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Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Titel: Das magische Land 1 - Der Orden der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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lasse.«
    »Aber nein, das brauchen wir wirklich nicht«, sagte der Älteste von ihnen. Er war ein drahtiger grauer Wolf von einem Mann, aber die Falten um seine Augen kündeten eher von Humor als von Strenge. Ein oder zwei seiner Männer schienen Einwände zu haben, aber sein Blick rief sie zur Ordnung. »Wir sind hier in Sicherheit«, sagte er, »und die Pferde sind gut untergebracht. Ich für meinen Teil bin mehr als zufrieden damit, heute Nacht im Warmen und Trockenen zu schlafen.« Er verneigte sich vor Gereint und lächelte. »Unser Dank sei Euch gewiss, Messire.«
    Gereint errötete und wäre fast über seine eigenen Füße gestolpert. Er murmelte ein paar unverständliche Worte und führte sie alle durch den Schnee zum Haus.

Kapitel 2
    Der Sturm wütete unvermindert für den Rest des Tages und bis in die Nacht. Gereints Gäste aßen gebratenes Lamm mit Kräutern und tranken das starke, dunkle Bier, das Enid selbst braute. Dazu gab es mehrere Laiber braunes Holzofenbrot, von dem sie sagten, es sei besser als das Brot in ihren Ordenshäusern.
    »Obwohl es vielleicht nicht ganz so gut ist wie das, das sie auf der Insel backen«, sagte der Jüngste. Er war jünger als Gereint und ein bisschen vorlaut. Sein Name war Ademar. »Du warst auf der Insel der Priesterinnen?«, fragte Gereint. Ademar nickte. »Niemand geht über den Berg zu den geheimen Orten, aber wir besuchen oft den Hafen.«
    Gereint seufzte. »Ich bin noch nicht mal einen Tagesmarsch von Remy weg gewesen«, sagte er.
    »Ich war schon überall«, sagte Ademar. »Nach einer Weile sehen alle Orte gleich aus. Alle Ordenshäuser sind nach dem selben Grundschema gebaut, größere oder kleinere Nachbauten des Mutterhauses in Fontevrai. Die Landschaft ändert sich, aber nicht so sehr, wie du vielleicht denkst. Auf der ganzen Welt ist es so wie überall sonst.« »Aber das Brot auf der Insel ist besser«, sagte Gereint.
    Ademar erhob sich beleidigt, aber der strenge Blick eines seiner Kameraden ließ ihn den Kopf senken und erröten. »Er ist noch sehr jung«, sagte ein anderer, der auch nicht viel älter war.
    Es waren, wie Gereint feststellte, zwei Ritter in Schwarz und drei Knappen in Dunkelblau und Ademar, der Jüngste, in Dunkelgrün, das ihn als Novizen auswies. Gereint kannte die Bedeutung dieser Ränge. Ritter waren die höchsten, dann kamen die Knappen und schließlich die Novizen, Neulinge, denen die Prüfungen zur Aufnahme in den Orden noch bevorstanden. Sie waren eine angenehme Gesellschaft, nachdem Gereint beschlossen hatte, ihre Gegenwart zu genießen. Sie kannten mehr Lieder und Geschichten, als Gereint je gehört hatte. Und sie redeten über Magie.
    Sie waren Magier. Sie sprachen nicht darüber —, das erwartete Gereint auch nicht von ihnen; was sie taten, war ein großes Mysterium. Aber sie konnten Geschichten erzählen über die Magie, die es auf der Welt gab, über Dämonen und Geister und mystische Tiere, die Seite an Seite mit den Sterblichen auf der Erde lebten, und über die Künste und Mächte, die allen Magierorden eigen waren.
    Gereint saugte jedes ihrer Worte gierig auf. Er verstand kaum ihre Bedeutung, aber er behielt sie alle in Erinnerung, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu studieren und sie wie eine Hand voll Juwelen in seinem Geist zu bewahren. Vielleicht mussten sie für sein ganzes Leben reichen.
    Er hatte gehofft, dass er froh sein würde, als ein Blick des Altesten sie alle zum Aufstehen bewog, aber er war es nicht. Am liebsten hätte er sie angefleht, noch ein Weilchen bei ihm zu bleiben. Natürlich konnten sie das nicht. Es war spät; sie hatten noch einen weiten Weg vor sich. Als sie sich schlafen gelegt hatten, blieb Gereint bei der Feuerstelle und starrte in die Glut. Ein Schatten fiel über ihn. Der jüngere Ritter, der den ganzen Abend kaum gesprochen hatte, stand hinter ihm.
    Er rappelte sich hoch. »Messire?«, sagte er. »Kann ich irgendetwas für Euch holen?«
    Der Ritter schüttelte den Kopf. Sein Name war Mauritius, hatte Gereint von den anderen gehört. »Ich habe eine Frage«, sagte der Ritter. »Wenn es eine grobe Beleidigung ist, steht es dir frei, nicht zu antworten.«
    Gereint war größer als der Ritter. In letzter Zeit war er größer als die meisten Menschen — ein großer Tölpel, wie seine Mutter sagte. Obwohl er den Mann fast um einen Kopf überragte, fühlte er sich klein. »Ich bin nicht leicht zu beleidigen, Messire«, sagte er. »Nur zu, fragt mich, was Ihr wollt.« Mauritius nickte. Mit

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