Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
in die Nullstellung zurück. Der Stuhl bewegte sich nun horizontal geradeaus dahin. Burton erhöhte die Geschwindigkeit und zog den Hebel nach rechts. Der Stuhl drehte sich in die gleiche Richtung wie der Hebel, behielt den Winkel bei – ohne zu kippen, wie es ein Flugzeug getan haben würde – und schwebte auf die am weitesten entfernte Wand zu. Nachdem Burton ihn hatte aufsteigen, sinken, einige Male herumwirbeln und eine Geschwindigkeit von schätzungsweise fünfzehn Stundenkilometern hatte aufnehmen lassen, setzte er zur Landung an.
    Er lächelte, und seine schwarzen Augen leuchteten vor Eifer.
    »Damit können wir den Liftschacht überwinden!« rief er aus.
    Frigate und einige der anderen waren mit der Demonstration jedoch nicht zufrieden.
    »Das Ding muß doch noch schneller fliegen können«, sagte der Amerikaner. »Was ist, wenn du plötzlich anhalten mußt? Gehst du dann über Bord?«
    »Es gibt eine Möglichkeit, das herauszufinden«, sagte Burton. Er brachte den Stuhl dazu, daß er sich ein paar Zentimeter hob und jagte dann auf die mehr als siebenhundert Meter entfernte Wand zu. Als er ihr bis auf zwanzig Meter nahe gekommen war, nahm er den Druck vom rechterhand liegenden Diskus weg. Der Stuhl verlangsamte auf der Stelle, jedoch nicht so heftig, daß Burton sich in der Gefahr befand, herausgeworfen zu werden. Zwei Meter vor der Wand hielt er an.
    Als er zurückgekehrt war, sagte Burton: »Er scheint eingebaute Sensoren zu haben. Ich habe versucht, ihn gegen die Wand zu fahren, aber es ging nicht.«
    »Prima«, sagte Frigate. »Wir können also versuchen, damit durch den Schacht zu gehen. Aber was ist, wenn der Ethiker uns in diesem Moment beobachtet? Was, wenn er dazu in der Lage ist, uns über Fernsteuerung den Saft abzudrehen? Dann brechen wir uns entweder den Hals oder bleiben zwischen den Etagen stecken.«
    »Wir gehen einer nach dem anderen. Jeder von uns hält auf der nächsten Etage an. Dann geht der nächste. So kann er nie mehr als einen von uns kriegen – und die anderen werden gewarnt sein.«
    Obwohl Burton glaubte, daß Frigate übervorsichtig war, mußte er sich eingestehen, daß dessen Spekulationen wohlbegründet waren.
    »Ich habe noch mehr Stühle entdeckt«, sagte Frigate. »Aber da fällt mir ein… Wer hat sie eigentlich abgestellt, nachdem ihre Insassen starben? Sie waren doch in diesem Augenblick zweifellos in Bewegung.«
    »Dafür haben wahrscheinlich die Sensoren gesorgt«, sagte Burton schleppend.
    »Na schön. Dann nehmen wir also jetzt jeder einen Stuhl und versuchen herauszukriegen, wie man sie bedient. Und was machen wir anschließend? Gehen wir rauf oder runter?«
    »Zuerst gehen wir ins oberste Stockwerk. Ich habe das Gefühl, daß sich das Hauptquartier, das Nervenzentrum ihrer Aktionen, dort befindet.«
    »Dann sollten wir vielleicht doch besser nach unten gehen«, sagte Frigate grinsend. »Weißt du, deine Prophezeiungen waren meist von der Moseilima-Art. Stets passierte das Gegenteil.«
    Der Bursche hatte wirklich eine seltsame Art, es ihm heimzuzahlen. Er wußte einfach zuviel über Burtons irdisches Leben und seine Fehler und Irrtümer.
    »Nein«, sagte Burton, »das ist nicht wahr. Schon zwei Jahre bevor die Sepoy-Meuterei losbrach, habe ich die britische Regierung davor gewarnt. Sie ignorierten mich einfach. Ich war wohl eher eine Cassandra als Moseilima.«
    »Touché«, sagte Frigate.
    Ein paar Minuten später tauchte Gilgamesch mit dem zweiten Stuhl neben Burton auf. Er schien besorgt zu sein und sich nicht wohl zu fühlen.
    »Ich habe immer noch starke Kopfschmerzen und sehe hin und wieder manche Dinge doppelt.«
    »Wirst du es schaffen? Oder möchtest du lieber hier bleiben und dich ausruhen?«
    Der Sumerer schüttelte den massigen Kopf.
    »Nein. Dann würde ich euch nicht wiederfinden. Ich wollte euch nur sagen, daß ich mich elend fühle.«
    Alice hatte ihn offenbar härter getroffen als beabsichtigt.
    Dann rief Tom Turpin Burtons Namen. »He, ich hab’ rausgefunden, wie sie sich hier verpflegten. Schau mal!«
    Er hatte an einer großen Metallkiste herumgefingert, die mit diversen Wählscheiben und Knöpfen ausgestattet war. Sie stand auf einem Tisch und war durch ein schwarzes Kabel mit einer Bodensteckdose verbunden.
    Turpin öffnete die Glastür der Kiste. In ihrem Innern waren Teller, Tassen und Eßbestecke. Das Geschirr war voller Speisen und Getränke.
    »Das haben sie wohl anstelle von Grälen benutzt«, sagte Tom grinsend. »Ich habe keine Ahnung,

Weitere Kostenlose Bücher