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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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Planetenbevölkerungen auslöschten – und das hatten sie leider getan, wie es schien, wenn man sich die Bilder der Planeten des Systems in Erinnerung rief [8]  –, sahen bestimmt völlig anders aus als Yantihni. Und die Konfrontation mit solchen Unbekannten mochte sehr erschreckend ausfallen.
    Vielleicht.
    Vaniyaa verscheuchte derlei Vorstellungen jedoch konsequent. Man musste an einen Erstkontakt nach Möglichkeit unvorbelastet und ohne Furcht herangehen, sonst stieg die Gefahr von Missverständnissen ins Unermessliche.
    „Vielleicht sind sie ja
barfuss
unterwegs und hören sich deshalb so an“, scherzte Ollashon unsicher. Niemand lachte darüber. Sie waren viel zu angespannt dafür.
    Die Bemerkung klang aber in dieser Umgebung auch gar zu absurd. Barfüßige Extrayantihni an Bord eines Maschinenmondes, in dem es von Millionen hoch entwickelter Maschinen nur so wimmelte… so ein Unsinn! Etwa so glaubwürdig, als würden Vorständler yantihnischer Börsenunternehmen nackt zum Meeting kommen und das für normal halten. Aber… vielleicht besaßen sie statt Füßen eine Art von Greiflappen? Das würde die Gehgeräusche erklären…
    Vaniyaa konnte ihre Gedanken nicht weiter verfolgen.
    Nun tauchten links und rechts ihres Weges in den Abzweigungen des rostroten Ganges die ersten Unbekannten auf. Allen Yantihni stockte der Atem.
    ‚Das ist doch ganz
unmöglich
…’, rasten Vaniyaas Gedanken. Sie senkte automatisch den Arm mit dem Sprachcomputer, weil sie von dem Anblick der Extrayantihni völlig perplex war. Und während sie noch ganz überrumpelt dreinschaute, stürmten die Fremden auf die kleine Forschergruppe zu…
    *
    29. In der Klemme
    RHON-2, im „Sternenhammer“, 20. Yoysh 440 yantihnischer Zeitrechnung
    Fluchen. Hast. Schnauben, Stöße, Lärm.
    „Verdammt, pass doch auf!“
    „Wo sind die Helme?“
    „Nimm gefälligst deinen Arm hier weg, ich brauche
auch
Platz…!“
    Die typische Konfusion einer gründlich überrumpelten Raumfahrertruppe, die möglichst schon gestern einsatzbereit sein sollte. Kurzfristig Chaos pur, das sich über das Interkomsystem Luft machte.
    Die Orterin Chaila, die ohnehin nur kurz und sehr unruhig geschlummert hatte, beeilte sich unverzüglich nach der Warnung aus dem Cockpit [9] , wieder in den Raumanzug zu kommen – eine Prozedur, die normalerweise binnen von dreißig Sekunden abgeschlossen sein sollte, inklusive Aktivierung aller Funktionen. Aber wenn man noch vom ungenügenden Schlaf benommen war wie in ihrem Fall und zudem in einer Atmosphäre allgemeiner Hysterie erwachte, dann waren optimale Zeiten nicht einzuhalten.
    Sie hatte infolgedessen eine Minute vier Sekunden gebraucht, weitere dreißig Sekunden, um in ihr schmales Kabuff zu gelangen, sich festzuschnallen und die passiven Ortungen mit Hilfe der KI wieder auf aktiven Modus hochzufahren. Dann meldete sie sich unverzüglich bei Yerranith auf dem Posten.
    „Gut, Chaila. Sag durch, dass ich Zhyala als Copilotin hier vorne brauche, für alle Fälle!“
    „Ist… ist gut, Yer…“ Sie tat wie geheißen und erschauerte dann. „Sag mal, ist es sehr schlimm, was da draußen vor sich geht?“
    „Schau es dir besser selbst an“, schlug der Pilot kurz angebunden vor. „Wir haben jedenfalls keine Zeit mehr zu verlieren.“
    Damit sprach er ein wahres Wort gelassen aus. Seitlich von ihrem Arbeitspult glühte ein rundes Außenbordhologramm auf und enthüllte mit einem Detailzoom, wo das Problem lag, dem sie sich gegenwärtig ausgesetzt sahen.
    Was Chaila draußen sah, entsetzte sie nicht wenig. Ihr Mund wurde sofort trocken, und sie drückte sich ängstlich gegen die Rückenlehne ihres Sitzes, als helfe dieses winzige Zurückweichen irgendwie.
    Ein turmhoher Gigant von Maschine näherte sich langsam dem yantihnischen Beiboot, das in dem riesigen Wartungshangar gelandet war. Es handelte sich bei dem Automaten um eine mehrere Stockwerke hohe Bedrohung mit einer rechteckigen Grundform, die etwa elf Neen lang, etwa drei Neen breit und dann über vierzig Neen hoch aufragte. Das Ungetüm verfügte über wenigstens einundzwanzig Manipulatorarme – das waren die, die man sehen konnte, aber das Ding konnte natürlich noch mehr davon besitzen, je nachdem, was für Arbeiten anstanden.
    Diese Arme sahen ihrerseits teleskopartig aus und waren, wie die KI wenig erfreulich erläuterte, wahrscheinlich auf bis zu zwanzig Neen Länge ausfahrbar. Glühende Konusse an den Enden der Arme deuteten auf Hochleistungslaser hin, die die

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