Das Manoever
Zimmer. Lauren setzte sich auf die Bettkante.
»Hab schon bessere Zeiten gehabt, aber auch schon schlimmere«, sagte James, warf eine Motorradzeitschrift weg, in der er doch nicht gelesen hatte, und setzte sich auf, um seine Schwester anzusehen.
»Du hast doch selbst gesagt, dass du glaubst, zwischen euch sei etwas nicht in Ordnung«, versuchte ihn Lauren zu trösten. »Es hat doch schon eine ganze Weile nicht mehr gestimmt.«
»Ehrlich gesagt, das mit dem Schlussmachen sehe ich sogar ganz locker«, erklärte James. »Aber was mich echt nervt, ist, dass es offensichtlich der ganze Campus gewusst hat, dich eingeschlossen.«
»Ich hätte es dir gesagt, wenn es noch länger gedauert hätte«, beruhigte ihn Lauren. »Für diese dämliche Dana habe ich ganz bestimmt nichts übrig.«
»Aber sie hat klasse Titten«, seufzte James. »Und sie war das erste Mädchen, mit dem ich geschlafen habe, daher werde ich mich wahrscheinlich immer an sie erinnern.«
Lauren grinste. »Hast du nicht schon bei deinem Einsatz gegen die Gangs in London mit einem Mädchen geschlafen?«
James lachte. »Okay, ich formuliere es anders: Dana war das erste Mädchen, mit dem ich Sex hatte, abgesehen von zwei Minuten Todesangst in einer Badewanne mit einem Mädchen, mit dem ich nie wieder gesprochen habe.«
Lauren kicherte. »Das ist typisch James â¦Â«
»Aber Gabrielle tut mir wirklich leid«, fuhr James fort. »Als ich zurückgekommen bin, hat sie sich immer noch in Kerrys Zimmer die Augen ausgeweint.«
»Was hat Zara gesagt?«
»Sie ist zur Krankenstation gekommen und hat mich und Michael einander die Hände schütteln lassen wie zwei Fünfjährige. Nur gut, dass Gab seine Nase total zermatscht hat. Zara erlässt uns allen dreien die Strafe, vorausgesetzt, es gibt kein böses Wort mehr zwischen uns. Aber ich muss Jake das kaputte Handy ersetzen.«
»Wie viel?«
»Hundertfünfzig«, stöhnte James. »Aber immerhin kann ich die Summe abstottern.«
»Oh je«, sagte Lauren und versuchte, ihn mit einem Themawechsel aufzuheitern. »Ãbrigens war das letzte Spiel der Matschmeisterschaft der absolute Knüller: Trainer gegen Schwarzhemden. Bruce hat einen Hattrick geschafft, deshalb haben ihn Mr Pike und Miss Smoke am Ende in den See geschmissen.«
»Klingt echt witzig.«
»Und die Köche haben im Partyzelt heiÃen Punsch ausgeschenkt und warme Hackfleischpasteten verteilt, damit sich alle hinterher aufwärmen konnten. Im Punsch war ein bisschen Rum, deshalb durften wir jeder nur einen Becher haben.  â WeiÃt du, was mir eingefallen ist?«
»Was denn?«, fragte James misstrauisch.
»In den USA ist doch demnächst dieses groÃe Training. Und da deine Mission jetzt so früh beendet ist, könntest du dich doch dafür melden.«
»Wieso sollte ich mich für ein Sondertraining melden?«
Lauren schüttelte den Kopf. »Es findet an einem Ort namens Fort Reagan statt, und dabei geht es nicht um ein normales Training. Es wird ein riesiges Kriegsspiel gegen amerikanische Soldaten, die für den StraÃenkampf trainieren. Wir sollen als Aufständische kämpfen, Mac wird der Anführer der bösen Jungs und wir kriegen Miniferien in Las Vegas, bevor es losgeht.«
»Hört sich ganz gut an«, stimmte James zu. »Und du bist dir sicher, dass es nicht ums Steineklopfen oder Marschieren mit schwerem Gepäck geht?«
Lauren schüttelte den Kopf. »Das hat nichts mit einem CHERUB-Training zu tun. Es wird von der US-Army und den britischen Spezialeinheiten durchgeführt. Sie wollen CHERUB dabeihaben, um ihren Truppen eine neue Herausforderung zu bieten.«
»Ich kannâ²s mir ja mal ansehen«, nickte James.
»Nach den letzten Monaten würde dir eine Pause bestimmt ganz gut tun«, lächelte Lauren. »Allerdings bewerben sich eine ganze Menge Leute. Aber ich bin sicher, dass du es mit deinen bisherigen Einsätzen schaffst.«
»Hab gehört, dass Bruce vielleicht mitmacht«, überlegte James. »Vielleicht rede ich mal mit Mac darüber, wenn er das nächste Mal auf den Campus kommt.«
»Cool«, fand Lauren, als es plötzlich klopfte.
»Du traust dich also echt noch her?«, fragte James böse, als Dana mit einer groÃen Schachtel in der Tür auftauchte.
Dana schaltete ohne zu fragen das
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