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Das Manoever

Das Manoever

Titel: Das Manoever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Licht an und stellte die Schachtel auf das Sofa an der Tür.
    Â»Egal, wie es aussieht, James, ich wollte ehrlich zu dir sein«, sagte sie. »Aber Michael wollte es Gabrielle schonend beibringen. Doch dann hat sie Verdacht geschöpft und ihn in die Ecke getrieben, sodass er es abgestritten hat.«
    Â»Tja, wenn man auch alles gleichzeitig haben will«, kommentierte Lauren verächtlich.
    Â»Falls du es noch nicht bemerkt hast, Lauren«, gab Dana ebenso gehässig zurück, »dein Bruder hat auch noch keine Medaille fürs Treusein bekommen.«
    Â»Ich hab dich nur ein Mal betrogen und es außerdem sofort gebeichtet«, verteidigte sich James und sprang vom Bett, um den Inhalt der Schachtel zu untersuchen:
CDs, Klamotten, Schulbücher und andere Dinge, die sich im Laufe ihrer dreizehnmonatigen Beziehung in Danas Zimmer angesammelt hatten.
    Danas Stimme wurde hart. »Wir sollten jetzt nicht so tun, als wäre das mit uns beiden was Besonderes gewesen. Ich bin ein Freak, mit dem du nur gegangen bist, weil ich große Titten habe. Und du bist ein gutaussehender Typ, der das auch weiß und seine Finger von keinem Rock lassen kann, der nicht bei drei auf einem Baum ist.«
    James war wütend. Einerseits hätte er die ganze Sache gerne mit einem lauten Streit beendet und ein paar Gegenstände durch den Raum gefeuert. Aber andererseits tat ihm alles weh und er hatte einfach keine Lust dazu.
    Â»Nimm dir, was du willst«, sagte er nur und deutete aufs Bad. »Das meiste von deinem Zeug ist da drin.«
    Lauren sah James an, dass er traurig war. Während Dana im Bad ihre Sachen zusammensuchte  – einschließlich dem Herrn der Ringe , den James nie ganz zu Ende gelesen hatte  – stellte sie sich neben ihren Bruder und legte ihm in geschwisterlichem Beistand eine Hand auf die frotteeumhüllte Schulter.
    Â»Alles Gute noch«, rief James halb zynisch, als Dana mit derselben Schachtel in der Hand hinausging, mit der sie gekommen war. Nur dass jetzt ihre Dinge darin lagen.
    Â»Dir auch«, sagte Dana, hob ihre freie Hand und schloss die Tür hinter sich.

    Â»Zu schade, dass das alles so kurz vor Weihnachten passiert«, fand Lauren.
    Â»Von wegen«, grinste James. »Montag Früh geh ich gleich als Erstes in den Laden und kriege neununddreißig Pfund neunundneunzig für ihr Weihnachtsgeschenk zurück!«

17
    Am Weihnachtsmorgen stand Meryl Spencer um 6 Uhr 58 vor der Versammlungshalle im Hauptgebäude und wurde von zappeligen Rothemden fast zu Tode gequetscht.
    Â»Alles zurücktreten!«, forderte sie lautstark. »Und wenn noch mal irgendjemand schubst oder drängelt, könnt ihr alle bis um acht Uhr wieder ins Bett gehen!«
    Einige Kinder stöhnten auf, aber es war wohl allen Rothemden klar, dass es sich hierbei um eine leere Drohung handelte. Sie konnten vor Aufregung nicht mehr schlafen und hatten sich in den unterschiedlichsten Hausschuh-Pyjama-Outdoorjacken-Wollmützen-Kombinationen auf den eisigen Weg vom Juniorblock zum Hauptgebäude gemacht.
    Auch wenn sie sich nicht die Zeit genommen hatten, sich richtig anzuziehen, waren die meisten Rothemden schon über eine Stunde wach  – zwei von ihnen hatte man sogar dabei erwischt, wie sie um vier
Uhr morgens durch die Feuertür in die Versammlungshalle einbrechen wollten.
    Â»Wenn ich das sehe, fühle ich mich alt«, lächelte Kyle. »Vor zehn Jahren hab ich auch dagestanden und auf meine Geschenke gewartet. Und jede Minute kam mir vor wie eine Stunde.«
    James stand mit Kyle und ein paar anderen Teenagern zusammen, die einerseits gerne ein paar Stunden länger geschlafen hätten, um ihre Geschenke bei einem späten Frühstück aufzumachen. Aber andererseits wollten sie alle die aufgekratzten kleinen Kinder sehen. Unter ihnen befanden sich auch einige Zehn- oder Elfjährige wie Kevin Sumner und Jake Parker: Sie waren jung genug, um aufgeregt zu sein, versuchten aber, cool zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen.
    Â»ZUUUURÜCK!«, schrie Meryl und einer der Betreuer aus dem Juniorblock schnappte sich einen fast hysterischen Jungen.
    Â»Wag es bloß nicht, meine Hand wegzuschlagen!«, befahl er und packte den Jungen am Handgelenk. »So, jetzt nimm meine Hand, und dann lassen wir euch alle endlich rein.«
    Als die Vorgesetzte Zara Asker mit ein paar anderen Angestellten ankam, jubelten die Kinder. Die Uhr über

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