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Das Maya-Ritual

Das Maya-Ritual

Titel: Das Maya-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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dem Höhlensystem unter der Insel handeln konnte.
    Ich fand eine offene Tür, wagte mich hinein und fand mich in einem Salon hinter der Außenbrücke wieder, die noch einige Stufen höher lag. Auf einem Sitz lagen drei Schlafsäcke. Ich lief die Stufen hinauf und sah mich rasch um, bevor ich wieder in den Salon hinabstieg. Weitere Stufen führten vermutlich zur Kombüse und den Schlafräumen hinunter. Wo war Alfredo? Vielleicht in Havanna, wo er auf ein Beförderungsmittel nach Miami wartete - seine Belohnung dafür, dass er den Zwillingen geholfen hatte.
    Ich sah mich nach einer Tauchausrüstung um, und mir wurde klar, dass ich sie am ehesten im Heck finden würde, wo sie schnell zur Hand war. Als ich den Salon gerade verlassen wollte, hörte ich ein ersticktes Stöhnen aus dem Unterdeck. Ich beugte mich über die Treppe und lauschte aufmerksam. Da ich es erneut hörte, deutlicher diesmal, stieg ich vorsichtig die Stufen zur Kombüse hinab.
    Einen großen Teil der Einrichtung unter Deck hatte man herausgerissen, um Platz für Ladung zu schaffen, außer einer Spüle, einem Wasserhahn und einer Kaffeemaschine war der Raum leer. Eine Tür führte zu den Schlafquartieren, und hinter ihr ertönte der gedämpfte Schrei wieder. Ich zog die Tür auf, und ein Schwall ofenheißer Luft traf mich. Es fand kein Luftaustausch statt - die Kammer war praktisch versiegelt.
    Zu beiden Seiten eines Gangs, der zum Bug hin schmaler wurde, standen Stockbetten. Aus den zerknüllten Laken stieg der Geruch von getrocknetem Schweiß. An einem hervorstehenden Holzbalken auf Augenhöhe hing an einer der Kojen merkwürdigerweise ein wassergefülltes Röhrchen, ähnlich denen, die ich in den Transportbehältern gesehen hatte.
    »Senora Madison«, krächzte eine Stimme. Es war Alfredo.
    »Jessica… helfen Sie mir…«
    Im düsteren Licht tauchte oberhalb von mir ein Gesicht auf, das sogleich zurück auf ein Kissen sank und beinahe wieder unsichtbar wurde.
    »Alfredo, was ist los?«
    Ich stieg auf die Kante der unteren Koje auf der anderen Seite des Gangs und beugte mich zu ihm hinüber. Er war mit roter Nylonleine so ans Bett gefesselt, dass er nur den Kopf und einen Unterarm heben konnte - den, der dem Wasser am nächsten war. Seine Lippen waren aufgesprungen, das Gesicht fahl unter der gebräunten Haut, und noch aus einem Meter Entfernung roch ich seinen beißenden Atem. Er war am Verdursten.
    »Mein Gott, was haben sie denn mit dir gemacht?«
    »Nehmen Sie das Gift weg.« Er nickte schwach in Richtung des Röhrchens. Ich nahm es, rannte in die Kombüse und legte es auf dem Boden ab. Neben der Spüle fand ich einen Plastikbecher, den ich mit Wasser aus dem Hahn füllte. Dann ging ich zurück in den immer noch drückend heißen Schlafbereich und hielt Alfredo den Becher an die Lippen.
    »Langsam trinken«, sagte ich, »nicht alles auf einmal.«
    Er trank ein wenig und legte sich wieder zurück, deshalb machte ich mich daran, ihn loszubinden. Noch während ich arbeitete, fragte ich ihn aus, da mir bewusst war, dass wertvolle Zeit verstrich.
    »Was ist passiert, Alfredo?«
    »Es tut mir so Leid… glauben Sie mir, ich wollte niemanden töten.«
    »Durch die Fracht, die du zur Insel gebracht hast, ist niemand getötet worden, falls du das meinst. Aber was war mit den Hinrichtungen in Chichen Itza? Mit dem Foto, das man bei dir zu Hause gefunden hat?«
    Er starrte mich verdutzt an. Dann dämmerte ihm, wie übel die Sache für ihn ausgesehen haben musste.
    »So etwas könnte ich nie tun, das müssen Sie mir glauben.«
    Er wurde unruhig und versuchte, sich aufzusetzen.
    »Ich glaube dir, Alfredo, nur die Ruhe, ich habe dich noch nicht ganz losgebunden.«
    Er erklärte, Deirdre habe ihm das schauerliche Foto gegeben, als Beweis, wie verpflichtet sie und ihr Bruder der Sache des mexikanischen Nationalismus waren. Alfredo war entsetzt gewesen von dem, was er sah, aber beeindruckt von der Zusammenarbeit der beiden mit den Cruzob. Er erklärte sich zur Hilfe bereit, indem er mit dem Zodiac gelegentliche Lieferungen zur Isla Mujeres unternahm, wo die Viererbande die Behälter auf Dermots Hochgeschwindigkeitsyacht umlud. Als er dann auf Deirdres dringendes Flehen hin an jenem Tag in den Laden kam, erklärte sie ihm, die Bundespolizei habe das Haus durchsucht, und sie müssten mit einer letzten Lieferung von der Insel fliehen.
    »Und was, dachtest du, hatten sie mit dem Zeug vor?«, fragte ich und entfernte die letzte Fessel.
    Alfredo setzte sich schwankend

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