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Das Maya-Ritual

Das Maya-Ritual

Titel: Das Maya-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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auf und trank noch ein wenig Wasser. »Sie sagten, sie würden es an einen Wissenschaftler in Florida schicken, irgendein Typ, den Senor Kelly bei einer Demonstration in Quebec kennen gelernt hatte und der mit der mexikanischen Sache sympathisiere, weiter nichts.«
    »Und das hast du ihnen abgenommen?«
    »Bis ich auf die Yacht hier kam und die beiden sich betranken und davon zu reden anfingen, dass sie bei ihrem ersten Angriff zweimal so viele Leute auslöschen wollten, wie in Pearl Harbor starben - mehr als viertausend, das war ihr Ziel. Und wenn sie mit der Verseuchung der Wassernetze fertig wären, würde die Gesamtsumme höher sein als in Hiroshima und Nagasaki zusammen. Ich kann Ihnen sagen, da bekam ich es mit der Angst und wollte weg.«
    »Was hast du gemacht, hast du zu fliehen versucht?«
    »Es gab noch eine zweite Hütte am Strand, die haben die Männer gestern auseinander genommen, um mit den Pfosten und anderem Gebälk eine Hebevorrichtung auf dieser Seite des Mangrovenkanals zu bauen. Heute im Morgengrauen haben wir sie dann hinübergeschwenkt, damit sie den Hubschrauberlandeplatz freilegen, der mit Ästen und Unrat aus dem Dschungel übersät war. Die Zwillinge gingen zum Boot zurück, um Frühstück zu machen, und ich sollte dort warten, bis die Männer auf der anderen Seite fertig waren. Da sah ich eine Möglichkeit, sie aufzuhalten - ich band die Pfosten los und rollte sie in den Kanal, und da gerade Flut war, trieben sie fort.«
    Das erklärte, wieso die Arbeiter auf der anderen Seite waren. Sie waren dort gestrandet.
    »Ich stellte es als einen Unfall hin, aber sie haben mir nicht geglaubt«, sagte er und versuchte, aus der Koje zu kommen.
    »Das hast du gut gemacht, Alfredo. Du hast sie lange genug aufgehalten, damit wir hier eintreffen konnten.« Während ich ihm aus der Koje half, erzählte ich, dass Sanchez ebenfalls hier sei, und erklärte, was wir vorhatten.
    »Seien Sie vorsichtig. Senor O’Kelly hat eine AK 47 bei sich. Er hätte mich heute Morgen fast erschossen, als er herausfand, was ich getan hatte. Stattdessen haben sie mich aber hier im Quartier der Arbeiter festgebunden. Das vergiftete Wasser war Deirdres Idee. Senor Kelly ist ja schon skrupellos, aber sie… sie ist eiskalt.«
    Er humpelte ohne Hilfe aus dem winzigen Raum. Seine Jugend und Fitness halfen ihm, sich schnell zu erholen.
    »Okay, Alfredo, ich muss los. Wie findet man durch die Blaue Höhle?«
    Alfredo füllte noch einen Becher mit Wasser und trank.
    »Der Eingang ist genau unter dem Heck. Sie gehen etwa drei Meter tief, dann kommt ein schmaler Durchgang, der ungefähr zehn Meter weit horizontal verläuft, danach ein senkrechter Schacht von derselben Breite. Mindestens zwanzig Meter abwärts. Dann kommt ein Labyrinth aus Durchgängen und Kammern, alles sehr verwirrend, aber es gibt eine Führungsleine bis zum Ausgang auf der Insel.«
    »Sicht?«
    »Das Meerwasser ist klar. Aber in der Nähe des Ausgangs ist eine Mischzone, und dort ist es sehr trüb.« Die Mischzone, von der Alfredo sprach, war eine Stelle , an der sich Süß und Salzwasserschichten treffen und einen seltsamen Effekt erzeugen, so als würde man durch Gaze schauen.
    »Wie sieht es mit der Strömung aus?«
    »Die hereinkommende Flut kann ziemlich stark sein, das hilft, wenn man hinüberwill.« Er schaute auf seine Armbanduhr.
    »Aber sie setzt erst in einer Stunde ein. Es wird also zwanzig Minuten dauern, bis Sie drüben sind.«
    »Ich brauche Tauchausrüstung.«
    »Oben auf Deck… ich zeig es Ihnen.« Wir stiegen die Treppe zum Salon hinauf, dann hinaus aufs Deck und nach hinten zum Heck, wo er einen Kasten öffnete. »Sie hatten eigene Pressluftflaschen dabei, haben Ihre Reservetanks aber ebenfalls mitgenommen. Und ich glaube, das ist eine von Ihren Masken.«
    Alfredo hatte Recht. Ich probierte sie an, und sie saß perfekt. Es gab keinen Tauchanzug, aber damit konnte ich leben. Mein T-Shirt und die Shorts würden mich einigermaßen vor Korallen und scharfen Vorsprüngen in den Durchgängen schützen. Es gab auch eine Weste, eine volle Pressluftflasche, eine Taucherlampe mit Batterieteil, ein Messer und ein Paar Flossen, die allerdings zu lose saßen, deshalb ließ ich sie zurück.
    Alfredo half mir, die Sachen anzulegen, trotz meiner Proteste.
    »Du musst raus aus dieser Hitze. Such dir einen schattigen Platz an Deck und ruh dich aus. Und hör nicht auf zu trinken.«
    »Ich komm schon klar.«
    Ich sah auf die Uhr. Ich war weit über der

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