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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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ein dämlicher Schüler an seinen Hausaufgaben herumstöpselte?
    Wie auch immer, er konnte es nicht riskieren, auch nur eine Minute länger zu bleiben, um es herauszufinden. Kazakov hatte das Casino vom hinteren Parkplatz aus betreten und würde jetzt gute zehn Minuten brauchen, um zum Schalter zu gehen und seine Chips gegen Dollar einzutauschen, und dann noch einmal fünf oder sechs, um das Auto zu holen.
    Aber selbst wenn die Casino-Security informiert worden war, würde sie länger brauchen, um sich die Überwachungsbänder vom frühen Abend anzusehen und Kazakov anhand der Beschreibung der Rezeptionistin ausfindig zu machen. Und auch wenn sie Kazakov dann fanden, hätte er Kamera und Signalgeber längst weggeworfen, sodass es unmöglich sein würde, ihm irgendetwas nachzuweisen.
    In den meisten Hotels befand sich die Rezeption am Haupteingang, jedoch nicht unbedingt in Las Vegas, wo die Casinos mehr Wert auf optimale Vergnügungsmöglichkeiten legten als auf bequeme Übersichtlichkeit. James blieb vor einem Schild stehen, auf dem unzählige Pfeile zu Theatern, Parkplätzen, Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Spas und verschiedenen
Hotels wiesen, aber so etwas wie ein Ausgang schien nicht gefragt zu sein.
    Also verließ James sich auf seinen Instinkt. Er war ebenso wie Kazakov vom hinteren Parkplatz aus gekommen, wenn er also in die entgegengesetzte Richtung ging, musste er irgendwann auf den Strip stoßen.
    Sein Weg führte ihn an einer Reihe von Restaurants vorbei, die mit Computerleuten und vereinzelten Touristen vollgestopft waren. Danach kam er in einen spektakulären Innenhof mit einem riesigen Marmorspringbrunnen unter der Glaskuppel. Pärchen gingen Arm in Arm, ein Casino-Angestellter spielte auf einem Akkordeon und ein paar kleine Kinder standen am Brunnen, warfen Münzen hinein und bespritzten sich mit Wasser.
    Der nächste Wegweiser zeigte nach links in eine Shopping-Mall und nach rechts zu einem anderen Teil des riesigen Casinos, doch als James um den Springbrunnen herumging, entdeckte er Förderbänder und ein Schild mit der Aufschrift 3-D-Kino und Strip .
    Er sah sich unauffällig um, als bewunderte er den Brunnen. Nichts wies darauf hin, dass ihm jemand gefolgt war. James war erleichtert. Vielleicht hatte er ja nur ein wenig paranoid reagiert. Da entdeckte er einen Toilettenwegweiser, dem er nach dem reichlichen Buffet und den drei Stunden im Business-Center dankbar folgte.

    Rasch schlüpfte er in den Gang hinein, der zu einem luxuriösen Waschraum mit mehr als fünfzig Urinalen führte. Über jeder Schüssel leuchtete blaues Neonlicht und zwischen den Waschbecken lagen frische Handtücher auf Edelstahlregalen bereit. James feuchtete eines davon an und rieb sich über seine angestrengten, brennenden Augen. Dann trocknete er sich die Hände ab und lief den Gang zurück zum Springbrunnen.
    Am Ende des Ganges standen drei Männer in schwarzen Anzügen, die Funkgeräte und Namensschilder mit dem Logo des Casinos trugen. Sie sahen nicht zu James herüber, und er beschwor sich, ruhig zu bleiben, während er sich nach einem Notausgang umsah. Doch nachdem er an den ersten beiden Männern vorbeigekommen war, verstellte ihm der dritte den Weg.
    Â»Entschuldigung«, sagte er. Auf seinem Namensschild stand: Joseph  – Sicherheitsdienst . Er war schon ein wenig älter, sah aber gut trainiert aus.
    Â»Ich?« James lächelte unschuldig, während ihm der Schweiß im Nacken ausbrach.
    Der Laptop in seinem Rucksack war voller Beweise. Sie brauchten zwar Kazakovs Passwort, aber das war kein Problem für jemanden, der sich ein bisschen damit auskannte. Und dann würden sie die Überwachungssoftware finden, und auch wenn James keine Videoaufzeichnung gemacht hatte, konnten sie aus dem Arbeitsspeicher bestimmt einige Sequenzen des Blackjack-Spiels wiederherstellen.

    Â»Würdest du wohl bitte mit uns kommen«, befahl Joseph freundlich. »Wir würden dir gerne ein paar Fragen stellen.«
    Â»Es tut mir leid«, sagte James und kratzte sich am Kopf. »Worum geht es denn? Es ist nämlich so, dass ich mich hier mit meinem Vater treffen soll.«
    Währenddessen wurde James von den Leuten, die den Gang zu den Toiletten aufsuchten, offensichtlich für einen Laden- oder Taschendieb gehalten und misstrauisch beäugt.
    Â»Komm einfach mit in mein Büro«, erwiderte der

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