Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
Ebbe einsetzte, dann galoppierte er wie der Wind in Richtung Festland, um Fehenius so schnell wie möglich aus der Burg zu werfen.
    Wie ein Sturmwind donnerte Menhir zuerst nach Osten über das mit Heidekraut und Herbstblumen übersäte Land, dann nach Norden. Darian hoffte, instinktiv den richtigen Weg zu finden. Schmerzhaft wurde ihm klar, dass sonst immer Torgal an seiner Seite gewesen war, der sich in Albany ausgekannt hatte wie kein anderer. Trotzdem verspürte Darian keine Angst. Er hatte ein schnelles, zuverlässiges Pferd, ein gutes Schwert, mit dem er umgehen konnte, und als König würde ihn ohnehin niemand erkennen. Während der letzten Jahre in der Burg hatte er immer einen zotteligen Bart getragen – mit seinem jetzigen Aussehen hatte der verwahrloste König von damals nichts mehr gemein.
    In den ersten einsamen Nächten im menschenleeren Hochland starrte Darian in den sternenklaren Himmel. Der Wunsch, Mia bei sich zu haben und im Arm zu halten, um mit ihr in die Sterne zu blicken, überkam ihn immer häufiger. Doch ihm war bewusst, dass er zuerst sein Leben wieder in Ordnung bringen musste. Menhir stand ruhig und mit gespitzten Ohren ganz in seiner Nähe. Das Pferd würde ihn warnen, falls Gefahr drohte.
    Am nächsten Tag ritt er durch ein düsteres Waldstück, über einen unwegsamen Pfad. Gegen Nachmittag setzte auch noch Regen ein, und der Waldweg verwandelte sich in eine schmierige, braune Brühe. Fluchend zog sich Darian seine Kapuze ins Gesicht. Er hoffte, bis zum Einbruch der Dunkelheit ein Dorf oder zumindest einen der kleinen Bauernhöfe zu erreichen.
    In der Dämmerung auf einer Lichtung entdeckte er dann tatsächlich einige armselige, strohgedeckte Hütten und war mehr als erleichtert. Aus der größten Hütte erklangen Stimmen, Rauch stieg aus dem Kamin, und Darian vermutete, dass das eine Taverne war. Er band Menhir unter einem tropfenden Vordach an und bemitleidete das Pferd ein wenig, obwohl ihm bewusst war, dass das nasse, kalte Wetter dem Tier nichts ausmachte. Menhir hatte sich auf den weitläufigen, sturmumtosten Weiden der Nebelinsel deutlich wohler gefühlt als in den Stallungen von Northcliff.
    »Ich bringe dir später etwas Heu«, versprach Darian und klopfte das Pferd auf den Hals, dann eilte er mit gesenktem Kopf auf die abgewetzte Holztür zu.
    Neugierige und auch deutlich misstrauische Blicke trafen ihn, als er eintrat. Fünf Männer, in die typischen weiten grauen oder braunen Hosen der Bauern gekleidet, saßen um das prasselnde Torffeuer herum, welches einen angenehmen Geruch verbreitete. Drei weitere Bauern saßen an einem Tisch und spielten Karten.
    Der Wirt, ein kleiner, runder Mann mit Schweinsnase nickte Darian flüchtig zu. »Was willst’n?«, knurrte er.
    »Ein Bier, und falls es möglich ist, etwas zu essen.«
    »Eintopf«, brummte der Wirt, woraufhin Darian zustimmend nickte.
    »Komm, setz dich ans Feuer«, krächzte ein alter Mann mit Glatze und ein paar wenigen Haaren, die ihm wie Fäden vom Kopf hingen.
    Darian nahm das Angebot gerne an und nickte den Männern freundlich zu, die ihre Hocker zur Seite schoben, um ihm Platz zu machen.
    »Wo kommst’n her?«, nuschelte ein älterer Mann, der nach Schweinen stank, und stopfte sich seine Pfeife.
    »Aus dem Süden.« Dankbar nahm Darian die Schüssel mit dampfendem Eintopf entgegen und verbrannte sich beinahe die Finger daran.
    »Dann haben dich Rocals Hunde wohl nicht erwischt«, stellte der Schweinebauer fest.
    »Was sollten die schon von mir wollen?« Darian pustete in die Suppe, damit sie etwas abkühlte.
    Überraschte Blicke trafen ihn.
    »Alle jungen Männer werden wegen des Krieges gegen die Zwerge eingezogen. Egal ob hier oder im Süden«, erklärte der Alte mit der Glatze.
    »Was?« Vor Schreck ließ Darian beinahe seinen Eintopf fallen.
    »Na, du musst aber weit in den Bergen leben«, meinte ein jüngerer Bauer, welcher nur einen Arm hatte und eine breite Narbe im Gesicht trug. »König Rocal und König Darian haben sich miteinander verbündet. Seit zwei Monden sammeln sie Männer und schicken sie in den Osten, und nach der Schneeschmelze soll der Angriff beginnen.«
    Nun blieb Darian der Mund offen stehen, während die Männer wild durcheinander diskutierten, was wohl der Frühling bringen würde. Auch die Kartenspieler gesellten sich dazu.
    »Wie kann der Erbe von Northcliff nur so aus der Art schlagen?«, schimpfte ein kleiner, dürrer Mann mit piepsiger Stimme und erntete gerade zustimmendes Nicken, als

Weitere Kostenlose Bücher