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Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg

Titel: Drachenritter 04 - Der Drache im Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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    D ER KUPFERNE T EEKESSEL rutschte mit der ihm von Magie vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit über den Waldweg. Seine Unterseite war von dem Weg über Gras und bloße Erde bereits blank poliert. Der Besitzer des Kessels, ein Magier der Kategorie Eins Plus mit Namen Carolinus, hatte diesem vor vielen Jahren befohlen, immer zu drei Vierteln mit beinahe siedendem Wasser für frischen Tee gefüllt zu sein. Trotz seiner besonderen Mission war der Kessel auch jetzt getreulich zu drei Vierteln mit beinahe siedendem Wasser gefüllt. >Beinahe siedend< hieß bei Carolinus, daß die Temperatur des Kesselwassers direkt unterhalb des Siedepunktes zu liegen hatte.
    Nun also setzte der Kessel rutschend und beinahe siedend seinen Weg fort. Wenn er über den holprigen Grund hüpfte, spritzte gelegentlich Wasser gegen die glühenden Seitenwände und bahnte sich in Form von Dampf durch die Kesseltülle den Weg ins Freie.
    Das geschah mit einem scharfen, kurzen Pfiff. Der Kessel konnte nicht umhin zu pfeifen, so wenig er umhinkonnte, die Wassertemperatur dicht unter dem Siedepunkt zu halten oder zu Carolinus' Rettung zu eilen -was er im übrigen genau jetzt tat. Er war nur ein Kessel. Aber wenn die Gegenstände aus Carolinus' Steinhäuschen, wie manch einer argwöhnte, über eigene Persönlichkeiten verfügten, so war dieser Kessel mit ganzem Herzen bei seiner gegenwärtigen Aufgabe.
    Und so rutschte er durch den Wald - mit der höchsten Geschwindigkeit, mit der Carolinus ihn ausgestattet hatte - und verlieh seinen Gefühlen gelegentlich mit einem scharfen Pfiff Ausdruck; und die Geschöpfe des Waldes, die ihn vorbeirutschen sahen, verhielten sich entsprechend.
    Ein Bär, der auf allen vieren stand und fraß, richtete sich plötzlich mit einem überraschten »Wuff!« auf, als der Kessel vorbeikam. Aragh, der englische Wolf, der nichts fürchtete, aber im Angesicht unbekannter Dinge über die Besonnenheit eines gewöhnlichen Wolfs verfügte, brachte sich mit einem jähen Sprung hinter einen Baum in Deckung. Dann ließ er den Kessel vorbei, um die Geschehnisse aus sicherer Entfernung zu beobachten. Ein Stück weiter auf dem Weg lag blinzelnd ein Wildschwein, das gewohnheitsmäßig auf alles losstürmte, was ihm vor die Augen kam. Als der Kessel auftauchte, machte das Tier sich zum Angriff bereit -und besann sich dann eines Besseren, ausnahmsweise.
    Der Keiler wich einen Schritt zurück, gab den Weg frei und ließ den kleinen Kessel ziehen.
    So hastete er also weiter. Hirsche flohen vor ihm; kleine Nagetiere hechteten bei seinem Anblick in ihre Höhlen. Kurz gesagt, er verbreitete Bestürzung, wo er auch vorüberkam. Aber dies war nur der Anfang, das Vorspiel dessen, was geschah, als er endlich durch die Bäume brach und das gerodete Gelände um die Burg de Bois de Malencontri erreichte, die Burg jenes berühmten (und derzeit abwesenden) Drachenritters Baron Sir James Eckert de Bois de Malencontri et Riveroak.
    Der Kessel rutschte über die gerodete Fläche, bezwang die Brücke über dem Graben und schoß durch die großen, offenen Tore der Burgmauer. Dort tat ein Wachposten Dienst. Aber er sah den Kessel erst, als dieser über die Baumstämme klapperte, aus denen die Brücke bestand. Und als er ihn sah, hätte er fast seinen Speer fallen gelassen. Er hatte Order, niemals und aus keinem Grund seinen Posten zu verlassen - wie das bei den Wachen an den Vordertoren von Burgen im vierzehnten Jahrhundert immer der Fall war. Aber bei diesem außergewöhnlichen Ereignis klammerte er sich verzweifelt an seinem Speer fest und rannte mit Höchstgeschwindigkeit dem Kessel voraus in den Burghof, wo er mit Höchstlautstärke zu brüllen begann.
    »Verrückt geworden! Ich hab's ja schon lange kommen sehen!« murmelte der Burgschmied. Er blickte kurz auf in der offenen Hütte über seiner Schmiede im Hof, die mit Bedacht fern von allem erbaut worden war, was sie hätte in Brand stecken können. Als der Kessel vorbeikam, hatte der Schmied bereits wieder den Blick gesenkt, und die scharfen Pfiffe, die er hörte, tat er als ein bloßes Ohrenklingeln ab.
    In der Zwischenzeit hatte der immer noch schreiende Wachposten durch das offene Tor der Burg den Palas erreicht.
    »Ein Hexenkessel! Ein Hexenkessel! Zu Hilfe!« Seine Stimme hallte von den Mauern des Palas wider und schallte durch die Burg, so daß nun andere Diener herbeigelaufen kamen. »Er verfolgt mich! Zu Hilfe! Zu Hilfe!«
    Seine Stimme drang sogar bis in die Küche der Burg, wo Lady Angela de

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