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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Linck
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kranken Jungen bemutterte. Green konnte Wallace‘ Reaktion in seinem Gesicht ablesen. Er erhob sich schnaufend von seinem Sessel und zurrte den Gürtel seines Morgenrocks fest. »Es ist auch schon spät geworden. Und bitte verzeihen Sie mir, aber ich bin leider ein alter Mann und ich befürchte, ich muss mich für heute Abend von Ihnen verabschieden.«
    Susan nickte verständnisvoll und sie standen ebenfalls auf.
    »Dr. Wallace, Miss Barett. Handscock ist leider noch außer Haus, so darf ich Ihnen heute Abend ein Taxi kommen lassen.«
    Susan wehrte ab. »Das ist nicht nötig. Wir machen das schon.«
    »Aber ich bestehe darauf!« Green grinste und neigte seinen Kopf ein wenig. »Gönnen Sie einem alten Mann das Vergnügen, eine junge hübsche Dame zur Tür zu geleiten.« Er hob auffordernd seinen Arm. Susan errötete leicht und hakte sich dann mit einem »Na, wenn das so ist« ein.
    39| FIESOLE, 21:15 UHR (ORTSZEIT)
    Auf der Taxifahrt ins Hotel hingen Susan und Wallace stumm ihren Gedanken nach. Es dauerte nicht lange, da tauchte am Fuße des Berges das diffuse Lichtermeer von Florenz auf. Über der Stadt hatte sich ein Gewitter zusammengebraut und ein Schleier aus Regentropfen ließ die Silhouette des imposanten Doms beinahe vollständig verschwinden. Nur hier oben setzte sich die Sonne noch erfolgreich gegen die anrückende Wolkenfront zu Wehr. Das goldene Licht säumte die Gewitterwolken und vereinzelt drang sogar ein beinahe greifbarer Sonnenstrahl durch die wenigen Risse in der Wolkendecke. Als sie sich der Stadt näherten, platschten erste dicke Tropfen auf die Straße. Es folgten Dutzend weitere und schließlich prasselte es so laut auf das Wagendach, als würden Hagelkörner so groß wie Tischtennisbälle vom Himmel fallen. Der Scheibenwischer schaffte es kaum noch, die Wassermassen beiseite zu wischen und das Taxi kam nur im Schritttempo voran. Vereinzelnd sah man Leute mit einer Zeitung oder einer Tasche über dem Kopf über den Gehsteig hetzen. Andere suchten Schutz in den Hauseingängen. Erst jetzt, da all die Menschen auf den Straßen verschwunden waren, fielen Wallace die heruntergekommenen Läden auf, die den müllübersäten Gehweg säumten. Überall lagen Dosen und Flaschen, Zigarettenstummel und Verpackungen herum. Papierabfälle flogen durch die Luft. Das Taxi hielt, und Wallace konnte durch den Schleier des Regens den leuchtenden Schriftzug des Internet Points erkennen. Wallace beugte sich zum Taxifahrer vor, er wies ihn an, zu warten.
    »Also wie besprochen: Wir holen unsere Sachen und verschwinden gleich wieder, okay?« Sie nickte.
    Mit Schwung öffnete er die Tür des Taxis und sprang hinaus auf die Straße. Sein Fuß landete direkt in einer tiefen Pfütze, er spürte, wie Wasser in seine Schuhe lief und seine Socken sich rasch vollsogen. Feste Tropfen prasselten auf seinen Kopf. Mit großen Schritten hastete er zum Hoteleingang. Er griff nach dem Türklopfer, doch im gleichen Moment gab die Haustür auch schon nach und er stolperte in das dunkle Foyer des Vecchio.
    »Was für ein Wetter!«, schnaufte Susan, als sie völlig durchnässt in das Foyer trat. »Hier ist´s ja so dunkel?!«, fügte sie verwundert hinzu und begann nach einem Lichtschalter zu suchen.
    »Nicht nur das«, sagte Wallace leise. »Die Tür war auch nur angelehnt.«
    40| FLORENZ, HOTEL VECCHIO, 21:45 UHR (ORTSZEIT)
    »Hallo?«, rief Wallace verhalten in die flache kleine Halle. Keine Antwort.
    »Ist da jemand?« Er tastete nach einem Lichtschalter.
    »Hier!«, sagte Susan und dann war ein Klacken zu hören. Doch es blieb dunkel. »Das Licht geht nicht«, sagte sie und allmählich schwang Beunruhigung in ihrer Stimme mit. »Warte!«, flüsterte sie und Wallace hörte, wie sie in ihrer Manteltasche kramte. Zwei Sekunden später flammte ein Sturmfeuerzeug auf. »Ob´s ne gute Idee war, hier noch einmal herzufahren?«, fragte sie mehr sich selbst als Wallace und ihr ängstliches Gesicht im flackernden Schein des Feuerzeugs erinnerte Wallace an eine Szene aus einem billigen Horrorfilm. »Wir holen nur rasch unsere Sachen und dann nichts wie weg«, sagte Wallace und tastete sich durch das halbdunkle Foyer zur ersten Treppenstufe. Dort verweilte er einen Moment.
    »Was ist?«, fragte Susan leise. Sie stand jetzt direkt hinter ihm.
    »Nichts. Ich dachte nur, ich hätte etwas gehört?«
    »Was denn?«
    »Schritte. Oder ein Klopfen?!«
    »Oh mein Gott.«
    »Psst.«
    Stille.
    »Ich hör´ nichts?!«, flüsterte Susan.
    »Ich auch

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