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Das Magdalena-Vermächtnis: Roman

Das Magdalena-Vermächtnis: Roman

Titel: Das Magdalena-Vermächtnis: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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versichert, dass Elisabeth das goldene Kind unserer Träume ist, zum rechten Zeitpunkt im ehelichen Schlafgemach empfangen, voller Liebe und Vertrauen, so wie die Gesetze des Ordens es vorschreiben.
    Ich flehe Euch an, lasst sie nicht im Stich. Jetzt schon zeigt sie eine Klugheit und Entschlossenheit, die ihresgleichen sucht. Wenn Elisabeth unter Eurem Schutz steht, wird sie ganz allein für die Wiederkehr der Zeit sorgen.
     
    Anne
     
    RRRRRRRRRRRRR
     
    Arques, Frankreich
    Gegenwart
     
    Maureen erwachte, als die Sonne über den Hügeln von Arques aufging. Vorsichtig setzte sie sich auf, um den schlafenden Berenger nicht zu wecken, doch er registrierte Maureens Stimmungen und ihre Energie mit der Empfindlichkeit eines Seismografen und schlug die Augen auf, kaum dass er eine Regung neben sich spürte.
    »Alles in Ordnung, Liebste?«
    Maureen schaute ihn an und schüttelte den Kopf. Sie strich sich mit den Händen über den Hals und flüsterte: »Außerdem habe ich einen schlanken Hals.«
    »Was?« Verwirrt setzte Berenger sich auf.
    »Das hat sie gesagt, als sie auf ihre Hinrichtung gewartet hat … dass es bestimmt schnell geht, weil sie einen schlanken Hals hat.«
    »Wer hat das gesagt? Welche Hinrichtung?«
    »Anne Boleyn.«
    »Du hast wieder geträumt.«
    Maureen nickte. Es war der seltsamste und lebendigste Traum gewesen, den sie je gehabt hatte. Sie hatte Anne Boleyn nicht einfach nur im Tower von London beobachtet – sie war Anne gewesen und hatte die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen einer der berüchtigtsten Königinnen der Geschichte durchlebt, während diese sich auf ihren Tod vorbereitete.
    Maureen war in englischer Geschichte nicht allzu bewandert, aber Heinrich VIII. und seine sechs Ehefrauen faszinierten sie, besonders Anne Boleyn, war sie doch gewissermaßen eine Wegbereiterin der Reformation in England gewesen, denn König Heinrich hatte sich von der Autorität des Papstes befreit, um Anne heiraten zu können.
    Doch die Geschichtsschreibung hatte Anne Boleyn nicht gerade freundlich behandelt. Allzu oft wurde sie als berechnende Ehebrecherin, als von Ehrgeiz zerfressene, lasterhafte Frau dargestellt.
    Die Anne in Maureens Traum war eine ganz andere gewesen. Tränen brannten in ihren Augen, als sie an den Schmerz und die Verzweiflung der Unglücklichen im Tower dachte.
    Bald schon, dass wusste sie, würde sie eine neue Version dieses Dramas enthüllen – eine Geschichte, die ihrer harrte, begraben unter fünf Jahrhunderten Lüge.

Nachwort
    A l s ich dieses Buch schrieb, habe ich manchmal daran denken müssen, was man über das Anstreichen der Golden Gate Bridge sagt: Es ist eine Arbeit, mit der man nie zu Ende kommt. Ich könnte den Rest meines Lebens damit verbringen, ein Buch über die Geburt der Renaissance zu schreiben – es würde nie fertig. Es gab viele weitere Figuren, Schauplätze und Geschehnisse, die ich in diesen Roman hätte einbinden können. Die schiere Anzahl bedeutender Künstler und Wissenschaftler, Kirchenfürsten und Adliger sowie die Anekdoten, die sie umranken, ist einschüchternd und inspirierend zugleich.
    Ein gutes Beispiel ist der Einfluss Dante Alighieris (wie auch Petrarcas und Boccaccios) auf den älteren Cosimo de’ Medici und später auf Lorenzo und dessen Kreis. Zu gerne hätte ich diese Dichter und Philosophen in meinen Roman aufgenommen, aber das war unmöglich: Sie hätten mich zu weit von der ohnehin komplizierten Geschichte weggetragen, die ich erzählen wollte.
    Das Thema »Neuplatonismus und Renaissance« könnte Bände füllen – und die sind auch geschrieben worden –, doch ich habe mehr Gewicht auf die Geschichte und die historische Wirkung der Ketzerei gelegt. Obwohl der Neuplatonismus bedeutenden Einfluss auf die Entfaltung der Renaissance hatte, halte ich an meiner Aussage fest, dass die Ketzerei der wichtigste Faktor gewesen ist. Der Neuplatonismus war oft nur Fassade für die häretischen Lehren, die in den großen Meisterwerken der Renaissance bewahrt wurden. Das gnostische Konzept des Anthropos – der sich selbst erkennende und erleuchtete Mensch – entspricht der Geistesrichtung, die wir heute als Humanismus kennen. Der Unterschied ist: Um Anthropos zu sein, muss ein Mensch eine persönliche Verbindungzu Gott aufbauen, und durch diese unmittelbare Verbindung wird er zum selbst erkennenden Menschen. Ketzerei!
    Anfänglich gab es in meinem Roman eine ganze Nebenhandlung über ein rätselhaftes literarisches Meisterwerk aus dem fünfzehnten

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