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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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Entscheidung, was für ein Mensch sie sein wollte, lag bei ihr.
    Sie wollte nicht wieder allein sein, ganz besonders nicht jetzt, nachdem sie Freunde gefunden hatte. Echte Freunde, eine Familie sogar. An erster Stelle stand Griffin. Er hatte so viel für sie getan, und sie hatte es ihm mit schnippischen Bemerkungen und Spott vergolten.
    Allerdings hatte sie ihn nicht sehen lassen wollen, dass er der einzige Mensch war, der ihr wirklich Angst machte. Bei ihrer ersten Begegnung mit Griffin hatte er ihr gesagt, er wolle ihr sein Vertrauen schenken und als Gegenleistung nichts weniger als ihr Vertrauen bekommen. Männer seines Standes hatten ihr vorher übel mitgespielt, und es gelang ihr nicht, die alte Vorsicht völlig abzulegen. Dies war der einzige Schutz, den ihr Herz besaß.
    Wenn es auf der Welt überhaupt einen Menschen gab, der fähig war, ihr das Herz zu brechen, dann war es Griffin. Vielleicht lief sie deshalb zu Jack, sobald es ihr zu viel wurde. Jack hatte keine Erwartungen. Natürlich würde Jack sie früher oder später enttäuschen, während es ihrer Rolle entsprach, genau dies mit Griffin zu tun – falls sie es nicht schon getan hatte.
    Es war lächerlich. Sie warf die Bettdecke zurück und glitt aus dem unglaublich bequemen Bett. Sie konnte den ganzen Tag herumhängen, sich den Kopf zerbrechen und nachdenken, aber wenn sie nachdachte, handelte sie sich gewöhnlich Ärger ein. Andererseits bekam sie auch häufig Ärger, wenn sie nicht nachdachte.
    Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Der Ärger lief ihr förmlich hinterher, ganz egal, was sie tat. Und wenn der Ärger schon kam, dann wollte sie wenigstens sauber sein.
    Sie badete, zog eine rosafarbene Kniebundhose mit Rüschen an, dazu ein weißes Hemd und das rosa und schwarz gestreifte Korsett. Dann stieg sie in die schweren schwarzen Stiefel, die bis zu den Hosenbeinen reichten, und wickelte die Schnürbän der ringsherum, ehe sie den Knoten schlang. Schließlich kämmte sie sich die Haare, band sie hinter dem Kopf zusammen und steckte sie mit zwei Essstäbchen fest.
    Die Blutergüsse im Gesicht waren über Nacht fast völlig verschwunden. Die Rippen waren noch etwas wund, doch sie konnte ohne Schmerzen tief durchatmen. Ein normales Mädchen wäre so zerschunden gewesen, dass es kaum hätte laufen können. Allerdings wäre ein normales Mädchen gar nicht erst in den Ring gestiegen. Der Kampf war eine jener Gelegenheiten gewesen, bei denen es sich auszahlte, eine Laune der Natur zu sein.
    Mit einem Flattern im Magen verließ sie ihr Zimmer. Seltsam, dass sie ängstlich war, wenn sie ihre Freunde traf, während Dalton sie nicht einmal halb so nervös gemacht hatte. Am vergangenen Abend hatte sie triumphiert, jetzt fühlte sie sich ein wenig … albern und betreten.
    Vor Emilys Tür blieb sie stehen und klopfte. Keine Antwort. Anscheinend waren die anderen schon unten. Finley begrüßte den Liftboy und fragte sich unterwegs, ob sich der kleine Kasten überhaupt noch langsamer bewegen konnte. Zu Fuß wäre sie längst unten gewesen.
    Die anderen hatten sich schon am Tisch im Speisesaal versammelt und schauten auf, als sie eintraf. Sam warf ihr nur einen kurzen Blick zu, ehe er sich wieder auf das kleine Gebirge konzentrierte, das er auf seinem Teller aufgetürmt hatte. Es konnte doch nicht gesund sein, so viel Rührei zu ver drücken.
    »Morgen, Finley«, murmelte er.
    »Guten Morgen, ihr alle«, antwortete sie und zuckte zusammen, weil sie bemerkte, wie aufgesetzt ihre Fröhlichkeit klang. Emily, die neben Sam saß, lächelte sie an, doch Finley entging nicht der Blick, den ihre Freundin Griffin zuwarf.
    Sie überwand sich und blickte ihn an. Wie gewohnt saß er am Kopfende, doch sein Frühstück bestand nur aus Kaffee und Toastbrot. Er wirkte müde und ausgelaugt und hatte dunkle Ringe unter den blaugrauen Augen.
    War sie der Grund für diese dunklen Flecken? Der Gedanke vergrößerte schlagartig ihre Schuldgefühle. Sie wollte sich ein Lächeln abringen und schaffte es nicht. »Griffin«, flüsterte sie.
    »Finley«, antwortete er und grinste fast unmerklich. Wollte er sie necken oder verspotten? »Ich hoffe, du hast gut geschlafen.«
    »Geht so«, antwortete sie, während sie sich auf ihrem Platz rechts neben ihm niederließ. »Und du?«
    »Man könnte sagen, ich habe geschlafen wie ein Toter, als ich endlich so weit war.« Er kicherte humorlos.
    Emily warf ihm abermals einen eigenartigen Blick zu, und erst jetzt bemerkte Finley, wie besorgt

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