Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
offensichtlich mit den fingierten Aussagen widersprachen, was deren Glaubwürdigkeit massiv beeinträchtigen sollte.
Aber was passierte nun wirklich im Juni 1947? Begonnen hatte alles damit, dass am 6. Dezember 1946 der Privatpilot Arnold McDrew bei einem Flug über den Mount Rainier-Gebirgszug ein ihm unbekanntes Objekt erspähte. Per Funk beschrieb er der Bodenstation das Objekt als einen riesigen Bumerang. Aufgeregt schilderte er jede der Bewegungen. Er verglich das Flugverhalten mit dem Wurf einer Untertasse übers Wasser. Aus dieser Beschreibung stammt der Begriff der Fliegenden Untertasse. Als die Presse später auf den fahrenden Zug aufsprang, hatte sie ihr Thema für die Feiertage gefunden. Passend zum Weihnachtsfest setzte die Washington Post eine ›Fangprämie‹ von 5.000 US-Dollar aus. Bezeichnenderweise wurden plötzlich überall Fliegende Untertassen gesichtet. Reiner Unsinn.«
Green nippte an seinem Tee. »Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass McDrew tatsächlich ein Unbekanntes Flugobjekt gesehen hatte. Jedenfalls stürzte ein Flugobjekt am gleichen Tag in der Nähe der El Indio-Guerrero-Region ab - brannte aber leider völlig aus. Knapp ein halbes Jahr später machte der Rancher Steve White den Fund, der als »Roswell-Absturz« berühmt werden sollte. Der Rancher verwaltete in jenem Sommer die Ranch einer befreundeten Familie in einer kleinen Gemeinde in New Mexico. Er war dort in der Einöde ziemlich weit weg vom Schuss. Ohne Radio und ohne Telefon hatte er auch ein halbes Jahr nach dem ganzen Untertassen-Rummel von all dem nichts mitbekommen. Allerdings hatte er am 14. Juni ungewöhnliche Trümmerstücke auf einem Kornfeld verstreut liegen sehen. Er dachte zunächst, jemand hätte seinen Schrott entsorgt. Tags darauf fuhr er in die Stadt, um Getreide für die Farm zu kaufen und um seinen Freund Edward Merges zu besuchen. Dieser erzählte ihm von all den Gerüchten über ›Außerirdische‹, ›Fliegende Untertassen‹ und der noch immer ausgesetzten ›Fangprämie‹. White und Merges fuhren noch am gleichen Abend raus aufs Land und Merges sagte später, er hätte Vergleichbares noch nie in seinem Leben gesehen. Hatte er auch nicht. Sie meldeten ihren Fund den Behörden und hofften auf die 5000 Dollar. Die Behörden meldeten den Vorfall dem nahe gelegenem Militärstützpunkt, und der Kommandant schickte ein paar seiner Jungs, um den Fundort einmal unter die Lupe zu nehmen. Ihr Befund war erschreckend. Es war rasch allen Beteiligten klar, dass das, was da auf dem Feld lag, kein Testflieger der US-Armee, kein Geheimprojekt der Regierung und auch kein Kampfflugzeug von sonstwem auf der Erde war. Die Trümmer waren allem Anschein nach nicht irdischer Herkunft. Dann nahmen die Dinge rasch ihren Lauf. Am 8. Juli verlautbarte das Informationsbüro des Armeeflugplatzes in Roswell durch den überengagierten Presseoffizier Leutnant Walter Haut, die Überreste einer ›Fliegenden Scheibe‹ seien 32 Kilometer südöstlich von der kleinen Ansiedlung Corona und 120 Kilometer nordwestlich von Roswell geborgen worden. Was der eilige junge Soldat nicht bedacht hatte, war, dass diese Nachricht über die Fernschreiber der United Press Association verbreitet wurde. Und so raste die Nachricht vom ›Absturz von Roswell‹ innerhalb weniger Stunden um die ganze Welt. Natürlich dementierte die US-Armee sofort die Nachricht. Zuerst hieß es, der Soldat sei betrunken gewesen, dann verkündete die Armee eine offizielle Stellungnahme, nach der Teile eines abgestürzten Wetterballons gefunden worden seien. Später mutierte der Wetterballon in einem Dementi des Pentagons zu einem Aufklärungsballon vom Typ Mogul.«
»Und auch diese als volle Wahrheit gerühmte Erklärung der damaligen Ereignisse wurde gewissermaßen mit dem dritten Dementi in den Müll geworfen«, fiel Susan Green aufgeregt ins Wort.
»Stimmt«, nahm Green den Gedanken auf und schaute nun Susan an. »Der Druck der Öffentlichkeit, die mittlerweile Hunderte glaubwürdige Augenzeugenberichte, Militärangehörige, Regierungsmitarbeiter, die alle dezidiert erklären, was sie damals gesehen haben, veranlasste das Pentagon zu einer dritten ›offiziellen‹ Version der Wahrheit. Danach sei in jener Gewitternacht kein Wetterballon und wohl auch kein Aufklärungsballon zu Bruch gegangen, sondern eine Hightech-Sonde, die auf verblüffende Weise einer fliegenden Scheibe geähnelt habe. - Wie auch immer. Als der Rancher White jedoch weiterhin behauptete,
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