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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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Tür«, murmelte er und stolperte nach draußen in die Kälte und Nässe einer düsteren Nacht.
    Keuchend lehnte er sich gegen die Lehmwand der Taverne. Was war geschehen? Wieso glaubten die Leute, er selbst würde Höfe niederbrennen und Menschen umbringen? Da konnte nur Fehenius dahinterstecken. Wütend schlug er mit der Hand gegen einen Holzbalken und lehnte seine Stirn gegen das klamme Holz.
    Als die Tür des Gasthauses knarrend aufschwang, hob er den Blick.
    »Ihr braucht Euch nicht zu schämen«, sagte der alte Hermdal ruhig und legte Darian seine abgearbeitete Pranke auf den Arm. »Ihr seid ein Nachfahre einer Tochter der Northcliffs, nicht wahr?« Sichtlich verwundert musterte er Darian. »Die Ähnlichkeit mit Prinz Atorian ist verblüffend.«
    »Also, ja«, murmelte Darian verwundert, war jedoch froh, dass Hermdal ihn nicht als den erkannte, der er war.
    »Habt keine Angst, kaum jemand kann sich noch an Atorians Aussehen erinnern.« Er lachte bitter. »Nur die Alten.«
    Darian biss sich auf die Unterlippe, dann fasste er Hermdal am Unterarm. »Es wird nicht immer bleiben wie es ist. Der Krieg gegen die Zwerge wird nicht stattfinden, das verspreche ich.«
    Hermdal lachte kopfschüttelnd. »Junge Leute, sie glauben tatsächlich, sie könnten allein durch ihren guten Willen die Welt verändern.«
    »Es ist mein Ernst …«
    »Seid vorsichtig, junger Mann, und versteckt Euch, bis der Krieg vorüber ist. Es ist keine Zeit für Helden.« Langsam schlurfte er zurück in die behagliche Wärme der Taverne.
    »Doch, genau diese Zeit ist nun gekommen«, sagte Darian, während Regen sein Gesicht hinab lief. Noch einmal betrat er die Taverne, bezahlte mit einem kleinen Silberstück, welches ihm Lilith gegeben hatte, dann eilte er zu Menhir und ritt noch in derselben Nacht weiter.
    Beinahe kam bei Darian so etwas wie das Gefühl auf, nach Hause zu kommen, als er die Festung von Northcliff vor sich aufragen sah. Um Fehenius nicht vorzuwarnen, war er nicht durch Culmara geritten, sondern westlich der Stadt durch unwegsames Moor- und Heideland, wobei er sich vor den Sumpfnyaden in Acht genommen hatte.
    Während der letzten Tage hatte sich Darian nicht mehr rasiert. Jetzt schmierte er sich außerdem etwas Wasser in die Haare, damit sie ungepflegt und fettig wirkten, denn er wollte nicht sofort das Misstrauen des Regenten erwecken.
    Es war ein kühler, klarer Tag. Die Wachen ließen Darian passieren, als er mit Menhir durch das Tor trabte. Das Meer schlug in hohen Wogen gegen die Felsen, und Seevögel kreisten am Himmel. Darian hielt kurz inne und atmete die salzige Luft ein.
    Ein Stallbursche, der seine Überraschung, den König zu sehen, kaum verbergen konnte, nahm Darian das Pferd ab. Mit festen, beinahe beschwingten Schritten eilte er die Stufen hinauf.
    Als sich ihm Wachen in den Weg stellten, fragte er gutgelaunt: »Wo ist Fehenius?«
    »In seinem, äh, Eurem Arbeitszimmer, soweit ich weiß, mein Herr«, antwortete der rothaarige junge Mann perplex.
    »Danke.« Darian klopfte ihm auf die Schulter, dann rannte er die Treppen hinauf.
    Fehenius saß, eine halb bekleidete Magd auf dem Schoß, in Darians Arbeitszimmer. Als sich die Tür öffnete, kreischte das Mädchen auf, und Fehenius setzte schon zu einem Donnerwetter an. Doch dann erstarrte er.
    »König Darian …«, stammelte er und musterte ihn verwundert. Er scheuchte die junge Frau mit einer Handbewegung hinaus, und ein überlegenes Grinsen überzog sein faltiges Gesicht. »Ich habe bereits lange auf Euch gewartet, Euer Trank muss schon seit geraumer Zeit zu Ende sein.« Prüfend wanderten Fehenius’ Augen über Darians Erscheinung. »Habt Ihr Samukal gefunden?«, fragte er scheinheilig. Doch da Darian noch lebend vor ihm stand, musste ihm klar sein, dass das nicht der Fall gewesen sein konnte.
    »Nein«, antwortete Darian betont gelangweilt, dann trat er blitzschnell hinter Fehenius und packte ihn am Kragen.
    Panik loderte auf in Fehenius’Augen. »Einen Augenblick, ich gebe Euch den Trank sofort«, beeilte er sich zu sagen. Seine zitternde Hand griff in die Schreibtischschublade und holte die kleine Flasche heraus.
    Mit kaltem Blick ließ Darian Fehenius gewähren, dann nahm er ihm die Flasche ab, musterte sie mit Absicht einen Augenblick – und goss sie dem verwunderten Regenten über den Kopf.
    »Du kannst den Dreck selbst saufen!« Damit zog er den kleineren Mann in die Höhe und drückte ihn gegen die Wand.
    »Aber mein König«, stammelte Fehenius

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