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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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Das Telefon läutete erneut. »Ja doch«, schrie Wallace in die leere Wohnung. »Ich komme ja schon.« Hastig griff er seine braune Ledermappe und verließ Hals über Kopf das Appartement.
    Frank wartete vor dem Haus bei laufendem Motor in seinem smaragdgrünen Ford Mustang, seinem ganzen Stolz. Er war Anfang zwanzig, seine Rastalocken waren auch mit festen Bändern kaum zu bändigen, und außer Wallace schien niemand zu glauben, aus ihm würde einmal ein gescheiter Wissenschaftler werden.
    Es war für ihn völlig überraschend gewesen, als Wallace ihm vor knapp einem Jahr eine Stelle als Forschungsassistent angeboten hatte. Wallace meinte jedoch, er sei neugierig, verschroben und dickköpfig: drei elementare Voraussetzungen, um sich in der Welt der Wissenschaft zu behaupten. Frank tat dieser unverhoffte Zuspruch gut und innerhalb der letzten Monate war er zum gewissenhaftesten Assistenten avanciert, den Wallace je hatte. Und mehr noch: Frank wurde Wallace ein guter Freund.
    »Colin, Colin, Colin...«, empfing Frank Wallace mit verständnislosem Kopfschütteln. Wallace ließ sich matt auf den Beifahrersitz fallen.
    »Was?«
    »Gar nichts. Außer, dass ich bereits eine Viertelstunde warte, du gleich einen Vortrag vor den wichtigsten Neurologen der Welt halten musst - die übrigens auch alle auf dich warten - und du Zahnpasta am Mund hast.«
    Wallace klappte die Sonnenblende mit dem kleinen Schmink-spiegel herunter und kratzte sich die vertrocknete Paste vom Mund-winkel. »Na dann fahr endlich! Oder wollen wir die Herren noch länger warten lassen?«
    »Ay, Ay, Sir.«
    Mit quietschenden Reifen rasten sie los, ein Kickstart, den sich Frank nicht nehmen ließ, seitdem er sein ›Grünes Juwel‹ besaß, wie er seinen Ford liebevoll nannte. Als sie den Highway erreichten, fiel Wallace auf, dass ihn Frank unentwegt aus dem Augenwinkel musterte. Zunächst versuchte er die penetranten Seitenblicke zu ignorieren, was jedoch auf Dauer kaum möglich war.
    Nach zwei weiteren Meilen ertrug Wallace die durchbohrenden Stielaugen seines Freundes nicht länger. »Hab ich noch immer Zahnpasta am Mund?« Er bemühte sich nicht, eine gewisse Gereiztheit in seiner Stimme zu verbergen.
    »Nein. Alles in Ordnung.« Frank zuckte mit einer Schulter und wandte sich wieder der Fahrbahn zu.
    »Gut. Und warum glotzt du mich dann so an?«
    »Tue ich gar nicht.« Frank konzentrierte sich einige Sekunden stumm auf die Straße, dann platzte es aus ihm heraus: »Also gut: Jetzt sag schon, Colin!«
    »Was?«
    »Na, was hat die Verhandlung gestern ergeben. Ist die Scheidung durch?«
    Wallace schluckte. »Ich denke schon. Und um deine nächste Frage gleich zu beantworten: Ich habe verloren.«
    »Verloren?« Frank legte seine Stirn in Falten. »Aber Judith hat dich verlassen?! Welche Forderung konnte sie da durchboxen?«
    »Alle«, entgegnete Wallace scharf und wandte sich demonstrativ ab. Es sollte selbst für Frank offensichtlich sein, dass er nicht darauf erpicht war, eine Unterhaltung über seinen Scheidungskrieg zu führen.
    »Alle?«, hakte Frank dessen ungeachtet nach.
    Wallace verdrehte die Augen und seufzte. »Also gut: Ich habe freiwillig ihren Forderungen nachgegeben. Ich hoffe, Judith macht´s glücklich. Damit ist die Sache für mich erledigt.«
    Frank stand der Mund offen. »Wieso? Das ist doch … - Warum hast du das gemacht?« Wallace hob die Schultern und starrte angestrengt aus dem Fenster. Tränen stiegen ihm in die Augen. War es, weil er Judith hasste? Oder liebte er sie immer noch? Vielleicht war es auch nur die pure Erschöpfung? Nach einer Weile resümierte Frank knapp: »Naja. Im Leben gibt es eben Berge und Täler.«
    »Zurzeit wohl mehr Täler als Berge«, korrigierte Wallace matt.
    »Hast du die Folien dabei?«, fragte Frank mit einem gekünstelten Lächeln und sichtlich bemüht, das Gespräch auf ein neues Thema zu lenken. Wallace musterte ihn mürrisch, obwohl er genau wusste, worauf Frank hinauswollte. »Die Folien, Colin! Für den Vortrag! Also manchmal machst du mich echt wahnsinnig. Wie willst du einen Vor-trag halten, wenn du ...«
    »Ja, ja. Ich hab alles dabei«, beruhigte ihn Wallace und musste nun doch über seinen hysterischen Chauffeur schmunzeln.
    Franks plumper Versuch, ihn auf andere Gedanken zu bringen, war zwar leicht zu durchschauen, hatte jedoch ebenso leicht funktio-niert. »Und was ich nicht in der Tasche habe«, er machte eine Pause und lächelte, »habe ich im Kopf. – Du kannst dich also

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