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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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Außerdem kann sie gut auf sich selbst achtgeben. Du behandelst sie wie ein Porzellanpüppchen und nicht als Frau, die sich durchsetzen kann. Genau wie Sam.«
    Gut möglich, dass er und Sam Emily gegenüber allzu oft den Beschützer spielten, aber sie waren beide dazu erzogen worden, sich dem schwachen Geschlecht gegenüber ritterlich zu verhalten – auch wenn es sich um selbstbewusste Mädchen wie Emily und Finley handelte. Es war richtig – die beiden konnten gut auf sich selbst aufpassen, und meistens berücksichtigte er dies auch, aber die anerzogene Neigung, den Gentleman zu spielen, schlug immer wieder durch.
    »Ging es darum?«, fragte er täuschend ruhig. »Wolltet ihr beweisen, wie schlagkräftig ihr seid?«
    Nachdenklich kniff sie die Bernsteinaugen zusammen. »Warum bist du wirklich wütend? Weil ich am Kampf teilgenommen habe, oder weil jemand anders als du einen Plan entwickelt hat, der funktioniert? Dalton will sich mit mir treffen.«
    Ihre Worte trafen ihn wie eine Ohrfeige, und Griffin zuckte zusammen. Dachte sie wirklich so über ihn? »Du hast doch hoffentlich bemerkt, dass mir ein ganz ähnlicher Plan eingefallen ist. Hättest du mit mir gesprochen, dann hättest du auch davon erfahren.«
    »Dalton hat dich und Sam auf der Stelle durchschaut. Ihr seid zu fein für ihn. Zu gut.«
    »Vielleicht bin ich auch beunruhigt, weil du eine solche Vorliebe für unangenehme Zeitgenossen entwickelst«, antwortete er seinerseits mit einem Seitenhieb. »Vielleicht bin ich wütend, weil wir zusammenarbeiten sollten, während du hinter meinem Rücken auf eigene Faust etwas unternommen hast.« Er hätte gleich erkennen sollen, dass sie etwas im Schilde führte. Wahrscheinlich tat sie es vor allem, um ihm irgendetwas heimzuzahlen.
    Sie zuckte mit den Achseln.
    »Du hättest ja doch nur versucht, mich davon abzubringen.« Über die Gesellschaft, die sie bevorzugte, verlor sie kein Wort, was ihm einen weiteren Stich versetzte.
    »Du hast verdammt recht damit, dass ich das versucht hätte!« Er quetschte die mechanische Eule so fest zusammen, dass der Schnabel in seine Handfläche schnitt. »Andererseits hättest du mich vielleicht sogar überzeugen können, mich auf deine Seite zu schlagen. Mir verdeutlichen, dass dein Plan der beste Weg ist.« Er strich sich über die Haare. »Aber du hast mir nicht vertraut und ohne mein Wissen einen eigenen Plan ausgeheckt. Das ist es, was mich so ärgert.«
    Finley starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund an. »Griffin …«
    »Ich musste heute Abend hilflos herumsitzen«, fiel er ihr ins Wort, »und zusehen, wie du verprügelt wurdest. Dabei durfte ich keinerlei Gefühl zeigen. Ich konnte nicht jubeln, wenn du gewonnen hast, oder meine Angst zeigen, wenn dir jemand wehgetan hat. Ich konnte überhaupt nichts tun.«
    Teufel auch, er war nicht daran gewöhnt, sich hilflos zu fühlen.
    »Du musstest auch nichts tun!« Hilflos hob sie beide Hände. »Wir anderen sind auch durchaus fähig, etwas zu unternehmen, Griffin. Du bist nicht der Einzige, der etwas Sinnvolles zustande bringt.«
    Damit hatte sie recht, aber es war seine Truppe, für die er sich verantwortlich fühlte. Er stellte die kleine Messingeule, die inzwischen die Wärme seiner Hände angenommen hatte, auf die Kommode. »Reno Dalton ist nicht Jack Dandy, Finley. Er wird dich töten, wenn er den Verdacht hat, dass du mit ihm spielst. Willst du dieses Risiko wirklich eingehen?«
    Finley nickte knapp. »Ja, wenn es Jasper hilft.«
    »Also gut.« Er behielt für sich, wie er darüber dachte. »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich morgen früh, wenn wir alle zusammen sind, gern den Rest deines Plans hören, damit es keine weiteren Überraschungen gibt und jeder weiß, was er zu tun hat.«
    Sie sagte irgendetwas, doch Griffin hörte nicht mehr zu. Er war auf einmal so erschöpft, dass er nur noch ins Bett wollte. Es hatte sowieso keinen Sinn, weiter darüber zu diskutieren. Finley wollte Jasper helfen, und das konnte er ihr nicht vorwerfen. Ihre Vorgehensweise mochte ihm nicht gefallen, doch sie war tatsächlich näher an Dalton herangekommen als er selbst. Wenn er eifersüchtig wurde, weil sie Dalton schöne Augen machte, war das ganz allein sein Problem. Er musste ihr entweder dahingehend vertrauen, dass sie sich nicht mit dem Verbrecher einließ, oder eben nicht. Gut möglich, dass Dalton sie auf seine Seite zog und sie sich ganz und gar ihrer dunklen Seite hingab.
    Ohne seine Gefühle zu offenbaren,

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