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Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Kusnezow
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Borissowitsch auf, lediglich mit einem Hausanzug bekleidet. Auf seinen Fersen erschien mit einer Pistole in der Hand sein Assistent und Helfershelfer
Grischa, ein großer, dürrer, lockiger junger Mann, der ebenfalls nicht für einen Ausflug an die Oberfläche ausgerüstet war. Gerüchten zufolge verbanden Arkadi und den jungen Mann, mit dem er sein geräumiges Wohnabteil teilte, mehr als nur berufliche und nachbarschaftliche Beziehungen.
    »Der allgegenwärtige Max«, sagte der ehemalige Bankier giftig, in dem Versuch, einen selbstsicheren Eindruck zu machen. »Von Ihnen hab ich schon einiges gehört … Und du bist also auch mit von der Partie, Sergej Dmitrijewitsch. Sogar in voller Montur, sieh mal einer an! Guten Abend, Herr Angin. Aber warum habt ihr den Jungen mitgeschleift? «
    »Er ist mein Sohn.«
    »Es tut mir herzlich leid, aber du hättest ihn zurücklassen sollen. Er überlebt das sowieso nicht. Ihr habt also von der Tür erfahren …« Sergej konnte sehen, dass Arkadi Zeit zu gewinnen versuchte. »Na, der Alte hatte mich ja gewarnt. Wir sind nicht mehr dazu gekommen, Sie uns vorzuknöpfen, verehrter Max …«
    In diesem Moment machte er einen geschmeidigen Schritt zur Seite.
    Max reagierte augenblicklich: Er schoss einen Bruchteil bevor Grischa den Abzug betätigen konnte. Die Kugel aus der Pistole prallte an die Decke, Grischa stöhnte heiser auf, fasste sich an der Schulter und sackte an der Wand entlang zu Boden.
    »Sind Sie verrückt geworden …«, murmelte Arkadi und blickte erschüttert auf seinen verwundeten Gefährten. »Wie können Sie es wagen …«
    »Hätte ich mich von ihm erschießen lassen sollen?«, fragte Max ironisch.
    Sergej ging auf Arkadi zu. Der schluckte schwer und trat zitternd beiseite.
    »Werdet ihr mich auch … wie ihn?«, murmelte er.
    »Nein …«, erklärte Sergej mit schwerer Stimme. »Ich will … keine Sünde auf mein Haupt laden.«
    Vor ihnen lag die rettende Tür.

ZWEITER TEIL
REISE ZUM PARADIES
    Wir gehen, bis wir platt Ref. 19
In die Smaragdenstadt
In die Smaragdenstadt
Auch wenn der Weg nicht grade ist …
    LIED AUS DER ZEICHENTRICKSERIE »DER ZAUBERER DER SMARAGDENSTADT«

1
    Angin nahm dem auf dem Boden hockenden Grischa die Pistole ab und steckte sie unter seinen Anzug.
    Von außen prasselten Schläge gegen die Tür zum Saal. Wieder und immer wieder.
    Wir haben nicht viel Zeit, dachte Sergej sorgenvoll und blickte zu seinem Sohn hinüber. Der kleine Denis, der in dem riesigen, für einen Erwachsenen geschnittenen Strahlenschutzanzug irgendwie lächerlich aussah, stand ganz ruhig neben ihnen und beobachtete die Erwachsenen. Natürlich war er erschrocken, aber er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
    Max trieb Arkadi an. Die Leute draußen versuchten die Tür aufzubrechen, Schüsse waren zu hören. Die Kolonisten hatten begriffen, dass der Saal ihnen vielleicht Schutz vor den Hummeln bieten konnte, wenn auch nur für kurze Zeit. Sergej dachte: So ist die menschliche Natur beschaffen. Selbst auf der Schwelle zum Tod wird der Mensch noch versuchen, jede Möglichkeit zu nutzen, sein Leben zu verlängern, auch wenn es sich nur um einen Aufschub von Minuten handelt. Ein Zitat aus irgendeinem alten Film blitzte in seinem Gedächtnis auf: »Soll ich gleich mit dir
Schluss machen, oder Ref. 20 willst du dich noch ein Weilchen quälen?« – »Lieber noch quälen.«
    »Fertig«, knurrte Arkadi hinter den Schränken.
    »Sergej, Dan!«, rief Max und zog Grischa in die Höhe, der brüllte, stöhnte, sich widersetzte und einfach nicht stehen bleiben wollte. Die massive Tür zum Saal knackte und wölbte sich bereits ins Innere des Saals. »Was ist los, du Trottel, willst du hierbleiben?«
    Wir haben höchstens noch ein paar Minuten, dachte Sergej.
    Denis, Sergej und Angin schoben sich hinter die Schränke.
    Sergej erblickte wieder die Metalltür, die jetzt offen stand. Arkadi trat fröstelnd in den Durchgang, aus dem ihnen Kälte entgegenschlug. Hinter ihm folgte Max, der den unglücklichen Schützen mit sich schleppte. Grischas rechter Arm war blutüberströmt und baumelte wie ein loser Zweig herab, der junge Mann war blass, hing wie ein Sack in Max’ Armen und sah jetzt aus, als würde er jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren.
    »Angin, versuch mal, ob du die Schränke hinter dir wieder vor die Tür schieben kannst!«, rief Max aus dem Gang. »Dann bemerken sie nicht gleich, wo das Versteck ist.«
    Der schweigsame Angin rückte die Schränke ohne besondere

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