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Das magische Schwert

Titel: Das magische Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Rutkoski
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Ihr habt ihn gefeuert, weil er und Petra« - Astrophil blickte sie an - »sich zu nahegekommen sind.«
    Petra blitzte ihn an, stritt es aber nicht ab.
    Dee sah auch unbehaglich aus, doch aus einem anderen Grund. »Ja«, gab er zu. »Ich wusste, dass Kit noch immer Walsinghams Spion war.«
    »Aber warum …« Petra erinnerte sich an den sonnigen Nachmittag, als Dee die Mäuse in den Käfigen in ihren Tod herabgelassen hatte. »Ich war eine Maus. Genau wie die, die Ihr in Sutton Hoo benutzt habt. Ihr habt gedacht, Walsingham wäre … Ich weiß nicht. Verdorben. Nicht wert, der Süden oder der Verteidigungsminister zu sein. Als Ihr in Böhmen wart, habt Ihr vielleicht herausgefunden, dass der Prinz Walsingham bestochen hat. Also habt Ihr mich wie eine Maus im Käfig benutzt und zu Kit hinabgelassen, um zu sehen, ob Kit mit Informationen über mich zu Walsingham rennt, und ob Walsingham sie an den Prinzen weitergeben würde.«
    »Ja.« Dee hielt ihrem wütenden Blick stand. »Es war ein Fehler.«
    »Es war eine sehr gefährliche List«, sagte Astrophil.
    »Habt Ihr eigentlich jemals daran gedacht, dass ich keine tote Maus sein will?«, knurrte Petra Dee an.

    »Bitte, meine Liebe, sei nicht so melodramatisch. Du bist hier, lebendig und quiekend.Wie deine tapfere Spinne bereits dargelegt hat, ich habe dich gewarnt, deine Geheimnisse nicht mit Christopher Rhymer zu teilen. Wenn du nicht auf mich gehört hast, wieso ist das dann mein Fehler?«
    »Also war die ganze Angelegenheit, mich fechten lernen zu lassen, nur eine komplizierte Falle für Kit und Walsingham«, sagte sie. »Euch hat es nie gekümmert, ob ich lerne, mit einem Schwert umzugehen, oder nicht.«
    »Oh, ich weiß nicht. Christopher ist wirklich ein ausgezeichneter Schwertfechter, einer, der sich in dieser Kunst geübt hat, seitdem er herumwackeln konnte. Und du hast ihn nach nur sechs Monaten Training geschlagen. Jetzt hast du eine Fähigkeit, mit der du dich schützen und andere auf Abstand halten kannst. War es also ein Fehler, mich darum zu kümmern, dass du diese Fähigkeit erwirbst? Oder hättest du es vorgezogen, das zu bleiben, was du warst, nämlich eine kleine hilflose Maus?«
    »Habt Ihr Petra ausgebildet, damit sie eine Meuchelmörderin wird?«, fragte Astrophil ohne Umschweife.
    »Eine Mörderin?« Dee lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. »Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen?«
    »Durch Ariel«, sagte Petra.
    »Hmm. Hat Ariel nicht über Gabriel Thorn gesprochen?«
    »Ihr habt Astrophils Frage nicht beantwortet«, beharrte Petra. »Ihr stellt immer nur selber Fragen.«
    »Also, ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll.« Dee breitete hilflos die Arme aus. »Ich finde keine Worte.«
    »Ha!«
    »Du, Petra Kronos, eine Meuchelmörderin«, grübelte Dee
laut. Dann sah er fast schon schelmisch aus. »Das ist ein interessanter Gedanke. Nun arbeiten Meuchelmörder gewöhnlich für jemanden. Für wen würdest du arbeiten? Für mich? Ich denke nicht, dass ich irgendjemanden ermorden lassen will. Oder gibt es jemanden, den du umbringen willst?« Dee kicherte. »Außer mich natürlich.«
    Er ist wie ein Aal, dachte Petra, er entschlüpft Astros Fragen immer wieder. Sie war enttäuscht, doch sie kannte Dee lange genug, um zu wissen, dass er nichts sagen würde, wenn er es nicht wollte. »Ich möchte nicht, dass Ihr tot seid«, sagte sie.
    »Ich bin froh, das zu hören.«
    »Ich möchte, dass Ihr unsere Wette einlöst.«
    »Ach, das.Wenn ich mich recht entsinne, bestand unser Abkommen darin, dass du die Identität von Thorns Mörder aufdeckst, bevor ich das mache.«
    Sie starrte ihn an.
    Dee erklärte: »Der Westen kam am Morgen seines Todes in die Throgmorton Street. Du weißt, was er meiner Frau angetan hat. Aber Wahrsagen ist nicht gegen das Gesetz, und die Zeit hat meine Rache an ihm übernommen, indem er zu einem betrunkenen Versager wurde. Als er sagte, er hätte Neuigkeiten, die das Wohlergehen Englands beträfen, musste ich ihn anhören. Er war - ob mir das gefiel oder nicht - ein Ratsherr der Königin.Thorn war sehr aufgeregt und sagte mir, er hätte von etwas erfahren, das Himmelsglobus genannt wurde und der einer von zwei Globen wäre, die Gerard Mercator geschaffen hatte, um damit auf der ganzen Welt durch die Spalte zu navigieren. Ich war fasziniert, aber auch ungeduldiger, als ich es hätte sein sollen. Ich wollte nicht mehr mit ihm reden, als unbedingt nötig. Thorn hat mir nicht gesagt, wer diesen Globus besaß.

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