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Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
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herum, »habe ich den Kerl mal vor einem Steinschlag bewahrt und ihn, eigentlich eher aus Reflex, zur Seite gezogen. Obwohl er sicher nicht der Klügste ist, hat er sich das gemerkt und lässt mich in Frieden, wenn ich ihm hin und wieder einen kleinen Gefallen erweise. Viele der anderen Aufseher sind schlimmer.«
    »Er reicht mir schon.« Darian rieb sich den Rücken, dann sah er seinen Bruder hoffnungsvoll an. »Meinst du, wir können hier irgendwie fliehen? Wir sind zu dritt und Nordhalan ist ein Zauberer …«
    »Ich kann Nordhalan nicht aus seiner Zelle holen. Und selbst wenn, diese Gänge sind so verzweigt, dass sich kein Mensch zurechtfindet.«
    »Aber die Aufseher müssen doch auch irgendwann nach draußen. Wenn wir einem folgen …«
    »Nein«, erwiderte Atorian resigniert. »Es sind immer die gleichen Aufseher, und selbst diese werden nur hin und wieder mit verbundenen Augen von Soldaten ans Tageslicht geführt. Glaube mir, ich hatte über vierzigSommer und Winter, um herauszufinden, dass es keine Hoffnung gibt.«
    Entsetzen breitete sich in Darian aus. »Aber wir müssen …« Er schluckte krampfhaft. »Wir können doch nicht hier unten verrotten!«
    Seufzend legte Atorian seinem Bruder den Arm um die Schultern. »Wahrscheinlich doch, und obwohl ich dir ein solches Schicksal nicht wünsche, freue ich mich, dich kennengelernt zu haben.«
    Bestürzt blickte Darian auf die kalten, dunklen Wände, die ihn nun mehr denn je zu erdrücken schienen, und kämpfte mit der aufwallenden Panik. Sollte er tatsächlich niemals mehr hier rauskommen? Die Tatsache, dass noch nicht einmal sein Bruder Atorian, der strahlende Held zahlreicher Geschichten, Hoffnung auf Flucht hatte, erschreckte ihn zutiefst.
    Samukal saß zufrieden in seinem Landsitz in der Nähe des Kratersees. Es war eines der alten Gebäude, welche hier schon seit vielen hunderten von Sommern und Wintern leerstanden. Aus Angst vor Dunkelelfenangriffen oder Trollen, die sich hier unten im Süden gerne herumtrieben, hatten die vorherigen Bewohner das Anwesen verlassen. Das Land galt als verflucht, und die abergläubigen Menschen flüsterten, finstere Wesen würden sich aus dem nachtschwarzen Kratersee erheben und die Seelen der Sterblichen fressen.
    Samukal jedoch fühlte sich wohl hier. Niemand kam in seine Nähe, er war in der Reichweite von König Rocal, der ihm ein treuer Diener war, selbst wenn das dem einfältigen Mann nicht bewusst war. Ein leises Lachen entstieg Samukals Kehle, als er daran dachte, dass nicht einmal Fehenius wusste, dass er selbst Rocal dazu gebracht hatte, sich als König aus dem Süden auszugeben. Und auch der Gedanke, Krieg gegen die Zwerge zu führen, entstammte seinem eigenen Sinn für gekonnte Intrigen. Samukal war darauf bedacht, gezieltes Chaos zu säen und eine neue Welt zu erschaffen, eine Welt, in der er der Herrscher war.
    Was Samukal jedoch wunderte, war, dass Darian noch nicht aufgetaucht war. Doch vielleicht war sein Adoptivsohn auch schlicht und einfach einem Trollangriff zum Opfer gefallen.
    Auch gut, dachte er , Hauptsache, er ist mir nicht im Weg, und ich muss ihn nicht selbst töten.
    Niemals würde es Samukal offen zugeben, aber selbst er hatte Angst vor dem Fluch. Glücklicherweise kannte er jemanden, dem der Gedanke, einen Northcliff zu töten, keineswegs Unbehagen bereitete. Seine früheren, beinahe väterlichen Gefühle hatten sich verflüchtigt. Er würde es Darian nie verzeihen, dass er ihn in der anderen Welt lächerlich gemacht und überlistet hatte.
    Die trüben Gedanken abschüttelnd nahm Samukal einen der gerösteten Hummer und ließ die toten Glieder des Tieres genüsslich in seiner Hand knacken. Dazu trank er samtig weichen Rotwein, denn auch dieser gedieh hier im Süden sehr viel besser.
    Nachdem er gespeist hatte, trat er zum Fenster und nickte zufrieden. Eine Gruppe ausgewählter Krieger, die ihm König Rocal zur Verfügung gestellt hatte, übte sich im Kampf mit einigen Dunkelelfen. Zwar mochten diese Wesen das Tageslicht nicht sonderlich, aber Samukal war es gelungen, ihnen ein überaus verlockendes Angebot zu machen, und irgendwann hatten sie sich dann dazu bereiterklärt, diese Mühen auf sich zu nehmen. Denn Samukal hatte ihnen die Herrschaft über das Elfenreich versprochen, das Land ihrer verhassten Verwandten, wenn er erst der Herrscher über Northcliff und die Zwerge besiegt waren. Samukal hegte schon lange Beziehungen mit dem dunklen Volk, und obwohl es nicht ganz ungefährlich war, mit

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