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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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nicht. Vielleicht hab ich´s mir auch nur eingebildet.«
    »Hoffentlich!« Zögernd nahm er die erste Stufe. Urplötzlich schossen ihm die Bilder von Ethans Leiche durch den Kopf. Sein Herz begann schneller in seiner Brust zu schlagen. Die zweite Stufe quietschte und dem Geräusch folgten in einem der oberen Geschosse hastige Schritte. Jetzt hatte er es genau gehört, das war keine Einbildung!
    »Da waren Schritte!«, flüsterte Susan erregt.
    »Sag ich doch.«
    Dann wieder Stille.
    Starr lag seine Hand auf dem Pfosten des Geländers und alles, was er hörte, war das Regenwasser, das aus seiner durchnässten Hose auf den Holzboden tropfte. »Ich geh rauf!«, flüsterte Wallace.
    »Nein. Bleib hier! Vielleicht ist es der Killer?«
    »Aber vielleicht haben wir nur einen Gast gehört.«
    »Dann nimm wenigstens mein Feuerzeug mit.«
    »Okay.« Wallace nahm das Feuerzeug und schlich vorsichtig die Stufen in das Obergeschoss hinauf. Im flackernden Schein, der ihm gerade einen halben Meter den Weg erleuchtete, tauchten alte Fotografien der Familie Vecchio auf, dann ein paar eingerahmte Zeitungsausschnitte. Langsam tastete er sich weiter die Stufen hinauf, tunlichst darauf bedacht, kein Geräusch zu verursachen. Er hörte sich laut atmen, war sich jedoch sicher, dass er kaum Luft holte oder ausatmete. Als er das Obergeschoss erreichte, wurde es ein wenig heller. Neben dem Geländer brannte die alte goldene Tischlampe auf dem Holzschrank und spendete ein wenig mehr Licht als das Feuerzeug. Im Halbdunkel konnte Wallace erkennen, dass die Tür zu seinem Zimmer nur angelehnt war. Er spähte in die Dunkelheit, konnte aber niemanden sehen. Vorsichtig schob er sich an der Wand entlang, um etwas besser in den Flur spähen zu können.
    »Und?«, ertönte eine heisere Stimme unmittelbar hinter ihm. Wallace fuhr herum und schaute in Susans bleiches Gesicht.
    »GOTT!«, keuchte er und war sich sicher, dass sein Puls eine besorgniserregende Grenze erreicht haben musste. »Du hast mich zu Tode erschreckt! Was machst du hier?«
    »Ich bleib doch nicht da unten alleine im Dunkeln stehen!«
    Eine Sekunde lang schauten sie sich unentschlossen an. »Da ist jemand in meinem Zimmer«, sagte Wallace schließlich und machte Susan mit einem leichten Kopfnicken auf die leicht geöffnete Tür aufmerksam. Dann legte er seinen Finger auf den Mund und signalisierte ihr, hier zu warten.
    »Was hast du vor?«, fragte Susan – aber Wallace reagierte nicht. Stattdessen schlich er mit dem Rücken zur Wand den Flur entlang. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er erkannte mehr als nur die bedrohlichen Schatten um ihn herum. Lampen waren an den Wänden angebracht, ein Sideboard stand am Ende des Flurs und auf dem Boden konnte er nasse Fußspuren erkennen, die in seinem Appartement verschwanden. Sein Verstand sagte, dass dies der richtige Zeitpunkt war, umzukehren. Er könnte ja auch ein andermal seine Sachen holen. Außerdem: Was hatte er schon groß dabei? Eigentlich nichts. Trotzdem trieb es ihn voran. War es seine Neugier? Seine Wut? Sein Drang, diesem Killer endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen? Er ahnte – nein wusste, was ihn gleich erwarten würde: das vernarbte Gesicht des Mönchs!
    Als er an seiner Tür ankam, hielt er einen Augenblick inne. Jede Sekunde kam ihm wie eine Minute vor. All seine Sinne waren bis aufs Äußerste geschärft. Außer seinem Atem und dem Regen, der in seinem Zimmer auf die Fensterbank prasselte, herrschte ohrenbetäubende Stille. Eine Gänsehaut kroch über seinen Rücken und in diesem Augenblick konnte er die Gegenwart des Killers förmlich spüren. Langsam streckte er seinen Arm aus, der ihm in diesem Moment schwer wie Blei vorkam. Dann, noch langsamer, drückte er die Zimmertür ein wenig weiter auf. Im fahlen Lichtschein, den die Flurleuchte in den Raum warf, konnte er nichts erkennen. Zitternd schob er seine rechte Hand durch den geöffneten Türspalt und tastete nach dem Lichtschalter, jeden Augenblick darauf gefasst, der Mönch würde ihn brutal in das Zimmer ziehen. In seiner Fantasie sah er eine Stahlklinge aufblitzen und im gleichen Moment spürte er geradezu, wie sich kaltes Metall tief in den Spalt zwischen seinem Kragen und seinem Hals bohren würde, direkt in die Halsschlagader hinein. Endlich erreichten seine Finger den Lichtschalter. Bitte, lieber Gott, bitte mach, dass dieses verdammte Licht angeht, betete er still. Aber noch während seines Gebetes bereitete er sich

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