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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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wozu all die Kontrollen hier dienen, außer der einen. Ich habe einfach alle Knöpfe gedrückt; ein paar Sekunden später nahm das Essen vor meinen Augen Gestalt an.«
    Er öffnete die Tür ganz und nahm den Inhalt der Kiste heraus. »Mann, wie das Fleisch duftet! Und das Brot!«
    Burton war der Meinung, es sei am besten, wenn sie nun etwas zu sich nähmen. Obwohl es anderswo möglicherweise ebensolche Geräte gab, wollte er es nicht darauf ankommen lassen, denn sie waren bald am Verhungern.
    Turpin probierte eine andere Wähl- und Knopfkombination aus. Diesmal bestand die Mahlzeit aus einer Mischung aus französischer, italienischer und arabischer Küche. Was sie auch bekamen: Es schmeckte ausgezeichnet, auch wenn manches sich als noch nicht ganz gar erwies oder die Kamelhöckerfilets für die meisten zu stark gewürzt waren. Weitere Kombinationen brachten teilweise überraschende Ergebnisse, aber nicht alle erwiesen sich als erfreulich. Nach einigen Experimenten fand Turpin dann die Wählscheibe, die den Garzustand des Essens regulierte, und sie konnten endlich durchgebratenes, halbdurchgebratenes oder nur angebratenes Fleisch zu sich nehmen. Abgesehen von Gilgamesch schlug sich jeder den Magen voll und genoß einen Schluck Schnaps, mit dem der Metallbehälter sie versorgte. Anschließend zündeten sie sich Zigarren und Zigaretten an. Sie brauchten nicht einmal auf Wasser zu verzichten: die entsprechenden Hähne fanden sich überall.
    Darauf hielten sie nach Toiletten Ausschau. Man fand sie schließlich in einigen gigantischen >Schränken<, die man vorher für Instrumentenbehälter gehalten hatte. Die Toiletten besaßen keine Spülung; sie bestanden aus Löchern, in denen sich Urin und Exkremente auflösten, noch ehe sie den Boden berührten.
    Gilgamesch, der ein wenig Brot gegessen hatte, mußte sich plötzlich übergeben.
    »Ich kann nicht mit euch gehen«, sagte er. Er wischte sich das Kinn ab und spülte sich den Mund mit Wasser aus. »Ich fühle mich zu elend.«
    Burton fragte sich, ob er wirklich so krank war, wie er behauptete. Vielleicht war er ein Agent, der nur darauf wartete, sich abzusetzen.
    »Nein, du gehst mit uns«, erwiderte er. »Vielleicht finden wir nicht wieder hierher zurück. Solange du auf dem Stuhl sitzt, kann dir nichts passieren.«
    Er führte die anderen zum Schacht zurück. Als er in seinem Stuhl sitzend über die Leere schwebte, streckte er ein Bein aus, um das unsichtbare Feld zu berühren. Im Gegensatz zu dem ersten Schacht konnte sein Fuß diesmal keinen Widerstand ertasten. Ob die Stühle das Feld automatisch auflösten?
    Burton zog den Hebel zurück und berührte den Diskus. Der Stuhl bewegte sich langsam vorwärts. Als er den Druck verstärkte, beschleunigte er. Auf jeder Etage sah Burton Korridore und riesige Säle. Letztere waren mit rätselhaften Gerätschaften bestückt. Erst im zehnten Stock stieß er wieder auf Skelette. Der Raum, in den er hineinschaute, war im Vergleich zu dem, den sie hinter sich gelassen hatten, klein. In ihm befanden sich nur zwölf Tische, auf denen die gleiche Anzahl von Tellern und Tassen standen. Das Geschirr war von Schädeln und Knochen umgeben; weitere Gebeine lagen auf dem Boden verstreut.
    Auf einem Tisch in der Ecke stand ein großer Nahrungsbehälter.
    Burton flog weiter hinauf. Hin und wieder hielt er an. Schließlich erreichte er das Ende des Schachts. Die Fahrt hatte fünfzehn Minuten gedauert. Zu seiner Rechten befand sich der übliche, aus dem Liftraum herausführende Korridor. Rechts von ihm lag ein schmaler Gang, der kurz darauf in einen viel größeren mündete. Dort setzte Burton seinen Stuhl ab, beugte sich über den Schachtrand und ließ dreimal seine Lampe aufleuchten. Das Bestätigungssignal war winzigklein, aber gut auszumachen. Nur, der als nächster kam, würde, da er keine Pause einzulegen brauchte, in zwölf Minuten bei ihm sein.
    Burton war nie sonderlich geduldig gewesen – höchstens in Situationen, die ein solches Verhalten absolut erforderten, aber oft nicht einmal dann. Er ging zu seinem Stuhl zurück und durchflog die Halle. Er wollte die ihm zur Verfügung stehenden sechs Minuten nutzen und dann zum Schacht zurückkehren.
    Er passierte eine Vielzahl offener Türen, die ausnahmslos groß genug waren, um ihm zu erlauben, in die dahinterliegenden mehr oder weniger großen Räumlichkeiten hineinzusehen. Manche der Räume waren voller Geräte, andere dienten dem Anschein nach als Unterkünfte. In einigen stieß er auf

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