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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde? Er glaubte es nicht. Ihre Expedition war bis jetzt die dritte – und die erfolgreichste. Meist hatte man im Leben drei Versuche. Dann dachte er an Joe Miller, der zweimal in den See gestürzt war. Er hatte doch hoffentlich nicht vor, es ein drittes Mal zu tun?
    Nicht bevor wir ihm die Chance dazu geben, dachte er.
    Außer Ah Qaaq und Gilgamesch kletterten alle in das große Boot. Die beiden schoben es ins Wasser, kletterten an Bord und fingen an, sich die Beine abzutrocknen. Burton hatte die Bildbeschreibung des Bootes studiert, bis er wußte, was er zu tun hatte. Er stand hinter dem Steuerrad auf dem erhöhten Deck und drückte einen auf dem Armaturenbrett befindlichen Knopf. Ein Lämpchen ging an, sein Licht ließ ihn nun auch die restlichen Bedienungsknöpfe erkennen. Sie trugen zwar keine Aufschriften, aber das Diagramm zeigte ihm, wo sie sich befanden und welchen Zwecken sie dienten.
    Gleichzeitig wurde auf einem über dem Kontrollbord befindlichen Bildschirm in hellen, orangefarbenen Umrissen der zylinderförmige Turm sichtbar.
    »Wir sind soweit«, gab Burton bekannt. Er machte eine Pause, drückte den nächsten Knopf und sagte: »Es geht los!«
    »Auf zum Zauberer von Oz, dem Fischerkönig!« rief Frigate aus. »Laßt uns den Heiligen Gral erobern!«
    »Wenn er wirklich heilig ist«, sagte Burton und stieß ein lautes Gelächter aus, »dann frage ich mich, was ausgerechnet wir mit ihm anfangen sollen!«
    Mit welcher Antriebskraft das Boot auch ausgestattet sein mochte – es verfügte weder über eine Schiffsschraube, noch besaß es irgendwelche Düsen –, sie kamen rasch von der Stelle. Eine kuriose Apparatur, die wie ein kleiner Gummiball aussah und rechterhand mit dem Steuerrad verbunden war, diente zur Geschwindigkeitskontrolle. Wenn Burton seinen Griff festigte oder lockerte, wurde das Boot schneller oder langsamer. Er drehte das Rad, bis die Umrisse des Turms von rechts bis ins Zentrum des Bildschirms wanderten. Dann ließ er das Boot mit einem Druck auf den Gummiball noch schneller werden. Sie durchpflügten das Wasser jetzt in einem Bogen. Obwohl diejenigen, die ziemlich weit hinten saßen, von der aufgewirbelten Gischt benetzt wurden, hatte Burton nicht die Absicht, mit der Geschwindigkeit herunterzugehen.
    Hin und wieder schaute er zurück. Der Nebel war so dicht, daß er nicht einmal das Heck ihres Gefährts erkennen konnte. Seine Gefährten hatten sich am Rand des Kontrolldecks eng zusammengekauert. In ihren leichentuchähnlichen Kleidern wirkten sie wie ein paar verlorene Seelen, die Charon über den Styx brachte. Und sie waren auch so schweigsam wie Tote.
    Paheri hatte geschätzt, daß Echnatons Boot zwei Stunden gebraucht hatte, um den Turm zu erreichen. Die Ägypter hatten sich nicht getraut, mit Höchstgeschwindigkeit zu fahren. Wie der Radarbeobachter der Parseval gemeldet hatte, durchmaß der See etwa fünfundvierzig Kilometer. Der Turm hatte einen Durchmesser von knapp fünfzehn Kilometern. Also betrug die Strecke von der Höhle bis zum Turm ebenfalls nur fünfzehn Kilometer. Das Boot der Pharaos mußte demnach mit einer Geschwindigkeit von sieben Stundenkilometern dahingekrochen sein.
    Der Turm wurde auf dem Bildschirm rasch größer.
    Plötzlich brach das Bild zusammen.
    Sie waren ihrem Ziel schon ziemlich nahe.
    Die Bedienungsanleitung zeigte an, daß es jetzt an der Zeit war, einen weiteren Knopf zu drücken. Burton folgte der Aufforderung, und zwei außergewöhnlich helle Buglampen durchschnitten den dichten Nebel und beleuchteten eine mattglänzende, leicht gebogene Metalloberfläche.
    Burton ließ den Gummiball los. Das Boot verlor sofort an Geschwindigkeit und fing an, abzutreiben. Burton nahm den Ball wieder in die Hand, schwenkte das Boot herum und fuhr langsam auf die riesige Wand zu. Er drückte einen anderen Knopf und konnte ein großes Tor erkennen. Es sah aus wie der Eingang zu einem U-Boot-Hafen.
    Licht strömte heraus.
    Burton schaltete den Antrieb ab und drehte das Steuer so, daß das Boot längsseits gegen das Unterteil des geöffneten Tors bumste. Seine Gefährten streckten die Arme aus, griffen nach der Metallwand und brachten das Boot zum Halten.
    »Halleluja!« kreischte die Gesegnete Croomes. »Bald werde ich bei dir sein, Mama, und neben dir zur Rechten unseres geliebten Herrn Jesus sitzen!«
    Die anderen zuckten zusammen. Die bisherige Stille und die Verwunderung über die Tatsache, daß der Weg nun offen vor ihnen lag, hatte sie dermaßen überwältigt,

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