Das Manoever
lächelte. »James, ich bin seit Juli nicht mehr auf dem Campus gewesen. Hol mal tief Luft und zähl bis zehn.«
»Ich soll mich beruhigen?!«, regte sich James auf. »Der halbe Campus scheint zu wissen, dass Dana mit Michael Hendry poppt, und meine eigene Schwester lügt mich glatt an â¦Â«
»Ich habe dich nicht angelogen«, verteidigte sich Lauren. »Ich wollte es dir ja sagen, aber ich hatte gehofft, dass Dana mir zuvorkommt. Und das Foto habe ich nur gelöscht, weil ich nicht wollte, dass du es auf diese Weise herausfindest.«
James war wütend, aber er glaubte Lauren, dass sie nur auf seine Gefühle Rücksicht genommen hatte. Seine eigentliche Wut galt Dana.
»Wo ist dieses betrügerische Miststück?«
»Ich habe sie nicht gesehen«, antwortete Lauren. »Du weiÃt doch, dass sie bei solchen Aktionen nicht gerne mitmacht. Wahrscheinlich ist sie in ihrem Zimmer und liest.«
James blickte auf das Spielfeld, wo Michael Hendry für den achten Stock als Flügelstürmer spielte.
»Gib mir das Handy«, schrie er und riss es Jake aus der Hand.
»James, beruhige dich!«, verlangte Kyle erneut und packte James energisch am Arm. Doch der riss sich los.
»Wenn mir noch einmal einer sagt, dass ich mich beruhigen sollâ¦!«, drohte er und stürmte auf das schlammige Spielfeld.
Jake sah James feixend nach. Lauren humpelte voller Wut auf ihn zu und packte ihn an der Kapuze seiner Jacke.
»Du widerliches kleines Stück ScheiÃe!«, schrie sie.
»Ach, leck mich!« Jake versuchte, sich lässig aus Laurens Griff zu winden, doch da schlug ihm Lauren hart ins Gesicht.
Jake stolperte und fiel hin.
»Meine Stiche!«, stöhnte er, wand sich auf dem Boden und hielt sich den Hintern.
Lauren stemmte die Hände in die Hüften. »Du bist
so ein Baby! Ich hab dich ja kaum angetippt!«, höhnte sie.
16
James hatte eigentlich gar nicht vorgehabt, auf das Matschfeld zu rennen, seine Turnschuhe durchweichen zu lassen und jedes Mal einen grausamen Schmerz im Rücken zu spüren, wenn er im Schlamm ausrutschte. Während ein paar kleinere Spieler den Ball um das Tor am oberen Teil des Hanges jagten, hielt sich Michael Hendry in dem halbdunklen Bereich in der Mitte auf. Seine Hose war hinten mit einer dicken Schlammschicht bedeckt und er schlug die Hände aneinander, um sie zu wärmen.
James hielt wütend das Handy in der ausgestreckten Hand, als er sich Michael von hinten näherte. Doch seine Lust auf einen Angriff schrumpfte gewaltig angesichts Michaels imponierender Muskeln. Sein Kampftraining nutzte James gar nichts, da Michael genau dasselbe absolviert hatte. Alles, worauf James bauen konnte, war der Ãberraschungseffekt.
»He, du ScheiÃkerl!«, rief er.
Noch bevor er sich umdrehte, wusste Michael, dass er entlarvt worden war. Und noch bevor er reagieren konnte, hatte ihm James das Handy an die Schläfe geknallt. Die Plastikhülle zerbrach von der Wucht des
Schlages, und James lieà zwei kräftige Hiebe in den Magen folgen, die die meisten anderen umgehauen hätten. Doch der gröÃere, durchtrainierte Michael steckte sie weg, packte James an seiner Kapuze und trat ihm mit den Metallstollen seines riesigen FuÃballschuhs gegen den Knöchel.
»Willst du dich mit mir anlegen?«, schrie er.
James jaulte auf und brach zusammen. Aber trotz der Schmerzen in seinem Rücken und dem Knöchel umfasste er Michaels Fuà und zerrte ihn durch den Matsch nach oben in die Luft, während er aufsprang. Michael versuchte, sich mit einem Tritt zu befreien, während James seinen Fuà festhielt und schmerzhaft verdrehte.
Inzwischen waren die anderen Spieler auf sie aufmerksam geworden, und einige von ihnen kamen angelaufen, um den Kampf zu beenden, während der Schiedsrichter aufgeregt in seine Pfeife blies.
»Du Verräter!«, schrie James und drehte Michaels Fuà mit einem Ruck herum.
Der Schmerz lieà Michael zusammensacken. Er fiel nach vorne in den Dreck und riss James mit sich, rollte sich über ihn und verpasste ihm einen kräftigen Hieb auf den Hinterkopf. Eiskaltes Wasser durchtränkte JamesⲠKleidung. Wild um sich schlagend versuchte er, sich zu befreien, als Michael einen weiteren brutalen Treffer landete.
Wahrscheinlich wäre er gnadenlos verprügelt worden, wenn ihn nicht Bruce Norris gerettet hätte. Bruce
lähmte Michael mit einem
Weitere Kostenlose Bücher