nichts dagegen, oder?«, erkundigte sich Grania unsicher.
    »Natürlich nicht. Viel Spaß, Liebes.«
    »Danke.« Aurora war bereits auf dem Weg zur Tür.
    »Grania?«, fragte Alexander unvermittelt.
    »Ja?«
    »Würden Sie mir heute Abend beim Essen Gesellschaft leisten? Auch wenn ich nicht weiß, was wir im Haus haben.«
    »Etwas Einfaches kriege ich schon hin. Ich war nicht sicher, ob ich nach Ihrer Rückkehr weiter einkaufen sollte.«
    »Unterhalten wir uns doch am Abend darüber.«
    Während Aurora sich in der Ballettstunde befand, ging Grania zum Metzger und zum Gemüsehändler. Zu Hause schob sie das Lammfleisch ins Rohr, badete Aurora und setzte sich eine Stunde vor den Fernseher. Als sie gerade vor sich hinsummend die Kartoffeln mit Öl bestrich und frischen Rosmarin dazugab, betrat Alexander die Küche.
    »Hier riecht’s aber gut«, bemerkte er.
    Grania freute es, dass er wieder etwas besser aussah. Er hatte sich frisch gemacht und rasiert und trug ein dunkelblaues Leinenhemd sowie eine gebügelte Hose.
    »Wo ist Aurora?«
    »Im Wohnzimmer. Sie sieht fern. Hoffentlich haben Sie nichts dagegen, dass ich ihr den Apparat gekauft habe.«
    »Grania, würden Sie bitte aufhören zu fragen, ob ich etwas dagegen habe? Meine Tochter wirkt glücklicher denn je. Wenn dazu nur ein paar Ballettstunden und ein Fernseher nötig waren, bin ich dankbar. Würden Sie die öffnen?« Alexander reichte Grania eine Flasche Rotwein. »Ich bringe Aurora in der Zwischenzeit ins Bett.«
    Wenig später kehrte Alexander zurück. »Sie schläft«, verkündete er. »Sie sieht sehr gesund und ausgeglichen aus.« Er prostete ihr zu. »Danke, Grania. Sie scheinen ihr gutzutun.«
    »Ich habe auch den Eindruck, dass sie aufgeblüht ist. Obwohl, am Anfang …«
    »Ja?«
    »Sie ist nachts rumgegeistert. Einmal habe ich sie am Geländer des Balkons gefunden. Ich dachte …« Grania hielt beim Tranchieren des Lamms inne und sah Alexander an. »Ich dachte, sie will springen.«
    Alexander setzte sich seufzend. »Sie behauptet, ihre Mutter draußen auf den Klippen zu sehen.«
    »Ich weiß. Ich war so frei, die Zimmertür zuzusperren. Wenn Sie sie wieder öffnen möchten: Ich habe den Schlüssel.«
    »Sehr vernünftig. Ich finde, sie sollte verschlossen bleiben. Sie ahnen vermutlich, dass das das Schlafzimmer meiner verstorbenen Frau war.«
    »Ja.«
    Alexander nahm einen Schluck Wein. »Ich war mit Aurora bei mehreren Psychologen. Sie sind der Meinung, dass es sich um eine posttraumatische Störung handelt, die eines Tages verschwinden wird. Sie sagen, sie hat seit zwei oder drei Wochen keine Albträume mehr und schlafwandelt auch nicht mehr?«
    »Stimmt.«
    »Dann ist dieser Tag vielleicht bereits da.«
    »Wollen wir’s hoffen. Stand Aurora ihrer Mutter sehr nahe?«
    »Schwer zu sagen.

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