Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
die gefundenen Teile wären keineswegs ein Wetterballon, geschweige denn irdischer Herkunft und überdies ankündigte, er hielte Teile des Wracks versteckt und würde sie auch der Öffentlichkeit zeigen, wurde es langsam eng für die US-Armee. Die Welt schaute auf Roswell. Die Vertuschung begann. Zunächst tat man alles, um Whites Glaubwürdigkeit zu schädigen. Man versuchte, ihn als Trinker darzustellen und Gerüchte zu streuen, nach denen der Nachbarsohn James Harden die Trümmer eines Wetterballons gefunden haben sollte. Man bot Harden eine Menge Geld. Das behauptet er jedenfalls. Erstaunlicherweise wurde Whites Freund und einziger Zeuge Merges bei einem tragischen Unfall tödlich verletzt. Um die ganze Geschichte des tatsächlichen Absturzes weiter zu vernebeln, wurden die ersten Pressemitteilungen von 1947 weitestgehend vernichtet. Insbesondere alle Mitteilungen, in denen White seinen Freund Merges oder das Datum des Absturzes, den Montag, erwähnte. Man übersah jedoch die Berichte, in denen White zwar nicht das Datum nannte, aber erzählte, dass er »auf dem Weg zum Einkauf« in die Stadt gefahren sei. Dies konnte er aber nur an einem verkaufsoffenen Werktag getan haben. Der von der US-Regierung lancierte Absturztag des »Wetterballons« war aber ein Samstag. Wenn White an einem Samstag die Trümmer gefunden hätte, wäre er am darauf folgenden Tag – also an einem Sonntag – wohl kaum in die Stadt gefahren, um Getreide zu kaufen. Zudem übersah der mit der Vertuschung beauftragte Jerome Billinger die Presseerklärungen des Journalisten Joe Hazel, die besagten, dass sich auf dem Militärflugplatz an dem Wochenende nichts Ungewöhnliches zugetragen hätte. Nichts Ungewöhnliches? Auch der unkontrollierte Absturz eines Wetterballons wäre sicherlich keine Alltäglichkeit gewesen! Sie sehen also, auch die Regierung macht Fehler. Besonders unter Druck. Und Sie können sich vorstellen, unter welchem Druck die damalige Regierung stand. In Rekordzeit mussten Gerüchte gestreut und Zeugen bestochen oder beseitigt werden. Und dann lag da noch mitten in der Wüste das eigentliche Problem: ein UFO! Nachdem das Gebiet gesichert und das Flugobjekt geborgen war, ergaben erste Untersuchungen, dass das Flugobjekt außerirdischer Herkunft sein musste. Weder die Hülle noch die Ausstattung entsprachen terrestrischer Technik oder Produktionsmöglichkeiten. Aller Vermutung nach handelte es sich um einen Kurzstreckenaufklärer aus dem All. Man leitete dies aus dem Umstand ab, dass jegliche Antriebselemente sowie Nahrungsvorräte irgendeiner Art fehlten – jedenfalls nach irdischen Maßstäben. Im Wrack fand man hieroglyphenähnliche Symbole, deren Entschlüsselung bis heute nicht gelungen ist.«
Green seufzte. »Und die zahlreichen Versuche das Flugobjekt zu testen, endeten meist tragisch.«
»Fort Itupa«, sagte Wallace unwillkürlich. Langsam begannen sich die Teile aneinanderzusetzen. Green antwortete nicht und senkte seinen Blick. Unendliche Traurigkeit zeichnete sich in den verhärmten Gesichtszügen des Mannes ab. Susan und Wallace schauten ihn still an. Noch waren beide kaum fähig, das Gehörte einzuordnen, geschweige denn zu begreifen.
37| FLORENZ, HOTEL VECCHIO, 20:00 UHR (ORTSZEIT)
Der Killer stand bereits zwanzig Minuten in der Via Bavour und beobachtete den Eingang des Hotels Vecchio. Ein tiefes Grollen ließ den Himmel erbeben. In den Nachrichten hatten sie für heute Nacht das Aufziehen eines heftigen Gewitters vorhergesagt. Er hoffte, dass seine Zielperson auftauchen würde, bevor es anfing zu regnen und zu stürmen. Schließlich konnte er sich Besseres vorstellen, als im strömenden Regen stundenlang auf der Lauer zu liegen. In seiner rechten Manteltasche hielt er das Skalpell fest in der Hand. Es muss schnell gehen, dachte er. Schnell und leise.
38| FIESOLE, 20:05 UHR (ORTSZEIT)
Green riss sich von seinen Gedanken los und atmete tief durch. »Nun, das Erstaunlichste war allerdings nicht der Absturz an sich. Das Unglaubliche des Roswell-Absturzes waren nicht die Trümmer des Flugobjektes. Womit niemand gerechnet hatte, war die Bergung vier menschenähnlicher Wesen ...«
Wallace hielt die Unterlagenmappe fest umklammert in seinen schwitzenden Händen. Seine Gedanken wirbelten wirr durcheinander. Er hörte Greens Worte, aber es fiel ihm schwer, sie zu verstehen. Wenn Green tatsächlich die Wahrheit sagte, waren vor rund fünfzig Jahren Außerirdische auf der Erde gelandet. Außerirdische! Was wäre, wenn
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