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Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Kusnezow
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Dina nicht abgelehnt, und das Schloss schnappte ein für alle Mal zu: Ausgerechnet in Denis hatte Dina endgültig und unumkehrbar ihren Sohn Ruslan wiedererkannt.
    An jenem unglücklichen Tag, als die Hummeln über die Kolonie herfielen, war Dina nicht gestorben. Sie war durch den früheren Angriff immun gegen das Gift geworden. Dina nahm den Strahlenschutzanzug des Chirurgen – der nicht besonders groß gewesen war – und heftete sich den Flüchtlingen an die Fersen, in der Hoffnung, »Ruslan« zu sich zurückzuholen.
    »Das passt doch nicht«, unterbrach Sergej Max’ Erzählung. »Wie ist sie in den Tunnel gelangt? Angin hat ihn doch mit dem Riegel verschlossen!«
    »Arkadi hat ihr dabei geholfen. Als er begriff, dass sie ohne Strahlenschutzanzüge nicht weiterkommen würden, ist er losgezogen, um in der Kolonie welche für sich und Grischa zu besorgen.«
    »Hat sie ihn umgebracht?«
    »Das brauchte sie gar nicht. Sie hat ihn einfach in den Saal geschubst, der voller Hummeln war. Und mit Grischa … ist sie ohne Probleme fertiggeworden.«
    Dina war ihnen die ganze Zeit über gefolgt und hatte nie die Hoffnung aufgegeben, sich »ihren« Sohn zurückzuholen. Sie war es gewesen, die die Tür ihres Gefängnisses in Tichons Keller geöffnet hatte, und sie war auch während ihres Aufenthalts bei den Talmenschen in nächster Nähe gewesen. Sie hatte den Wilden auf dem Feld erschossen, weil sie aus der Ferne den Eindruck gewonnen hatte, dass er ihren Ruslan bedrohte.
    Sie verstand es, sich zu verstecken und vor allem lange und extrem geduldig zu warten. Immer hatte sie unweit der Flüchtlinge einen Unterschlupf gefunden und war ihnen weiter gefolgt. Auch in dem Amazonen-Dorf war sie aufgenommen worden, als sie erklärt hatte, dass sie auf der Flucht vor den Höhlenmenschen sei. Man hatte sie in einer Hütte am Rand des Dorfes nächtigen lassen. Mit Patronen hatte sie sich das Schweigen der Amazonen erkauft.
    Im Wald war die Lage schwieriger gewesen, musste sie doch stets fürchten, Beute der Pygmäen zu werden. Aber sie hatte Glück, und um ein Haar wäre es ihr sogar gelungen, Denis zu retten: Sie hatte bereits die wenigen Wachen beseitigt, als ein ganzer Trupp Wilder in die Höhle stürmte und ihr nichts anderes übrigblieb, als sich zurückzuziehen.
    Auf dem Weg nach Moskau hatte Dina einen Aktionsplan ausgearbeitet. Sie erreichte die Metro früher als die Flüchtlinge, und stieg an der Awiamotornaja in den Untergrund
hinab, wo sie mit Patronen aus der Kolonie für ihren Einlass bezahlte. Dann machte sie sich daran, ihren Plan umzusetzen.
    An dieser Stelle war für Max einiges unklar. Woher wusste sie von Wosnizyn und dem Medikament, das Sergej möglicherweise retten konnte? Jedenfalls hatte Dina beschlossen, dass der Arzt und alle seine Medikamente so schnell wie möglich vernichtet werden mussten, damit Sergej starb und der Junge bei ihr blieb.
    Sergej konnte dieses Rätsel lösen.
    »Polina muss ihr davon erzählt haben. Dina hat ihr ein paarmal in der Krankenstation geholfen. Die beiden haben sich bestimmt unterhalten. Wenn es Dina nützlich war, konnte sie verträglich und kommunikativ sein. Polina hatte vermutlich Mitleid mit Dina und weihte sie in ihr eigenes Unglück ein.«
    »War das, ehe Dina Denis kennenlernte?«
    Sergej nickte.
    »Dann passt alles zusammen.«
    An der Awiamotornaja erfuhr Dina zufällig, dass Litjagin und ein Assistent Medikamente zur Nowogirejewo bringen sollten. Zu dem Zeitpunkt hatte sie schon alles über Wosnizyn in Erfahrung gebracht, hatte sich umgehört und umgesehen. Sie wusste auch, dass Sergej im Begriff war zu sterben, und verstand, dass sie Denis von sich stoßen würde, wenn sie den Mann, den er für seinen Vater hielt, tötete. Sie beschloss, es so einzurichten, dass der falsche Vater ihres Sohnes von selbst sterben würde, an seiner Krankheit, und sie dann dem Jungen zu Hilfe käme und ihn trösten würde. Dafür mussten der Professor, sein Assistent und der gesamte
Medizinvorrat aus dem Weg geschafft werden. Daher brachte sie Litjagin auf dem Weg zur Nowogirejewo um – sie konnte ja nicht ahnen, dass es längst keine Medikamente mehr gab, die Sergej hätten heilen können. Litjagins Begleiter brachte sie ebenfalls um, damit keine Zeugen zurückblieben.
    An der Ploschtschad Iljitscha hatten die Wachposten Mitleid mit der unglücklichen Frau, die – wie sie erzählte – erst vor kurzem ihre Familie verloren hatte. Mit der Kontrolle nahmen sie es nicht allzu

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