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Das Menue

Titel: Das Menue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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Tages würde er berühmt sein. Er wusste es. Eines Tages. Und wenn es erst so weit war… wenn es erst so weit war. Jack klickte auf DATEI SPEICHERN und fuhr den Computer herunter.
     
    Vier Männer sitzen in einem geheimen Raum um einen Tisch. Einem ultra-geheimen Raum. Einem amerikanischen ultra-geheimen Raum. Er befindet sich in einem Regierungsgebäude. Tief unter der Erde. Um dorthin zu kommen, braucht man die allerhöchste amerikanische Ultra-Geheimhaltungsstufe. Nur diese vier Männer besitzen eine solch hohe Geheimhaltungsstufe.
    Die vier Männer tragen identische graue Anzüge. Sie könnten Brüder sein.
    Der Raum ist von oben beleuchtet, auf eine Weise, wie man es in Billardsälen findet. Großartig für die Atmosphäre, für Kartenspiele und dergleichen mehr. Gutes Licht; es betont Wangenknochen und Hände. Hände mit mysteriösen Siegelringen an den Fingern. Wir alle haben derartige Szenen schon gesehen. Und wir alle hoffen, dass es sich diesmal lohnt.
    »Gentlemen.« Einer der Männer spricht, die anderen hören ihm zu. »Gentlemen, was wir hier haben, das ist eine Krisensituation.«
    »Sind wir sicher?«, fragte einer der drei. Spielt keine Rolle welcher.
    »Frei von Bioscans?«
    »Die Monitore zeigen jedenfalls absolut nichts an.« Köpfe nicken, Wangenknochen kommen ins Spiel. All das ist von oben herab zu sehen.
    »Gentlemen!« Wieder der erste Sprecher. »Sie alle hatten Zeit, die Bänder anzusehen. Sie alle waren bei den Pressekonferenzen. Sie alle besitzen intime Kenntnisse des vor uns liegenden Problems.« Ernstes Kopfnicken. Ein paar Papiere rascheln leise.
    »Ich sehe keine andere Alternative, als den Plan anlaufen zu lassen. Jede weitere Verzögerung könnte zur Katastrophe führen, angesichts der bevorstehenden Gespräche.«
    »Sie haben alles durch die entsprechenden Kanäle geleitet? Es ist also machbar? Kann es tatsächlich funktionieren?«
    »Nachdem die gegenwärtige Lage nun einmal so ist wie sie ist, wird niemand den geringsten Verdacht schöpfen. Wir sind verantwortlich für die Sicherheit. Die Maßnahmen dienen einzig und allein dazu.«
    »Dann hat Projekt Wormwood also grünes Licht?«
    »Es gibt keine andere Alternative?«
    »Keine.«
    »Und Sie sind sicher, dass die Öffentlichkeit keinen Verdacht schöpfen wird?«
    »Wir haben bereits zwei Pilotfolgen laufen lassen.«
    »Aber was ist mit Infiltration? Meine Gewährsmänner erzählen mir, dass Piraten in die äußeren Netzwerke vorgedrungen sind.«
    »Darum haben wir uns bereits gekümmert.«
    Rings um den Tisch Köpfenicken. Wenigstens wissen sie, was gespielt wird.
    »Reden wir hier von einer Totalprothese?«, fragt einer. Womit die meisten immer noch genauso im Dunkeln stehen wie zu Beginn der Szene.
     
    Und hier kommt nun ein Schnitt zu einer ähnlich unerklärlichen Szene im Jahre 2060. Sie könnte auf der Erde spielen, aber die sieht – so sicher wie die Hölle aus wie das Paradies. Grasbewachsene Hügel, matt dahinfließende Flüsse, das eine oder andere Wäldchen oder auch Dickicht – oft sind sie schwer zu unterscheiden, selbst aus der Nähe. Arkadische Lichtungen. Reichlich sogar. Und mit einem langsamen Schwenk über die Landschaft: ein paar primitive Behausungen. Wer genauer hinsieht, erkennt die Schilder über den Eingängen. Auf einem steht Der Hufschmied, auf einem anderen Der Müller. Ein drittes verkündet: Der Hüter des Viehs. Eine größere Hütte ziemlich weit am Ende nennt sich: Das Ministerium für Entwicklung, Landregistrierung, Geldpolitik und die Wiederherstellung des Status quo.
    Im Eingang dieser größeren, nichtsdestotrotz primitiven Hütte steht ein groß gewachsener, breitschultriger, vollköpfiger Typ. Er starrt in den Himmel und erhascht plötzlich einen Blick auf etwas, das ein riesiger Kugelschreiber sein könnte oder auch nicht.
    »Rambo!«, brüllt er aufgeregt zu jemandem im Innern der Hütte. »Schnell, wir sind dran! Wir sind wieder an der Reihe!«
    »Eric, mein alter bukolischer Mistschaufler!«, antwortet eine Stimme. »Ich hoffe doch sehr, dass du nicht gegen den Wind pinkelst?«
    »Nein, Rambo, ehrlich nicht! Der Kugelschreiber ist wieder da. Ich kann fast das Schreibheft sehen und das Tabakpäckchen. Es ist Rankin. Er ist wieder in seinem Pub und hat angefangen zu schreiben.«
    »Mein Gott, Himmel noch mal!« Rambo Blutaxt, denn es ist niemand anderer, schiebt seinen Kopf durch den Eingang der Hütte und gesellt sich zu seinem besten Kumpan. »Wenn das tatsächlich so ist, dann

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