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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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waren und Gwenshs Bericht wortwörtlich der Wahrheit entsprach. Ja, vermutlich wäre er noch sehr viel drastischer ausgefallen, wenn der glücklose Sendbote nicht so zeitig auf die Reise geschickt worden wäre.
    Es sprach leider vieles dafür.
    Doch dann entdeckte Vaniyaa, die ja anfangs dieser Mission zugestimmt hatte, weil sie die Hoffnung hegte, es gäbe hier vielleicht noch gefangene, aber lebendige Tassaier, die ersten
Symbolkreise
.
    Es handelte sich dabei um handbreite, offensichtlich manuell geschaffene Markierungen an den Außenhüllen der Maschinen und den Wänden von breiten Korridoren. Diese Komplexe, in schwülfeuchter Witterung daliegend und manchmal von heißem Dunst erfüllt, wurden weithin von fluoreszierenden Flechten überwuchert, die sicherlich nicht zur ursprünglichen Ausstattung gehörten. Lebensformen, die sich hier wagemutig angesiedelt hatten und zweifelsohne den Biologen Yaarathon begeistert hätten. Aber Yaara war in der RHON-2 zurückgeblieben.
    Die seltsamen Symbolkreise befanden sich etwa in Hüfthöhe und enthielten vier bis fünf kryptische Strichstrukturen mit einer Neigung zur Seite. Vaniyaa nahm diese Symbole mit der kleinen Kamera ihrer Armbandtranslatorscheibe auf und befahl dem Computer darin, alles solide zu speichern und abzugleichen. Aus den scheinbar mit Kohle oder etwas Ähnlichem gezeichneten Symbolen und ihrer Neigung schloss die Linguistin darauf, dass sie hier Wegmarkierungen vor sich hatten… und dann gab sie den Weg vor, schrecklich neugierig auf die Wesen, die solcherart Markierungen anbrachten. Dass sie noch nicht sehr alt waren, ging ziemlich klar aus der Tatsache hervor, dass die Flechten sie noch nicht wieder überwuchert hatten.
    Es handelte sich also um frische Zeichen – und ihr Instinkt sagte Vaniyaa, dass die Erschaffer in unmittelbarer Nähe sein mussten. Sie hielt das für ein ermutigendes Zeichen – immerhin waren sie mit der dezidierten Zielsetzung aufgebrochen, Kontakt herzustellen.
    In der Tat fanden sie binnen einer halben Stunde, ganz wie erwartet, eine Reihe weiterer Symbolkreise, deren Abstände zueinander allmählich geringer wurden. Und zwei weitere Sorten von Symbollinien tauchten auf, die andere Farben besaßen. Vaniyaas Aufregung wuchs stetig und war inzwischen fast unaushaltbar. Am liebsten wäre sie im Laufschritt vorwärts gestürmt… aber das hatte Yuuricor ihr schon mehrmals vorhin strikt untersagt. Sie sollten alle beisammen bleiben, solange niemand wusste, was hinter der nächsten Gangbiegung lag – ha, und wie wollte man das wohl herausbekommen, ehe sie sich als Gruppe dorthin bewegt hatten? Die Linguistin war zumindest dankbar dafür, dass sie selbst nun die Richtung bestimmen und vorangehen konnte. Mehr ließ sich nicht erreichen. Und vielleicht war das ja auch von Vorteil.
    ‚Das ist ganz eindeutig ein komplexes Orientierungssystem für eine Spezies, die genau wie wir auf visuelle Stimuli reagiert. Daraus können wir schon mal schließen, dass diese Wesen Augen besitzen, die unseren gleichen’, frohlockte Vaniyaa mit wiederholtem Blick auf die nächsten Symbolkreise, die in immer rascherer Folge auszumachen waren. Sie befanden sich allesamt auf der rechten Seite, und auch das hatte zweifellos eine Bedeutung.
    Während sie neugierig voranschritt, wünschte sie sich, ihre Kollegin Rinataan wäre jetzt hier. Rina war die Exopsychologin der Mission, und eigentlich hätte sie aus genau diesem Grund exakt an ihrer Seite hier stehen müssen.
    Tja, aber ungeachtet ihres guten Studienabschlusses zeichnete sich Rina nun einmal dadurch aus, dass sie sehr theoretisch dachte. Sie hatte bei der Abstimmung, die Yuuricor ansetzte – ob sie sich dem „Sternenhammer“ nähern sollten oder nicht – kategorisch mit NEIN gestimmt und sich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt, das Beiboot zu verlassen. Hier draußen wäre sie vermutlich zu nichts zu gebrauchen gewesen.
    ‚Nun, dann ernte ich eben die Meriten des Erstkontakts’, dachte die Linguistin vergnügt und aufgekratzt. Das war ihr sehr recht. Ihr bisheriges Forschungsgebiet, die ausgestorbenen Arachnoiden von Hushhin, die stellten zwar auch eine interessante Aufgabe dar, aber die Programmierung der tassaiischen Sprache in den modernen Armbandtranslator, den sie mit entwickelt hatte, war definitiv anspruchsvoller gewesen. Und nun eine völlig fremdartige Spezies zu kontaktieren… gütiger Quin, das war die Erfüllung eines Lebenstraums! Da musste sie ihre durchaus vorhandene

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