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Das Maedchen von Atlantis

Das Maedchen von Atlantis

Titel: Das Maedchen von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sich
wenigstens die Erinnerung an diese Zeit so zu bewahren, wie sie es verdiente.
Seine Augen brannten. Er mußte einen Tränenschleier fortblinzeln, als er sich endlich mit einem Ruck abwandte und die Tür hinter sich schloß.
Sie traten auf den Gang hinaus, der beinahe durch die
gesamte Länge des Tauchbootes führte. Im Gegensatz
zu dem Unterseeboot, mit dem Kapitän Winterfeld sie
entführt hatte (dem einzigen, in dem Mike jemals zuvor gewesen war) und in dem alles so niedrig und
schmal gebaut war, daß man schon nach zehn Minuten Platzangst bekam, war die NAUTILUS riesig. Sie
war gut hundert Meter lang und
besaß
mehrere
Decks, so daß sie fast schon so etwas wie eine kleine,
schwimmende Stadt aus Stahl war.
Trautman und die anderen erwarteten sie in der Kommandozentrale. Die anderen, das waren Ben, André
und Chris, wie Mike Schüler in Andara-House, und
dazu Ghunda Singh, der Sikh-Krieger, Mikes Diener
und Leibwächter.
»Na endlich«, brummte Ben, als Mike und Juan eintraten. Er wollte noch mehr sagen, erntete jedoch einen so scharfen Blick Trautmans, daß er den Mund
wieder zuklappte. Ben war vermutlich der einzige, der
sich auf das Ende der Reise freute. Anfangs hatte er
am schärfsten dagegen protestiert, die NAUTILUS zu
zerstören - allerdings nicht, weil er so an dem Schiff
hing, sondern weil er fand, es müßte der englischen
Marine übergeben werden. Seit er eingesehen hatte,
daß er weit und breit der einzige war, der das für eine
gute Idee hielt, hatte er sich nach Kräften bemüht, ihnen die Freude an der Reise zu verderben.
Trautman musterte Mike einige Sekunden lang. Seine
Finger spielten nervös mit einer zusammengerollten
Zeitung: einer beinahe drei Wochen alten Ausgabe der
TIMES, die sie auf dem Weg hierher erstanden hatten.
Trautman war damals eigens dafür an Land gegangen,
was im Moment ein nicht unerhebliches Risiko darstellte. Nach fünfzehn Jahren, die er in vollkommener
Isolation verbracht hatte, war er neugierig, was in der
Welt vor sich ging. Aber schon die Schlagzeile hatte
ihm jegliche Lust an der weiteren Lektüre genommen:
Sie sagte, daß der Ausbruch eines Krieges nun so gut
wie unvermeidlich geworden sei. Und so wie es aussah, war die Behauptung nicht übertrieben gewesen.
»Bist du soweit?« erkundigte sich Trautman.
Mike riß seinen Blick von der zusammengerollten Zeitung los und nickte widerstrebend.
»Dann laßt uns gehen«, sagte Trautman und wandte
sich zur Tür. Ohne ein weiteres Wort folgten sie
Trautman die schmale Treppe zum Turm und danach
auf das Deck der NAUTILUS hinauf.
Sie waren in der Nähe von Alderney aufgetaucht. Ursprünglich hatte Trautman vorgehabt, die
Themsemündung direkt anzusteuern und sie irgendwo in
der Nähe von London an Land zu setzen, was sich jedoch als unmöglich erwiesen hatte. Das Meer wimmelte nur so von Kriegsschiffen, und vor allem die
Themsemündung wurde streng bewacht. Schon die
ganze Zeit war die politische Lage in Europa ernst gewesen: Der Balkan war schon seit Jahren Krisengebiet, und zwischen dem deutschen Kaiserreich auf der
einen und Frankreich und Großbritannien auf der anderen Seite gab es tiefgehende Spannungen. Die große
Zahl von Kriegsschiffen vor der englischen Küste deutete darauf hin, daß sich die Situation seither offenbar
noch beträchtlich verschärft hatte.
Deshalb hatte es einige Tage gedauert, bis Trautman
entschieden hatte, sie auf der Kanalinsel abzusetzen.
Von dort aus sollten sie mit einer Fähre nach England
übersetzen.
Ein kalter Wind blies ihnen in die Gesichter, als sie
auf das Deck der NAUTILUS hinaustraten. Es war
spät in der Nacht, und passend zu Mikes Stimmung
waren schwarze Regenwolken am Himmel aufgezogen,
die das Licht der Sterne und des Mondes verschluckten, so daß fast vollkommene Dunkelheit herrschte, in
der die wenigen Lichter der kleinen Hafenstadt wie
ein Sternenband aufleuchteten.
Trautman deutete wortlos auf das kleine Ruderboot,
mit dem sie an Land gehen würden. Die NAUTILUS
hatte sich der Küste so weit genähert, wie es ging,
trotzdem lag zwischen ihnen und dem Strand noch eine gute Meile. Leichter Nebel war aufgezogen, der ihnen eine unbemerkte Landung ermöglichen würde:
Außerdem war Alderney eine kleine Insel, mit einem
kleinen Hafen, den sich sicherlich niemand zu bewachen die Mühe machte.
»Also los«, sagte Trautman. »Das Wetter ist günstig.
In einer Stunde wird es hell. Wenn sich der Nebel verzieht, möchte ich nicht mehr hier sein. Beeilt euch.«
Diese beinahe rüde Art

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