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Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Das Marmorne Paradies: METRO 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Kusnezow
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Plorg-Häuten überdeckt wurde.
    »Jungs!«, rief Max. »Wohin jetzt?«
    Die Wilden berieten sich, ohne dass Sergej auch nur ein einziges Wort verstanden hätte. Keiner der Laute, die sie ausstießen, erinnerte auch nur entfernt an ein russisches Wort; sie sprachen in einer ganz eigenen Sprache, die aus Schreien, Pfiffen und Seufzern bestand und von Gesten ergänzt wurde. Die zwei Kerle mit den Gewehren standen etwas abseits und bewachten sie.
    »Keinen Schimmer, was die da reden …«, sagte Max leise und blickte sich besorgt um, da er vermeiden wollte, erneut einen Gewehrkolben in den Rücken zu bekommen. »Waschen sich diese Schweine eigentlich nicht?« Er hustete. »Ich
geh kaputt, wenn ich die ganze Zeit ihren Gestank ertragen muss …«
    Endlich hatten die Wilden eine Entscheidung getroffen. Sie trieben ihre Gefangenen weiter durch die Dunkelheit, wobei sie immer wieder gutturale Schreie ausstießen.
    Schließlich wurden sie in einen warmen Raum hinter einer hölzernen Tür geführt. Drinnen befanden sich lediglich einige verdächtig aussehende dünne Matratzen und ein zerbeulter, rostiger Eimer. Knallend wurde von außen ein Riegel vorgeschoben.
    Nachdem sie sich mit Hilfe der Brustlampen umgesehen hatten, zogen die Gefangenen ihre Strahlenschutzanzüge aus, legten sie zusammen und verstauten sie in einer Ecke.
    »Macht euch lang«, sagte Max. »Während die da draußen über unser Schicksal entscheiden, werde ich jedenfalls eine Runde schlafen.«
    Sobald Sergej sich auf der dünnen, mit Sägespänen oder Papierfetzen ausgestopften Matratze ausgestreckt hatte, spürte er, wie erschöpft er war. Er hatte weder Hunger noch Durst, wollte sich nicht mehr rühren. Denis lag zusammengerollt neben ihm, den Kopf auf Sergejs Bauch gelegt, und schlief schon, ja er schnarchte sogar leise. Nicht weit entfernt schnaufte Angin vor sich hin.
    Nur Max wälzte sich noch eine Weile herum, konnte nicht zur Ruhe kommen.
    »Sollen sie es nur wagen …«, brummte er. »Zwei oder drei von ihnen mach ich noch fertig … todsicher … Sollen sie nur kommen.«
    Endlich schlief auch er ein.
    Sie schliefen lange. Niemand störte sie. Sergej erwachte in derselben Finsternis, in der er eingeschlafen war. Er verspürte einen fast tierischen Hunger. Denis schlief noch.
    Als Sergej sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, sah er Max, der vor der Tür auf und ab ging.
    »Werden die uns was zu essen geben?!« Max’ Flüstern klang drohend. Dann trat er wieder zu seiner Matratze und ließ sich im Schneidersitz darauf nieder.
    »Beruhige dich«, entgegnete Sergej ebenfalls flüsternd. »Nachdem sie uns bisher nicht getötet haben, werden sie sich jetzt kaum die Mühe machen, uns vor Hunger sterben zu lassen. Wir müssen nur noch etwas Geduld haben.«
    »Sie wollen sich aber offensichtlich auch nicht die Mühe machen, uns zu füttern«, polterte Max. »Weißt du, was das hier für ein Ort ist?«
    »So weit bin ich nie gekommen. Ich vermute, wir sind in der Gegend der Ruinen.«
    »Die Ruinen, von denen Danilowitsch gesprochen hat?«
    »Ja. Die liegen ein ziemliches Stück außerhalb vom Stadtzentrum, von der Kolonie aus gesehen am anderen Ende.«
    Sergej spürte auf einmal, wie sich eine Welle glühenden Schmerzes in seinem tiefsten Innern erhob, seinen Körper und all seine Sinne erfasste. Seine Eingeweide brannten wie Feuer. Er schaffte es mit Müh und Not, Denis’ Kopf zur Seite zu schieben, sich von der Matratze wegzurollen, auf den Boden; er krümmte sich, sein Geist war getrübt, er wälzte sich über den Boden, streckte sich, dann krampfte er sich wieder zusammen, zunächst noch mit zusammengebissenen Zähnen, bis er den Schmerz nicht mehr
aushielt und heiser aufschrie … So schlimm war es noch nie gewesen.
    Langsam kam er zu sich, auf dem Betonboden, die Augen geschlossen und in sich hineinhorchend, während Max ihn mitleidig beobachtete. Allmählich, widerwillig zog sich der Schmerz zurück, wie das Meer sich bei einsetzender Ebbe zurückzieht. Das ist eine Warnung, dachte Sergej, eine deutliche Warnung … Genauso ist es Polina ergangen … Die Arme …
    Eine seltsame Starre hatte seinen ganzen Körper erfasst. Er lag da, halb ohnmächtig, vor seinen Augen flimmerte ein azurblauer Himmel, silberne Wolken zogen vorbei, eine strahlend gelbe Sonne … Dann der Schatten der majestätischen Fassade. Das Warten an der Buchausgabe. Ein leichtes Sommerkleid. Die dunkle Brille ließ sie wie ein Filmstar aussehen …
    »Papa. Weißt du, was Mamas

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