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Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition)

Titel: Das Maschinenvolk (Oki Stanwer und das Terrorimperium) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Lammers
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Furcht einfach niederkämpfen.
    Sie entsann sich an die Diskussion zwischen Ollashon und dem Techniker Tholmaar, während sie ins Innere der Maschine einflogen – daran, ob dieser Maschinenstern schon seit Ewigkeiten nur noch von den robotischen Überbleibseln der Erbauer gesteuert und gelenkt wurde und die eigentlichen Erschaffer schon lange tot seien. Dann würde eine gewisse Logik in den Vernichtungsaktionen im Xoor’con-System zu sehen sein.
    Nach der Entdeckung der Symbolkreise war Vaniyaa fest der Überzeugung, dass ihre beiden Kollegen sich täuschten. Die Schriftzeichen deuteten darauf hin, dass diese gigantische technologische Konstruktion doch von lebenden Wesen bewohnt wurde, und nun näherten sich sogar schon Schritte aus Seitengängen… [6]
    ‚
Der Erstkontakt’
, dachte sie frohlockend. ‚
Es ist der Erstkontakt!’
    Und die wilde Freude schäumte in Vaniyaa hoch, jene wilde Freude, die aus der Tatsache geboren wurde, dass die Forscherin Sianlee vor Jahren einfach Unrecht gehabt hatte. Schon das Auftauchen des Tassaiers Gwensh hatte das bewiesen. Aber Gwensh war zum allgemeinen Bedauern inzwischen tot. [7]
    Die Wesen, die
hier
näher kamen, lebten stattdessen.
    Und es klang so, als wären es ziemlich viele… aus welchem Grund auch immer.
    „Verhaltet euch ganz ruhig und bleibt dicht an den Wänden!“, sagte der draufgängerische Pilot Yuuricor leise. Er war es, der den Trupp anführte und direkt neben ihr stand. Er hatte Vaniyaa eben am Arm gepackt und dadurch ihren stürmischen Vorwärtsdrang, ausgelöst durch die Euphorie, immer neue Symbolkreise zu finden, rabiat gestoppt.
    Yuuricor wirkte jedoch nach dem ersten Augenblick der Überraschung nun sehr selbstsicher, kühl und… ja… aufregend zuversichtlich. In seiner Nähe hatte die Linguistin nicht die mindeste Furcht. Mehr noch – in einer gewissen Weise wirkte der narbige Pilot nun verwegen und attraktiv… sie begann zu verstehen, warum weder Iniyaa noch Chaila seinem Charme während der Reise mit der RHONSHAAR hatten widerstehen können. Er war einfach der Typ von Mann, der Frauen unwiderstehlich anzog. Und zweifellos nutzte er diesen Vorteil gern für amouröse Eroberungen von kurzer Dauer.
    Ein gefährlicher Mann, keine Frage. Nur gut, dass sie selbst bei Yerranith, dem Copiloten der RHON-2,gewissermaßen in festen Händen war. Fast hätte Vaniyaa gelächelt, aber die angespannte Situation ließ nicht mehr als ein flüchtiges Lippenzucken zu.
    Yuuricor fiel das nicht auf. Er warnte noch weiter: „Keine unbedachten Reaktionen, es sei denn, es wird offene Feindseligkeit gezeigt.“
    Die Forscher und Raumfahrer sahen sich nervös an – Yuuricor selbst, der blasse Robotologe Ollashon, die Ärztin Thylarid und der Techniker Tholmaar. Ihre Helmvisiere waren offen und der Schweiß glänzte auf ihren Gesichtern ebenso wie auf dem Vaniyaas. Im weichen, weißgelb fluoreszierenden Licht, das aus der Decke über den Rohren abgestrahlt wurde, sahen sie aus, als litten sie allesamt unter einem furchtbaren Fieber. Abgesehen von Yuuricor hatte niemand eine Waffe gezogen.
    Die Schrittgeräusche wurden lauter. Vaniyaa war nun imstande, zu registrieren, dass es eigentlich keine Laute waren, wie sie von Stiefeln oder ähnlichem hervorgerufen wurden. Sie klangen viel… viel
weicher
. Und ein seltsamer, süßlicher Geruch schien stärker zu werden. Ging das von den Maschinen ringsum aus, von den Flechten auf ihnen, oder war hing das mit diesen unbekannten Wesen zusammen? Sie war sich nicht sicher.
    „Was… was mögen das für Wesen sein?“, wisperte Thylarid kläglich.
    Sie sah aus, als würde sie am liebsten umdrehen und weglaufen. Ihre Anzug-KI hätte ihr dafür auch den Weg zurück zu den gelandeten Gleitern gewiesen. Aber bis dahin war es mindestens ein Neenor Weges – und wenn die Fremden, die sich ihnen hier näherten, feindselig sein sollten, dann würde sie gewiss nicht zeitig die Gleiter erreichen. Und niemand konnte behaupten, dass sie sich dort in Sicherheit befand. Sie waren inzwischen Dutzende von Neenor von dem Außenhangar entfernt, in dem die RHON-2 auf sie wartete. Und das bedeutete einen gehetzten Rückflug durch ein gewaltiges Fabrikareal, in dem hinter jeder Ecke dann aufmerksame Gegner lauern konnten.
    Nicht witzig.
    Thylarids nagende Furcht war deshalb sehr verständlich. Außerdem: Kreaturen, die solche monströsen technischen Gebilde wie diese mondgroße Maschine errichteten und offenbar ohne Skrupel ganze

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